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Gepflegte Pfoten sind ein wesentlicher Bestandteil für Gesundheit und Wohlbefinden Ihres Vierbeiners. Denn lange Spaziergänge, ausgiebiges Toben, Trainings und selbst die schmackhaftesten Leckerchen lassen sich am besten genießen, wenn Fell und Krallen ihn dabei nicht behindern oder ihm gar Schmerzen verursachen. Da die natürliche Pfotenpflege heutzutage nicht mehr ganz so effektiv ist, müssen Hundehalter nachhelfen: reinigen und kontrollieren, Ballen einfetten, Fell und Krallen bei Bedarf kürzen.
Der notwendige Aufwand wird vor allem von den Witterungsbedingungen und den Bodenbeschaffenheiten bestimmt. Daher fällt der Aufwand für die Pfotenpflege in den Sommermonaten meist geringer aus als im Winter. Was es bei dem Thema alles zu beachten gilt, erfahren Sie im Folgenden.
So funktioniert die natürliche Pfotenpflege bei Hunden
Kurz gesagt werden Hundepfoten auf natürliche Weise durch regelmäßige und intensive Bewegung gepflegt. Ursprünglich waren unsere Vierbeiner den ganzen Tag auf den Beinen, sodass die Pfotenpflege ganz natürlich vonstattenging. Sie jagten, tollten, rannten und kletterten immer abwechselnd auf harten und weichen Untergründen. Erstere sorgten dabei für einen stetigen Abrieb der Krallen und des Drecks an den Ballen oder am Fell. Das Waten durch Regen, Pfützen oder Bäche ermöglichte dann auch eine gründliche Reinigung der Pfoten.
Warum benötigt mein Hund trotzdem eine zusätzliche Pfotenpflege?
» Im Vergleich dazu bewegen sich Hunde heute sehr wenig. Die Folge: Der natürliche Abrieb ist zu gering, die Widerstandskraft der Pfoten gegenüber äußeren Einflüssen gesunken. «
Dadurch werden mitunter die Krallen zu lang, was Schmerzen, Entzündungen und schlimmstenfalls chronische Fehlstellungen von Muskeln und Knochen nach sich ziehen kann. Zu langes Fell behindert nicht nur beim Gehen, sondern verfilzt, sammelt Feuchtigkeit und bietet einen optimalen Nährboden für Krankheitserreger. Fremdkörper wie kleine Steinchen bleiben zudem leichter darin hängen und verursachen schneller Verletzungen, die wiederum ebenfalls Krankheiten begünstigen. Aus diesen Gründen müssen wir unsere Fellnasen bei der Pfotenpflege unterstützen.
Wie kann ich meinen Hund an die Pfotenpflege gewöhnen?
Die meisten Vierbeiner sind an den Pfoten sehr empfindlich. Deshalb ist es wichtig, dass Sie bei der Gewöhnung an die Prozedur behutsam vorgehen. Am einfachsten ist es, wenn Sie Ihren Hund schon im Welpenalter mit der Pfotenpflege vertraut machen. Beginnen Sie spielerisch damit, seine Pfoten zu berühren, anzuheben und mit leichtem Druck festzuhalten.
» Versuchen Sie nicht zu viel auf einmal: Jede Gewöhnung erfordert Ruhe und Geduld. «
Macht Ihr Hund gut mit, belohnen Sie ihn mit leckeren Kausnacks. In einem der nächsten Schritte können Sie die Pfote mal nass machen, mit einem Handtuch reiben und dem Vierbeiner Fell- und Krallenschere zeigen. Erst, wenn er verstanden hat, dass von den Gerätschaften keine Gefahr ausgeht, und er sie akzeptiert, beginnen Sie mit der richtigen Pfotenpflege.
Insbesondere beim Krallenschneiden besteht das Risiko, dass Sie Ihre Fellnase bei falscher Handhabe schmerzhaft verletzen. Daher ist es ratsam, sich das zunächst von einem Tierarzt oder im Hundesalon zeigen zu lassen.
Wie pflege ich Hundepfoten am besten?
Damit die Pfoten Ihres tierischen Lieblings gesund bleiben, bedarf es einer regelmäßigen Kontrolle, Reinigung und bei Bedarf Kürzung von Fell und Krallen sowie Einfettung der Ballen.
