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« Was hilft gegen Angst bei Vierbeinern? »
Ängstliche Hunde sind keine Seltenheit, denn spätestens zu Silvester machen sich bei vielen Fellnasen Angst und Schrecken breit. Doch auch sonst kann es immer wieder zu Situationen kommen, in denen Vierbeiner von Panik ergriffen sind. Wie Sie einen ängstlichen Hund beruhigen, erfahren Sie hier.
Warum verspüren Hunde Angst?
Die Gründe, warum Ihr Haustier ängstlich ist, kann unterschiedlichste Ursachen haben. Zum einen gibt es offensichtliche Angstauslöser, wie beispielsweise laute Geräusche, welche das Tier erschrecken. Zum anderen können schlechte Erfahrungen dazu beitragen. Denn oft ist bereits ein traumatisches Erlebnis ausreichend, um eine tiefsitzende Ängstlichkeit zu manifestieren. Auch ist die Prägephase, welche im Alter von 4 bis 14 Wochen stattfindet, entscheidend. In dieser Zeit ist unbedingt auf eine ausreichende Sozialisierung der Welpen zu achten, sodass sie möglichst viel ihrer Umwelt kennenlernen. Dies ist insofern wichtig, da alles Unbekannte später zu einem Störfaktor und somit zu einem Angstauslöser werden könnte.
Angst bei Hunden erkennen
Ob ein Vierbeiner ängstlich ist, lässt sich meist an seiner Körpersprache erkennen: Eine gekrümmte Körperhaltung und herunterhängende oder leicht nach hinten gelegten Ohren sind meist ein Indiz für Angst. Ebenso verhält es sich mit einer zerfurchten Stirn sowie einem abgewandten Blick und/oder erweiterten Pupillen. Im Angstzustand beginnen viele Tiere zudem zu Winseln oder zu Zittern. Auch kann es vorkommen, dass die Fellnase die Kontrolle über Blasen- und/oder Darmentleerung verliert. All diese Merkmale können auftreten, müssen aber nicht. Es ist daher ratsam, stets die Körpersprache des Hundes im Auge zu behalten. Dadurch stellen Sie sicher, dass Sie einen Angstzustand rasch erkennen und einen ängstlichen Hund beruhigen können.
Ängstlichen Hund beruhigen oder nicht?
Wenn das eigene Haustier Angst zeigt, wollen die meisten Hundehalter ihr Haustier selbstverständlich beruhigen. Doch viele Hundebesitzer reagieren genau gegenteilig, denn sie ignorieren das Tier und lassen es mit seiner Furcht regelrecht allein. Da stellt sich natürlich die Frage, warum das so ist. Leider hält sich bis heute fälschlicherweise das Gerücht, dass man ängstliche Tiere nicht beruhigen, sondern ignorieren solle. Vertreter dieser Theorie begründen das mit der Tatsache, dass Streicheln als Belohnung angesehen wird. Das Trösten würde demnach das ängstliche Verhalten verstärken und dazu führen, dass dieses häufiger auftritt. Doch soll ein ängstlicher Hund tatsächlich nicht getröstet werden?
Verängstigte Fellnasen ignorieren ist unsozial
Viele Experten sind sich heutzutage einig, dass es äußerst unsozial wäre, einen ängstlichen Hund nicht zu beruhigen. Denn eine Studie hat ergeben, dass sich Gruppenmitglieder in Angstsituationen gegenseitig helfen – und zwar mit körperlicher Nähe und Zuwendung. Durch diesen Social Support werden nicht nur Blutdruck und Herzfrequenz gesenkt, sondern auch die Anzahl an Stresshormonen reduziert. Abgesehen davon werden durch Zuwendung auch Sicherheit und Vertrauen vermittelt. All diese Faktoren helfen den Beteiligten dabei, beängstigende Situationen besser zu bewältigen. Doch wie kann man einen ängstlichen Hund beruhigen?
Wie kann man einen ängstlichen Hund beruhigen?
