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« Auch das Spazierengehen will gelernt sein »
Mit dem Hund Gassi zu gehen ist weit mehr, als die Möglichkeit des Haustiers, sein Geschäft zu verrichten. Bei einem entspannten Spaziergang können Vierbeiner ihren Bewegungsdrang befriedigen und ausgiebig Schnüffeln und Stöbern. Doch zu sorglos sollte man im Freien nicht sein. Damit der Spaziergang für Tier und Halter zum Vergnügen wird, gilt es ein paar Dinge zu beachten.
Das richtige Equipment für den Spaziergang
Ganz gleich, ob Sie ganz gemütlich spazieren gehen oder aber vielleicht etwas Spiel und Spaß mit Ihrem tierischen Freund erleben möchten – das passende Equipment sollte stets mit dabei sein! Definitiv immer mit dabei sein muss die Leine. Das gilt insbesondere in Gegenden, in denen Leinenpflicht vorherrscht oder dann, wenn Sie eine Rasse haben, die auf einer Rassenliste geführt wird.
Wenn Sie mit Ihrem angeleinten Hund Gassi gehen, empfiehlt es sich, auf das Brustgeschirr als Alternative zum herkömmlichen Halsband zu setzen. Dieses ist meist viel bequemer und Tiere können im Gegensatz zum Halsband nicht herausschlüpfen. Damit sich Ihr Liebling auch entspannt an der Leine führen lässt, trainieren Sie die Leinenführigkeit bereits im Welpenalter.
Leckerlis, Klicker und Spielzeug
Die meisten Hundehalter haben immer einen Klicker, ein Hundespielzeug oder Leckerlis mit sich. Dadurch haben sie nicht nur die Möglichkeit, Spiel und Spaß in den Spaziergang zu integrieren. Denn Leckerlis wie Hundekekse, Mini-Würstchen, Trainingssnacks und Co. eignen sich hervorragend als Belohnung für ein erfolgreiches Training unterwegs und helfen zudem dabei, die Aufmerksamkeit des Tieres zu gewinnen.
Ein Spaziergang eignet sich jedoch auch, um die oder andere Trainingseinheit zu integrieren. Sie können unter anderem kleine Übungen durchführen, wie beispielsweise das Kombinieren von Kommandos mit Handzeichen. Eine gute und effektive Kombination ist das Kommando „Fuß“ und das Klopfen auf den Oberschenkel. Ihr tierischer Freund kann sich dadurch besser orientieren, was vor allem in einer hektischen Umgebung durchaus hilfreich sein kann.
Apropos Umgebung: Jeden Tag dieselbe Runde um den Block wird auf Dauer eintönig und langweilig. Vergessen Sie nicht, Ihr vierbeiniger Freund möchte nicht nur sein Geschäft verrichten, sondern beim Gassi gehen etwas erleben! Wechseln Sie daher immer wieder die Strecken und suchen Sie Routen aus, an denen er in Ruhe schnüffeln, stöbern und laufen kann.
Versuchen Sie es auch mit kleinen Spielen. Bei vielen Tieren beliebt sind kleine Suchspiele. Werfen Sie das Hundeleckerli in die Wiese und lassen Sie es erschnüffeln. Natürlich darf auch mal das eine oder andere Ballspiel drankommen. Dabei kommt es aber auf die Vorlieben Ihres Haustieres an, denn auch Hunde haben unterschiedliche Präferenzen.
Wie häufig und wie lange mit dem Hund Gassi gehen?
Eine pauschale Antwort auf die Frage, wie lange ein Spaziergang sein sollte, gibt es leider nicht. Dauer und Häufigkeit der Runden sind stets individuell auf das jeweilige Tier anzupassen. Hierbei sind unter anderem das Alter, die Größe und der Gesundheitszustand zu berücksichtigen.
Welpen müssen in der Regel häufiger ihr Geschäft verrichten als ältere Tiere, nämlich etwa alle zwei bis drei Stunden. Demnach sollten Welpen etwa fünf bis sechs Mal täglich für etwa 15 Minuten an die frische Luft. Adulte Tiere hingegen begnügen sich in der Regel mit einer Gassi-Runde morgens, mittags und abends. Dann gibt es natürlich Rassen, die von Haus aus keine großen Läufer sind. Ein massiges Tier wie eine Bordeaux Dogge zum Beispiel sollte nicht so lange laufen.
