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Eine Frage, die sich viele Hundehalter stellen: Darf der Hund aufs Sofa oder sollte er lieber in seinem Hundekorb bleiben? Was für und was gegen einen Couchplatz spricht, das erfahren Sie in diesem Artikel.
Entscheidung möglichst früh treffen
Bereits vor der Anschaffung eines Tieres sollte man sich klar sein, ob der Hund aufs Sofa darf oder nicht. Dies liegt vor allem an der Tatsache, dass Sie Ihrem Haustier dadurch konsequent etwaige Regeln und Verbote übermitteln können. Falls Sie den Vierbeiner beispielsweise einige Jahre auf die Polstermöbel lassen, dann aber plötzlich nicht mehr, sorgt dies für Verwirrung. Und es wird deutlich schwieriger, das Verhalten abzutrainieren, als wenn Vorschriften bereits im Welpenalter aufgestellt werden.
Was spricht dafür, den Hund aufs Sofa zu lassen?
Für viele Hundehalter ist es selbstverständlich, dass der Hund aufs Sofa darf. Immerhin sind dadurch intensive Kuscheleinheiten möglich, wodurch wiederum die Bindung zwischen Zwei- und Vierbeiner gestärkt wird. Dies lässt sich vor allem auf das Bindungshormon „Oxytocin“ zurückführen, dass beim Kontaktliegen ausgeschüttet wird. Nicht zu vergessen ist, dass Hunde Rudeltiere sind und sich dementsprechend gerne in direkter Nähe zu ihrem Besitzer befinden. Doch auch alleine finden es viele Fellnasen einfach toll auf der Polsterbank, immerhin ist dieses auch für sie äußerst bequem. Vor allem, wenn auch eine kuschlige Decke oder ein weiches Polster zur Verfügung stehen.
Was beachten beim Liegen auf der Couch?
Grundsätzlich sollte das Haustier erst einmal lernen, unabhängig von Ihnen an einem bestimmten Platz schlafen zu können. Ein gemütliches Hundebettchen in einer ruhigen Zimmerecke bietet ausreichend Komfort, sodass es sich jederzeit zurückziehen kann. Polstermöbel sollten insbesondere zu Beginn keine Selbstverständlichkeit für den Vierbeiner sein, sondern vielmehr als Belohnung wahrgenommen werden. Er soll also nur auf das Möbelstück, wenn Sie es ihm gestatten.
Dies können Sie ihm mit entsprechender Erziehung beibringen: Nehmen Sie ein Leckerli zur Hand und lassen Sie Ihren Liebling zunächst das Kommando „Sitz“ ausführen. Wenn er sich hinsetzt, darf er als Belohnung auf die Couch, wo Sie ihn zusätzlich mit dem Leckerli und/oder Streicheleinheiten belohnen. Lernen Sie dem Tier im selben Zug auch das Kommando „Runter“, sodass es das Sofa auf Wunsch auch wieder verlässt. Nehmen Sie hierfür wieder ein Leckerli, positionieren Sie sich vor dem Mobiliar und locken Sie Ihren tierischen Freund damit und dem Kommando runter. Vergessen Sie nicht, ihn anschließend ausgiebig zu loben und ihn mit dem Leckerchen zu belohnen.
Was spricht gegen einen Hund auf dem Sofa?
So schön das gemeinsame Kuscheln auf der Couch mit seinem Liebling auch ist – nicht immer ist es erwünscht oder machbar. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn schlichtweg zu wenig Platz vorhanden ist. Ein kleines Poltersofa und ein großes Tier sind keine optimale Kombination, weshalb ein separater Schlafplatz in diesem Fall die bessere Wahl wäre. Auch sollten Sie berücksichtigen, dass Ihr Hund das Sofa beschmutzen könnte. Sei es mit nassen bzw. dreckigen Pfoten nach einem Spaziergang bei Regenwetter oder einfach, weil er besonders stark haart. Ebenso kann es passieren, die Couch beschädigt wird, wobei dies insbesondere durch Welpen sehr häufig der Fall ist. Um das zu vermeiden, ist es ratsam, die Junghunde so lange wie möglich von dem Sofa fernzuhalten und sie an einen separaten Schlafplatz zu gewöhnen. Zusätzlich ist es hilfreich, ihnen knackige Kausnacks anzubieten, sodass sie ihren Kautrieb nicht am Sofa ausleben. Später bieten sich dafür etwa auch kräftige Kauknochen oder auch Kauwurzeln und Kaugeweihe an.
Und was ist mit der Dominanz?
Leider hält sich nach wie vor das Gerücht, dass Hunde auf dem Sofa ihre dominante Position demonstrieren wollen. Insbesondere, wenn sie ihren Platz auf dem Möbelstück verteidigen. Allerdings hat das nicht direkt etwas mit der Tatsache zu tun, dass der Hund auf die Couch darf, sondern vielmehr mit mangelhafter Erziehung oder schlechten Erfahrungen. Falls Ihr Haustier Artgenossen oder Menschen auf dem Sofa anknurrt oder gar versucht zu schnappen, sollten Sie unbedingt an der Erziehung arbeiten – bei Bedarf auch gerne mit professioneller Unterstützung.
Dem Hund das Sofa abgewöhnen
Manchmal kommt es anders, als man denkt und man möchte dem Vierbeiner nun doch abgewöhnen, auf das Möbelstück zu springen. Dies ist zwar nicht immer ganz einfach, aber mit entsprechendem Training durchaus machbar! Nehmen Sie hierfür ein paar kleine Kausnacks zur Hand und verteilen Sie diese auf der Polsterbank. Wenn die Fellnase sich die Leckereien holen und auf das Möbelstück springen möchte, halten Sie sie mit dem Kommando „Nein“ davon ab und geben Sie ihm als Belohnung ein Leckerli. Beachten Sie bitte, dass Sie diese Übung wahrscheinlich mehrmals wiederholen müssen. Bleiben Sie stets ruhig, geduldig und vor allem konsequent. Dadurch helfen Sie Ihrem Haustier enorm, das gewünschte Verhalten zu verinnerlichen.
Geeigneter Schlafplatz ist entscheidend
Ob der Hund aufs Sofa darf oder nicht, muss jeder Hundehalter für sich selbst entscheiden. Letztendlich ist es aber am wichtigsten, dass ihm die jeweilige Entscheidung gelehrt wird. Zusätzlich sollte er in jedem Fall einen separaten Schlafplatz haben, an dem er sich zu jeder Zeit zurückziehen kann.