Hund neigt den Kopf - Körpersprache bei Hunden
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Körpersprache bei Hunden: Verhalten deuten

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Viele Hundehalter fragen sich, wie Sie bei ihren Hunden das Verhalten deuten können. Die Antwort darauf ist simpel: Indem Sie lernen, die Körpersprache ihres Haustieres zu lesen. In diesem Beitrag erfahren Sie die wichtigsten Informationen rund darum, wie sich Vierbeiner verständlich machen und sich mitteilen.

Wie kommunizieren Hunde?

Wenn es um Kommunikation von Hunden geht, denken die meisten Menschen in erster Linie an lautes Bellen, Knurren oder Winseln. Das ist auch korrekt, denn diese akustischen Signale helfen den Tieren, sich zu verständigen. Hierbei ist aber zu beachten, dass Hundelaute nur einen Teil der Kommunikation ausmachen. Auch die Mimik (z.B. Augen und Lefzen), sowie die Positur (Körperhaltung und Spannung) und die Gestik (z.B. Haltung und Bewegung der Rute oder Stellung der Ohren) nehmen hierbei eine wichtige Rolle ein. Es ist wichtig, diese Körpersprache bei Hunden zu lesen, um das Verhalten richtig zu deuten.

Hund bellt oder jault nach oben - Körpersprache bei Hunden
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Wie bei Hunden das Verhalten deuten?

Um bei Hunden das Verhalten deuten zu können, müssen Sie die Körpersprache der Fellnase im Ganzen betrachten. Verlassen Sie sich bitte nicht nur auf ein Merkmal, denn dadurch könnte es zu falschen Einschätzungen der Situation kommen. Ein typisches Beispiel hierfür ist ein wedelnder Hundeschwanz: Dieser kann sowohl für Freude als auch für Anspannung oder gar Aggression stehen. Um den richtigen Kontext zu erschließen, müssen Sie daher auch unter anderem die Körperhaltung des Tieres sowie die Stellung von Lefzen und Ohren berücksichtigen. Erst dann ist es möglich, das Hundeverhalten bestmöglich einzuschätzen. Nachstehend schlüsseln wir einzelne Verhaltensweisen auf und verraten Ihnen typische Merkmale für bestimmte Verhaltensmuster.

Junger Hund kauert im Laub - Körpersprache bei Hunden richtig interpretieren
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Entspannte Körperhaltung und das Verhalten bei Freude

Im Normalfall ist der Vierbeiner entspannt und zufrieden, was sich auch in seiner Körpersprache zeigt: Er verweilt in einem lockeren Stand, wobei das Gewicht auf den flachen Füßen verteilt ist. Die Ohren sind aufgerichtet, der Fang leicht geöffnet und der Schwanz hängt entspannt nach unten. Wenn Sie nun mit ihrem Liebling spielen oder ihm ein köstliches Leckerli bzw. einen Kausnack präsentieren, wird er Ihnen höchstwahrscheinlich seine Aufmerksamkeit schenken. Erkennen können Sie das zum einen an aufgerichteten bzw. nach vorne gerichteten Ohren und an einem weichen, direkten Blick. Solche Momente eignen sich übrigens hervorragend, um Kommandos zu lernen bzw. zu festigen – sowohl bei Welpen als auch bei adulten Tieren. Vergessen Sie natürlich nicht, Ihre Fellnase anschließend ausgiebig zu loben und mit einem Kauartikel zu belohnen.

Hundetrainer gibt 2 Hunden Leckerlis - Körpersprache bei Hunden
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Vielleicht ist Ihr Liebling gerade nicht ganz so motiviert für das Training, sondern würde viel lieber spielen. Auch das können Sie an der Körpersprache von Hunden und an ihrem Verhalten erkennen: Wenn Ihr tierischer Freund Sie zum Spielen auffordert, schiebt er seine Vorderpfoten nach vorne und drückt seinen Vorderkörper nach unten, wohingegen er sein Hinterteil hochhebt. Ihr Haustier möchte toben, lassen Sie sich ruhig mitreißen und genießen Sie das Spielen mit ihm.

