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« Anspruchsvolles Training für aufgeweckte Spürnasen »
Hunde lieben es, zu schnüffeln – und sie sind sehr gut darin! Aus diesem Grund setzen viele Hundehalter auf die Fährtenarbeit mit Kausnacks, um die Vierbeiner artgerecht zu beschäftigen. Richtig ausgeführt, fordert das Training sowohl körperlich als auch geistig und stärkt das Selbstbewusstsein des Tieres. Zudem intensivieren die gemeinsamen Abenteuer die Bindung zwischen Mensch und Tier. Für welche Hunde sich die Suchspiele eignen und wie Sie sie am besten gestalten, erfahren Sie im Folgenden.
Das Fährtentraining für Hunde erfreut alle Spürnasen
Die besten Freunde des Menschen haben – im Gegensatz zu ihren Begleitern – einen ausgesprochen guten Geruchsinn. Sie können Gerüche um ein Vielfaches besser unterscheiden als Menschen. Die Gründe hierfür liegen vor allem an der deutlich größeren Schleimhaut und der daraus resultierenden höheren Anzahl an Riechzellen. Zum Vergleich: Menschen besitzen etwa 5 Millionen, die Spürnasen zwischen 100 und 200 Millionen. Damit nehmen sie bis zu 1 Million unterschiedlicher Gerüche wahr.
Daher ist es also auch nicht verwunderlich, dass Hunde ihre Umgebung hauptsächlich über ihre Nase erfassen und erkunden. Und genau hier setzt die Fährtenarbeit an: Die Tiere sollen einer zuvor gelegten Spur folgen, indem sie ihre Nase nutzen. Ziel ist es, den Sinn weiter zu schärfen und gezielt zu verwenden.
Fährtenarbeit mit dem Hund eignet sich für Anfänger und Profis gleichermaßen
Das Tolle an der Fährtenarbeit ist, dass sie sich nahezu für alle Hunde eignet. Sowohl kleine als auch große Hunderassen folgen mit Freude ihrem Suchtrieb – und das unabhängig vom Alter. Während die jungen Welpen dabei ihre Fähigkeiten entdecken und ihre Umwelt kennenlernen, genießen Senioren die willkommene Abwechslung.
« Schnelligkeit oder körperliche Geschicklichkeit stehen ebenso wenig im Vordergrund, sondern ausschließlich die Nasenarbeit. <<
Das heißt, dass Sie mit übergewichtigen oder körperlich beeinträchtigten Tieren ebenfalls ab und zu auf die Suche gehen können.
Trotzdem dürfen Sie das Fährtentraining auch nicht unterschätzen, denn das Schnüffeln an sich ist anstrengend für die Fellnasen. Immerhin atmen die Vierbeiner pro Minute etwa 200-mal ein und aus und nehmen dabei eine immense Geruchsvielfalt wahr, was ihr Gehirn stark fordert. Dadurch lasten Sie Ihren tierischen Freund so aber bestens geistig aus.
Was benötige ich für die Fährte für meinen Hund?
Ein weiterer Vorteil der Fährtenarbeit mit dem Hund ist, dass es sich hierbei um ein sehr unkompliziertes Training handelt. Sie benötigen nur wenig Ausrüstung, weswegen es ein kostengünstiges Training darstellt. Hinzu kommt, dass auch an Sie selbst kaum Anforderungen bestehen: Weder viel Erfahrung noch körperliche Fitness sind Voraussetzungen für die Fährtenarbeit mit Ihrem Hund.
« Die einzigen Dinge, die Sie benötigen, sind ein Brustgeschirr mit Leine, ausreichend Geduld und natürlich ein paar unwiderstehliche Leckerchen. »
Da manche Spürnasen im Eifer des Gefechts ordentlich losstürmen, leinen Sie Ihren Liebling für das Fährtentraining am besten immer an. Verwenden Sie besser kein Halsband, da sich die Fellnasen manchmal stark reinhängen und sich verletzen könnten. Viele Hundehalter setzen zudem auf den Einsatz eines Halstuches, das dem Hund vermitteln soll, dass nun das Fährtentraining ansteht. Damit Ihr tierischer Freund das Halstuch und das Suchspiel miteinander verknüpft, ziehen Sie es ihm ausschließlich für das Training an.
Geeignete Leckerbissen für die Fährtenarbeit mit dem Hund
Um Ihren Vierbeiner für das Suchspiel zu motivieren und die Fährte zu legen, halten Sie am besten köstliche Leckerlis bereit. Da Ihre Fellnase im Laufe der Fährtenarbeit einige Snacks zu sich nimmt, eignen sich hierfür am besten kleine Trainingssnacks. Obendrein sind diese leicht in der Jackentasche verstaut und in vielen köstlichen Sorten erhältlich.