Damit Sie Ihrem Haustier in einem Angstzustand tatsächlich zur Seite stehen können, muss natürlich zunächst die Ursache eruiert werden. Wenn sich Ihr tierischer Begleiter beispielsweise vor einer bestimmten Person im Raum fürchtet, dann lassen Sie Ihr Haustier in ein anderes Zimmer gehen. Bei einem Gewitter hat es sich bewährt, die Fenster und Jalousien zu schließen sowie das Radio oder den Fernseher aufzudrehen. Falls sich Ihr Haustier zurückziehen möchte, so bieten Sie ihm einen Zufluchtsort. Das kann ein anderer Raum sein, aber auch eine Hundebox oder gar eine Decke, unter die er sich verkriechen kann. Sucht Ihr Haustier hingegen Schutz bei Ihnen, dann bieten Sie ihm diesen und geben Sie ihm die Sicherheit, die er braucht. Sie können Ihn natürlich gerne streicheln und ihm gut zureden, achten Sie jedoch darauf, dass Sie selbstbewusst wirken. Ihr Haustier kennt Sie besser als Sie denken und nimmt Ihre Unsicherheiten und Ängste durchaus wahr. Wenn Sie ängstlich oder unruhig sind, könnte sich das auf Ihren tierischen Freund übertragen und seine Angst zusätzlich verstärken.
Beruhigen und ablenken mit Spielzeug und Leckerlis
Neben Streicheleinheiten und gutem Zureden hat es sich zudem bewährt, die Fellnase von dem angstauslösenden Reiz abzulenken. Dies gelingt am besten, wenn sie sich auf etwas Positives konzentriert und ihr Angstgefühl regelrecht „vergisst“. Sie können beispielsweise versuchen, Ihren Vierbeiner mit seinem Lieblingsspielzeug auf andere Gedanken zu bringen. Insbesondere Denkspiele haben sich in beängstigenden Situationen bewährt, vor allem, wenn diese mit köstlichen Leckerlis belohnt werden. Denselben Effekt erzielen Sie auch mit Kausnacks, denn diese helfen ebenfalls dabei, das Stresslevel zu mindern. Hinzu kommt, dass Kauknochen und Co das Tier langfristig beschäftigen und ablenken. Obendrauf beruhigt es die Tiere nachweislich, denn beim Kauen werden Endorphine freigesetzt, welche regelrecht glücklich machen.
Hilfsmittel für besonders ängstliche Tiere
Nicht immer reichen die Sofortmaßnahmen aus, um einen ängstlichen Hund zu beruhigen. In diesem Fall können Sie jedoch zu den unterschiedlichsten Hilfsmitteln greifen: Es gibt zum Beispiel einen Pheromonzerstäuber, welcher Pheromone freisetzt und die Tiere beruhigt. Eine weitere Möglichkeit stellen sogenannte „Thundershirts“ dar, welche eng am Hundekörper anliegen und leichten Druck ausüben. Dieser Effekt lässt sich mit dem Einwickeln von Babys vergleichen, was durchaus beruhigend wirken kann. Neben diesen Hilfsmitteln gibt es auch Beruhigungsmittel für Hunde, sowohl auf pflanzlicher Basis als auch auf Basis von Milcheiweiß. Viele Hundehalter machen vor allem zu Silvester von diesem Gebrauch, allerdings sollte die Verabreichung von Beruhigungsmitteln stets mit dem Tierarzt abgesprochen werden!
Zusätzliche Tipps für Silvester
Das Jahresende, und die damit verbundene Silvesternacht stellt für viele Fellnasen sowie Hundehalter eine spezielle Herausforderung dar. Um Ihrem vierbeinigen Freund diese Zeit möglichst angenehm zu gestalten, sollten Sie daher besonders rücksichts- und verständnisvoll sein. Wählen Sie für die Spaziergänge ruhige Tageszeiten und Gegenden aus. Auch ist es ratsam, das Tier stets an der Leine zu führen und gut zu sichern. Denn jeder noch so gut erzogene Vierbeiner könnte die Flucht suchen, wenn er sich erschrickt. In der Silvesternacht selbst sollten Sie Ihren tierischen Begleiter natürlich nicht alleine lassen oder gar um Mitternacht mit nach draußen nehmen. Besser ist es, gemeinsam mit dem Hund im geschützten Innenraum zu bleiben, ihm zur Seite zu stehen und versuchen, ihm die Angst zu nehmen.
Ängstlichen Hund beruhigen, Sicherheit und Geborgenheit geben
Ein ängstlicher Hund sollte keinesfalls ignoriert, sondern ernst genommen werden! Es ist daher ratsam, stets auf das Tier einzugehen und zu versuchen, ihm die Furcht zu nehmen. Dies kann sowohl durch beruhigende Worte als auch mit Streicheleinheiten, Spiele oder Kausnacks erzielt werden. Wenn das Tier besonders ängstlich ist und sich nur schwer zur Ruhe bringen lässt, bieten sich zudem unterschiedliche Hilfsmittel an.