Pferdeschwänze geschnitten

Angst, Unsicherheit und Unterwerfung deuten

Nicht immer sind Vierbeiner entspannt, sondern manchmal unsicher oder sogar sehr ängstlich. Die Ursachen hierfür sind unterschiedlich, denn sowohl Geräusche als auch schnelle Bewegungen oder andere Artgenossen können Ihren Vierbeiner in Stress versetzen. In solchen Situationen ist es unheimlich wichtig, das Verhalten der Hunde zu deuten und entsprechend zu handeln. Unsicherheit und Angst können Sie an verschiedenen Merkmalen erkennen: Viele Tiere ziehen ihre Lefzen weit nach hinten und beginnen zu hecheln. Sie versuchen, ihre Silhouette zu verkleinern, indem sie ihren Kopf sowie ihre Rute einziehen und sich zusammenkauern. Direkten Blickkontakt wollen sie vermeiden, weshalb sie ihren Kopf seitlich wegdrehen und ihre Augen teilweise schließen. Auch vermehrtes Gähnen, Kratzen und Ablecken sind typische Beschwichtigungssignale. Wenn sich Ihr Haustier seitlich oder auf den Rücken legt, er dabei seinen Brauch präsentiert und bewegungslos verharrt, wird dies von Artgenossen als Unterwerfung wahrgenommen. Dieses Verhalten ist sehr häufig bei Welpen zu beobachten, aber auch bei älteren Tieren, die Konfrontationen vermeiden möchten.

Hündin schein ängstlich zu sein - Körpersprache bei Hunden richtig interpretieren
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Aggressives und drohendes Verhalten wahrnehmen

Besonders wichtig ist es, aggressives und drohendes Hundeverhalten zu erkennen – sowohl bei dem eigenen Haustier als auch bei fremden Artgenossen. Auf diese Weise können sie brenzligen Situationen aus dem Weg gehen und somit sich selbst und Ihren tierischen Freund schützen. Drohende Körpersprache bei Hunden äußert sich unter anderem in einer offensiven Körperhaltung: Der drohende Vierbeiner versucht seine Silhouette zu vergrößern, indem er seinen Kopf nach vorne streckt, seinen Hals besonders aufrecht hält und sein Gewicht nach vorne verlagert. Sein Blick ist fixiert, die Pupillen starr und die Ohren steif nach vorne gerichtet. Typisch ist zudem das Hochziehen der Lefzen und Zeigen der Zähne sowie das Runzeln der Nase. Mit einem lautstarken Knurren zeigen die Fellnasen zusätzlich, dass sie sich sehr unwohl fühlen und sich nicht zu helfen wissen. Versuchen Sie, Ihren tierischen Freund aus der Situation zu „retten“, sodass er sich beruhigen und entspannen kann.

Hund läuft durchs Gras, konzentriert, vielleicht aggressiv - Körpersprache bei Hunden
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Wie mit Hunden kommunizieren?

Wir können uns zwar nicht mit unseren besten tierischen Freunden unterhalten, aber dennoch mit ihnen kommunizieren. Denn genauso wie wir bei Hunden das Verhalten deuten, nehmen sie anhand unserer Gestik unterschiedliche Signale wahr. Das direkte Zugehen auf sie empfinden Hunde beispielsweise bedrohlich, ebenso mögen sie es nicht, wenn Sie sich über sie beugen. Achten Sie daher am besten auf eine möglichst hundefreundliche Körpersprache: Gehen Sie nicht frontal auf den Hund zu, sondern lassen Sie ihn zu sich kommen. Nehmen Sie eine vertrauenserweckende Haltung ein, indem Sie sich hinhocken sowie Oberkörper und Gesicht leicht abwenden. Lassen Sie ihn in Ruhe an Ihrer Hand schnüffeln. Auch ein Leckerli kann das Eis brechen, bieten Sie ihm dieses aber nur nach Absprache mit dem Hundebesitzer an!

Trainingswürfel-Entenfleisch Trainingssnacks-Kräuter

Falls Sie den Vierbeiner streicheln möchten, fragen Sie immer zuerst seinen Halter um Erlaubnis und streicheln Sie bitte nicht direkt auf dem Kopf. Kraulen Sie ihn stattdessen unter dem Hals oder entlang der Flanken. Wenn er sich entspannt auf den Rücken legt, können Sie ihm sogar den Bauch streicheln. Achten Sie hierbei stets auf sein Verhalten und mögliche Veränderungen, sodass Sie rechtzeitig bemerken, falls der Fellnase etwas unangenehm oder zu viel ist.

Kommunikation von Hunden: Verhalten deuten ist durch das Lesen der Körpersprache möglich

Hunde kommunizieren nicht nur untereinander, sondern auch mit uns Menschen über ihre Körpersprache und ihr Verhalten. Um das Hundeverhalten richtig zu deuten, muss das Zusammenspiel aller Signale betrachtet werden – von der Körperhaltung hin bis zur Mimik. Nur dann ist es Ihnen möglich, das Verhalten von Hunden zu verstehen und entsprechend zu reagieren.