Einige Hunderassen hingegen haben einen besonders hohen Bewegungsdrang, wie beispielsweise Hüte-, Gebrauchs- und Treibhunde. Gleichermaßen benötigen bestimmte Hundegruppen wie Jagd- und Laufhunde sowie Wind- und Vorstehhunde vermehrt Auslauf und physische Beschäftigung. Es genügt nicht, einfach so mit ihnen daher zu trotten.
Wo mit dem Hund Gassi gehen?
Ein ruhiger Wald- oder Feldweg ermöglicht nicht nur entspanntes Spazierengehen, sondern bietet Tieren zugleich einen weichen Untergrund. Dieser ist für die Hundepfoten wesentlich angenehmer und heizt sich an heißen Sommertagen auch nicht so sehr auf, wie Gehsteige und Straßen. Apropos Sommer: In der heißen Jahreszeit ist zudem darauf zu achten, dass die Routen ausreichend Schatten bieten. Vielleicht findet sich in der Nähe sogar ein See oder ein Bach, in dem Ihre Fellnase Abkühlung finden kann. Bestmöglich laufen Sie nicht in der Hitze der Mittagssonne.
Falls Sie Ihren vierbeinigen Begleiter freilaufen lassen möchten, stellen Sie sicher, dass er Kommandos wie „Hier“ oder „bei Fuß“ einwandfrei beherrscht. Ebenfalls sollten Sie bedenken, dass es nicht überall gestattet ist, Hunde ohne Leine und Beißkorb zu führen. In Gegenden, wo viel Wild unterwegs ist, sowie in Waldstücken sollten Vierbeiner am besten immer an die Leine beim Gassi gehen.
Zu beachten: Vorschriften und Pflichten
Grundsätzlich gilt: Hundehalter haften für jeglichen Schaden, den sein Haustier verursacht. Um stets auf der sicheren Seite zu sein, sollten Hundebesitzer deshalb zeitnah eine Haftpflichtversicherung abschließen. Wer in öffentlichen Gebieten Gassi geht, ist darüber hinaus verpflichtet, den Hundekot zu entfernen. Mittlerweile gibt es spezielle Behälter inklusive Tütchen, die an die Leine montiert werden und immer mitgenommen werden können. Dieses Zubehör ist überaus praktisch und sehr empfehlenswert, denn das Nichtentfernen von Hundekot kann mit einem Verwarnungs- oder Bußgeld geahndet werden.
Gleichermaßen verhält es sich bei Nichtbeachtung der Leinen- und Maulkorbpflicht. In öffentlichen Arealen, wie beispielsweise Grünanlagen oder Innenstadtzonen, ist es meist untersagt, Hunde ohne Beißkorb und Leine laufen zu lassen. Berücksichtigen Sie bitte, dass die jeweiligen Regelungen von der Gemeinde individuell festgelegt werden und dass sich das auch nach eventuell bestehenden Listen nach der Kampfhundeverordnung richtet!
Gassi gehen im Winter: Tipps für die kalte Jahreszeit
So wie im Sommer die Hitze zu schaffen macht, so kommt es in der kalten Jahreszeit zu anderen Widrigkeiten. In den Wintermonaten ist es nicht nur kälter, sondern auch früher finster. Dies ist vor allem bei Tieren mit dunklem Fell zu berücksichtigen, denn diese sind in der Dunkelheit wesentlich schwerer zu erkennen. Wenn Sie mit Ihrem Hund Gassi gehen, wenn es dunkel ist, sollten Sie Maßnahmen ergreifen, damit Sie Ihr Haustier stets sehen könnten. Daher sollte es eine reflektierende oder leuchtende Ausrüstung tragen.
Es gibt eine immense Auswahl an Halsbändern, Geschirren und Anhängern, die ebendiesen Zweck erfüllen und zugleich auch noch schick aussehen. Wenn es besonders kalt ist, ziehen Sie Ihrer Fellnase bitte ein Mäntelchen oder ähnliches über. Dies ist vor allem bei kleinen Hunderassen sowie Tieren mit Kurzhaarfell ratsam. Nicht zu vergessen ist, dass im Winter oft Salz gestreut wird. Hundepfoten reagieren oft empfindlich auf das Salz und sollten daher nach jedem Spaziergang abgewaschen werden.