1. Pfoten reinigen
Mindestens einmal am Tag sollten Sie die Pfoten Ihres Hundes säubern. Das machen Sie entweder mit einem nassen Waschlappen oder mit einer kleinen Fußwanne. Mit lauwarmem Wasser reinigen Sie die Zehen inklusive der Zwischenräume, die Ballen und natürlich das Fell. Bei hartnäckigem Schmutz oder wenn die Möglichkeit besteht, dass die Pfoten mit schädlichen Stoffen wie Düngemitteln oder Pestiziden in Berührung gekommen sind, können Sie zusätzlich ein spezielles Shampoo verwenden.
2. Pfoten kontrollieren
Grundsätzlich ist es zu empfehlen, die Pfoten Ihres tierischen Lieblings ebenfalls mindestens einmal am Tag zu kontrollieren. Je nach Witterung und Empfindlichkeit, manchmal sogar nach jedem Aufenthalt draußen. Am besten funktioniert das im Zuge der Reinigung. Dabei entfernen Sie dann auch vorsichtig alle Fremdkörper und Parasiten, die sich im Fell verfangen haben, und prüfen auf Verletzungen.
3. Ballen einfetten
Um die Widerstandsfähigkeit der Pfoten gegenüber harten und steinigen und kalten Untergründen zu erhöhen, können Sie die Ballen Ihrer Fellnase nach der Reinigung mit einem entsprechenden Pfotenbalsam einfetten. Dadurch bleibt die besondere Haut weich und elastisch, sodass Risse unwahrscheinlicher werden. Hinzu kommt ein fetthaltiger Film, der sich für eine gewisse Zeit über die Ballen legt und sie vor äußeren Einflüssen schützt. Das ist vor allem im Winter empfehlenswert, wenn Granulat und Split zur Gefahr für die sanften Pfoten werden.
4. Krallen kürzen
Da sich Hundekrallen heutzutage nur selten ausreichend selbst abnutzen, müssen sie ab und zu gekürzt werden. Zu lange Krallen stören zunächst beim Gehen und verursachen später meist auch Schmerzen. Schneiden Sie sie dann nicht zurück, wird Ihr Hund versuchen, diese durch eine andere Haltung zu vermeiden, was wiederum zu Verspannungen, Gelenkschäden und sogar Fehlstellungen führen kann. Stellen Sie also eine unnatürliche Körperhaltung, ständiges Pfotenlecken oder Knabbern fest, ist es höchste Zeit, die Krallen zu schneiden.
5. Fell trimmen
Bei einigen Rassen kommt es vor, dass das Fell an den Pfoten schlichtweg zu lang wird. Ist das der Fall, müssen Sie die Haare etwas kürzen. Die Haare, die obenauf liegen, sollten nach einer Faustregel etwa so lang wie die Krallen sein. Sind die Krallen ebenfalls zu lang, trimmen Sie das Fell daher erst nach dem Krallenschneiden. Auch in den Ballenzwischenräumen müssen Sie die Haare zurückschneiden, damit sich dort keine Fremdkörper festsetzen oder der Hund anfängt wegzurutschen. Hierfür kommt eine Spezialschere mit abgerundeten Enden zum Einsatz, um das Verletzungsrisiko für die Vierbeiner zu reduzieren.
Die regelmäßige und richtige Pfotenpflege erhöht das Wohlbefinden Ihres Hundes
Die Pfotenpflege bei Ihrem Hund sollte ein fester Bestandteil Ihrer Routinen sein – ob im Sommer oder Winter. Denn sind Fell und Krallen zu lang oder verfangen sich Fremdkörper und Parasiten in den Zwischenräumen, können Krankheiten und Verletzungen die Folge sein. Je nach Rasse und Gesundheitszustand und abhängig vom Wetter und der Umgebung, in der Ihr Vierbeiner die meiste Zeit läuft, variieren mitunter die zeitlichen Abstände, in denen die Pfotenpflege nötig ist. Reinigen und kontrollieren sollten Sie die Pfoten Ihres tierischen Lieblings allerdings täglich.
Gewöhnen Sie ihn behutsam an die Pfotenpflege und halten Sie einen leckeren Kauknochen zur Belohnung bereit, wird die Prozedur auch schnell zur Routine für Sie beide.