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Wie viel Bewegung ist gut für Hunde? Diese Frage stellt sich wohl jeder Hundehalter. Eine pauschale Antwort darauf gibt es jedoch nicht, da der Bewegungsdrang von Tier zu Tier unterschiedlich und von vielen Faktoren abhängig ist. Fakt ist aber, Fellnasen müssen sich ausreichend bewegen – und das täglich.
Bewegungsdrang vom Welpen- bis zum Seniorenalter
Mit voranschreitendem Alter nimmt auch das Bewegungsbedürfnis unserer Haustiere ab. Das bedeutet, dass Senioren weitaus weniger Bewegung benötigen als Welpen und Junghunde. Welpen sind zwar durchaus lebhaft, allerdings sollten sie nicht zu stark belastet werden. Denn sie befinden sich noch im Wachstum und haben dementsprechend weiche und instabile Knochen. Um eine zu hohe körperliche Belastung und mögliche Spätfolgen zu vermeiden, sollten die jüngsten Vierbeiner deshalb nie länger als 20 Minuten am Stück körperlich gefordert werden. Als Faustregel gilt: Pro Lebensmonat etwa fünf Minuten Bewegung.
Wie viel Bewegung Hunde brauchen, ist von der Rasse abhängig
Viele Hunderassen wurden auf eine spezielle Verwendung gezüchtet, die auch heute noch für charakteristisch ist. Ein Beispiel hierfür sind Galgos, die für die Hetzjagd auf Hasen gezüchtet wurden. Dementsprechend ist ihr Bewegungsdrang sehr ausgeprägt. Generell gelten Jagd- und Windhunde als besonders aktiv, weshalb sie täglich mindestens ein bis zwei Stunden intensive Beschäftigung benötigen. Anders verhält es sich mit Rassen, die ohne spezielle Arbeitsaufgabe gezüchtet wurden, wie beispielsweise Möpse. Der Drang zur Bewegung ist bei ihnen meist deutlich geringer, aber dennoch vorhanden! Statt sportlichen Aktivitäten bieten sich für Möpse und Co. ein gemütlicher Spaziergang im Wald an. Übrigens: Die Größe hat grundsätzlich keinen Einfluss darauf, wie viel Bewegung ein Hund braucht.
Körperbau: Große und kleine Fellnasen
Ein gutes Beispiel dafür, dass Körpergröße und Bewegungsbedürfnis nicht im Zusammenhang stehen, sind Terrier, die äußerst temperamentvoll und lebhaft sind. Terrier möchten und sollen sich austoben, weshalb ein einfacher Spaziergang meist nicht ausreichend für sie ist. Besser ist es, die Gassirunde mit Spiel und Spaß zu verknüpfen. Nehmen Sie einen Ball mit oder integrieren Sie ein Hundetraining. Etwas ruhiger können Sie es hingegen mit brachycephale Rassen angehen lassen. Diese sind aufgrund ihres Körperbaus nicht für stundenlanges Ausdauertraining geschaffen. Denn meist haben sie eine sehr kurze Schnauze, die bei hoher körperlicher Belastung zu Atembeschwerden, Überhitzung und sogar Sauerstoffmangel führen kann.
Ob Sommer oder Winter – Bewegung ist für Hunde zu jeder Jahreszeit wichtig
Die meisten Hundehalter haben einen routinierten Tagesablauf und bestimmte Zeiten, zu denen sie mit ihrem Haustier Gassi gehen. Allerdings sollte auch das Wetter stets berücksichtigt werden, denn sowohl zu hohe als auch zu niedrige Temperaturen können Tieren zu schaffen machen. Vermeiden Sie im Sommer die Mittagshitze, denn auch der Kreislauf von Vierbeinern leidet unter der Hitze stark. Berücksichtigen Sie zudem, dass Fellnasen ihre Pfoten auf dem heißen Asphalt verbrennen können. Verlegen Sie den Spaziergang am besten auf die kühleren Morgen- und Abendstunden. Im Winter sollten Sie hingegen darauf achten, Ihr Haustier ausreichend vor Kälte zu schützen. In erster Linie sollte Ihr Liebling sich durchgehend bewegen, damit er nicht unterkühlt oder gar Erfrierungen erleidet. Zusätzlich können Sie ihm ein wärmendes Hundemäntelchen anziehen. Denn obwohl viele Hunderassen ein sehr dichtes Fell haben, kann ihnen kalt werden.
Gesundheit und Kondition
Natürlich hängt die benötigte Bewegung von Hunden auch vom Gesundheitszustand ab. Hat sich ein Tier eine Verletzung am Bein zugezogen, sollten keine ausschweifenden Spaziergänge anstehen – Schonung ist angesagt. Auch die Kondition kann variieren. Setzt sich Ihr tierischer Freund beim Gassi gehen immer wieder hin, wird langsamer und wirkt träge? Dann ist er womöglich schon ausgepowert und möchte sich ausruhen. Sie sollten die Runde dann nicht unnötig in die Länge ziehen.
Intensität, Häufigkeit und Dauer
Hunde sollten mindestens zweimal täglich – besser dreimal – Auslauf bekommen. Wie lange Sie Gassi gehen, hängt von den bereits genannten Faktoren. Als Faustregel für die Dauer eines Spazierganges gilt, dass kleine Rassen und Junghunde mehrmals täglich etwa 15 bis 30 Minuten Bewegung benötigen. Hierbei ist jedoch darauf zu achten, dass sich ruhige Phasen mit anstrengenden Phasen abwechseln. Bei großen und langbeinigen Tieren sind drei Spaziergänge à 20 Minuten meist ausreichend. Natürlich sollten sich die Fellnasen bei einem Spaziergang ohne jeglichen Stress entleeren können.
Bringen Sie Abwechslung mit in den Spaziergang
Mag für manche Hunderassen ein einfacher Spaziergang in Ordnung gehen, brauchen andere wiederum etwas mehr Action und Abwechslung. Manche Vierbeiner möchten nicht nur körperlich, sondern auch geistig gefordert und gefördert werden. Das fängt schon einmal damit an, dass Sie nicht immer nur den gleichen Weg laufen. Suchen Sie ruhig auch mal andere Routen und bieten Sie Ihrem Haustier die Möglichkeit, eine neue Gegend zu erkunden. Zusätzlich sorgen Sie mit Hundespielen und Trainingseinheiten für Abwechslung. Üben Sie Tricks und veranstalten Sie Suchspiele. Als Belohnung führen Sie am besten immer Leckerlis und kleine Hundekausnacks mit sich. Kleine Trainingssnacks lassen sich prima verstecken und im Rahmen eines Suchspieles finden. Vor allem tierische Schnüffler haben daran Freude.
Vor oder nach dem Spaziergang füttern – ist Bewegung mit vollem Magen gut?
Grundsätzlich gilt, dass ausgedehnte Bewegung für Hunde nicht unmittelbar nach der Futteraufnahme erfolgen sollte. Gönnen Sie Ihrem Liebling nach dem Füttern durchaus eine Ruhepause. Das kann sogar gesundheitlich notwendig sein, neigen einige Tiere doch zu einer Magendrehung, wenn sie sich mit vollem Bauch betätigen. Gerade beim Morgenspaziergang sollten Sie Ihren Vierbeiner erst hinterher füttern – auch die Tatsache bedenkend, dass Ihr Hund morgens häufig gleich koten muss. Möchten Sie dies nicht im Garten haben, ist es empfehlenswert, möglichst früh aufzubrechen. Nach jeder Runde verrechnen Sie aber die verfütterten Leckerlis am besten mit der normalen Futterration.