Damit Ihr tierischer Freund die Köstlichkeiten als besonderen Ansporn sieht, sollte er unmittelbar vor dem Fährtentraining nichts fressen. Beachten Sie zudem, die Futtermenge entsprechend der Leckerlianzahl zu reduzieren.
Wetter und Ort berücksichtigen
Das Hundesuchspiel findet am besten im Freien statt, wie etwa auf einer großen Wiese. Wählen Sie als Ort ein möglichst ruhiges Plätzchen, sodass nur wenig Ablenkung herrscht. Auch das Wetter gilt es bei der Fährtenarbeit zu berücksichtigen: An stürmischen Tagen gestaltet sich das Suchspiel deutlich schwieriger, da die Duftmoleküle vom Wind sehr stark verwirbelt werden.
« Insbesondere für Anfänger sollte es daher für das Training möglichst windstill sein. »
Haben Sie einen guten Zeitpunkt und ein abgelegenes Plätzchen für das Suchspiel ausgewählt, können Sie direkt mit der Fährtenarbeit loslegen.
Fährte richtig legen für Anfänger: mit dem Hund klein anfangen, langsam steigern
Bevor Sie die Fährte legen, setzen Sie Ihren tierischen Freund am Rand der Wiese ab oder binden ihn kurz an einem Baum fest. Anschließend machen Sie sich auf die Suche nach einem geeigneten Start- und Zielpunkt. Haben Sie die passenden Orte gefunden, markieren Sie diese noch nicht, sondern merken Sie sie sich zunächst. Andernfalls würde sich Ihre Fellnase an der Markierung orientieren und schummeln.
Gehen Sie nun zum Startpunkt, zertrampeln Sie die Stelle ein wenig und legen Sie mittig ein paar der kleinen Hundewürstchen ab. Begeben Sie sich nun etwa 20 m in einer geraden Linie und lassen alle paar Schritte ein Leckerli fallen.
« Am Ziel treten Sie wieder eine größere Stelle platt und legen mittig den Jackpot für Ihren Liebling ab. Das können mehrere Hundeleckerlis auf einmal oder der absolute Lieblingssnack Ihrer Spürnase sein. »
Anschließend gehen Sie zu Ihrem Vierbeiner zurück und warten nun einige Minuten. In der Zwischenzeit verströmen die abgeknickten Grashalme sowie der Boden und Ihre Körperzellen bestimmte Duftnoten, die später als Fährte für Ihren Schnüffler dienen.
Fährte aufnehmen: Los geht die Suche!
Damit Ihr Hund die Fährte aufnehmen kann, müssen Sie zunächst mit ihm zum Ausgangspunkt gehen. Betrachten Sie nun aufgeregt das zuvor niedergetretene Grasstück und vermitteln Sie Ihrem Schnüffler, dass Sie hier etwas Spannendes entdeckt haben. Zeigen Sie ihm die Leckerlis und schicken Sie ihn nun mit dem Kommando Such auf die Spur. Ihr Vierbeiner wird die Spur rasch aufnehmen und ihr folgen.
« Halten Sie die Schleppleine dabei offen in der Hand, sodass Ihr tierischer Freund die Kontrolle hat. Auf diese Weise vermeiden Sie, ihn unbewusst zu lenken – was der Fährtenarbeit im Weg stehen würde. »
Falls die Fellnase von der Fährte abkommt, korrigieren Sie sie nicht, sondern vertrauen Sie auf die Nasenarbeit. Sobald Ihr Liebling wieder auf den richtigen Weg findet, dürfen Sie ihn selbstverständlich ausgiebig loben. Lassen Sie ihn die Fährte aufnehmen und folgen Sie ihm, bis er an das Ziel gelangt. Dort darf er sich dann über sein Jackpot-Leckerli freuen und die zuvor platzierten Hundekuchen vernaschen. Gern legen Sie anschließend eine neue Spur. Sofern sein Lernfortschritt es zulässt, können Sie außerdem nach und nach den Schwierigkeitsgrad erhöhen.
Fährten legen für fortgeschrittene Hunde: den Schwierigkeitsgrad erhöhen
« Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Fährtenarbeit für Ihren Hund etwas schwieriger zu gestalten. »
Lassen Sie weitere Abstände zwischen den Leckerlis, integrieren Sie Kurven und rechte Winkel, verlängern Sie die Wartezeit, damit der Duft schon verfliegt oder probieren Sie Ihr Glück bei Wind. Wenig riechende Snacks verkomplizieren die Spurensuche besonders.
Um die Anforderungen weiter zu erhöhen, können Sie die Fährte über unterschiedliche Böden legen, wie es beispielsweise der Fall ist, wenn ein Feldweg ein Stück Asphaltstraße kreuzt. Sandige und erdige Böden eignen sich hierfür besonders.