Inhaltsverzeichnis
« Die Basics der Hundeerziehung »
Am angenehmsten gestaltet sich das Zusammenleben von Mensch und Hund, wenn der Vierbeiner ordentlich erzogen ist. Denn auf der einen Seite lernen Sie, Ihren tierischen Freund trotz der bestehenden Sprachbarriere zu verstehen und sich mit ihm zu verständigen. Auf der anderen Seite ermöglichen Kommandos die sichere Führung des Hundes durch den Alltag und brenzlige Situationen. Wie Sie Ihrem Hund die Grundkommandos am besten beibringen, erfahren Sie hier.
Sitz, Hier, Bleib, Nein: So legen Sie die Grundlagen der Hundeerziehung
Einer der wichtigsten Grundsätze der Hundeerziehung: Ganz gleich, ob Sie Ihrem Vierbeiner Grundkommandos beibringen möchten oder es mit fortgeschrittenen Übungen versuchen, erzwingen Sie das gewünschte Verhalten niemals mit Gewalt!
« Besser ist es, dem Tier die Kommandos mittels positiver Verstärkung näherzubringen. »
Das gelingt Ihnen am besten durch den Einsatz von schmackhaften Leckerchen und dem richtigen Spielzeug, aber auch von lobenden Worten in einer freudigen Stimmlage und ausgiebigen Streicheleinheiten. Genauso wichtig ist das Timing, denn dadurch geben Sie Ihrer Fellnase die Möglichkeit, zu erkennen, wann und was sie richtig gemacht hat. Und zu guter Letzt: Der Hundename ist kein Kommando. Für welches akustische oder visuelle Signal Sie sich entscheiden, bleibt letztlich Ihnen überlassen. Sie sollten allerdings darauf achten, dass es für Ihre Fellnase deutlich, klar und unmissverständlich ist.
Grundkommandos für Welpen und Hundesenioren
Im Idealfall beginnen Sie mit der Hundeerziehung bereits im Welpenalter. Die Junghunde sind zwar oft noch sehr verspielt, lernen dafür allerdings auch viel auf einmal. Und das leicht und schnell. Insbesondere in der sogenannten Prägephase – die etwa bis zur 16. Lebenswoche anhält –, haben Sie die Möglichkeit, die Fellnase mit den wichtigsten Grundkommandos vertraut zu machen und sie so langfristig zu festigen. Doch natürlich profitieren erwachsene Tiere ebenso von einem regelmäßigen Training, denn dadurch stellen Sie sicher, dass sie die Kommandos nicht vergessen. Und auch beim Erlernen neuer Befehle stellt das Alter keine Lernhürde dar.
Hundeerziehung: Sitz, Bleib, Komm und Co. beibringen
Hundekommandos gibt es viele, doch Sie sollten unbedingt priorisieren, welche Sie Ihrer Fellnase zuerst beibringen. Denn Spielereien wie Drehungen, Pfote geben oder im Slalom durch die Beine gehen, machen zwar Spaß, haben jedoch keinen Einfluss auf die sichere Führung durch den Alltag. Am besten konzentrieren Sie sich also zu Beginn nur auf die wichtigsten Grundkommandos.
Sitz lernen Hunde schnell
Eines der einfachsten Grundkommandos ist Sitz und das lernen die meisten Welpen besonders schnell. Im Prinzip geben Sie einfach laut und deutlich das entsprechende Signal, sobald sich Ihr Vierbeiner hinsetzt, und belohnen ihn anschließend mit einem gesunden Kausnack.
« Genau wie die anderen Kommandos können Sie Sitz natürlich auch aktiv üben. »
Nehmen Sie hierfür ein Hundeleckerli in die Hand und stellen Sie sich vor Ihre Fellnase. Zeigen Sie ihr nun den Snack und führen Sie dieses langsam über ihren Kopf. Im Idealfall setzt sich Ihr tierischer Freund automatisch hin, da er das Leckerli nicht aus den Augen verlieren möchte. In diesem Fall sagen Sie schnell Sitz und belohnen ihn mit dem Leckerchen. Falls er sich jedoch auf die Hinterbeine stellt und versucht, die Leckerei zu erhaschen, unterbrechen Sie die Übung mit einem Nein und beginnen von vorne.
Wiederholen Sie die Übungseinheit so lange, bis sich Ihr Liebling von selbst bei dem Kommando hinsetzt. Übrigens: Sie können natürlich auch Sichtzeichen integrieren, wobei sich für Sitz ein ausgestreckter Zeigefinger etabliert hat.
Platz gehört ebenso zu den beliebten Hundebefehlen
Wenn Sie Ihrem Hund die Grundkommandos beibringen, gehört Platz auf jeden Fall mit ins Repertoire. Damit möchten Sie erreichen, dass sich die Fellnase an Ort und Stelle hinlegt. Den Hundetrick können Sie ebenfalls aktiv üben, indem Sie sich wieder ein kleines Leckerli in die Hand legen. Möglich wären zum Beispiel Mini-Würstchen oder spezielle Trainingssnacks.
« Wichtig ist, dass Sie die Übungen immer so lange wiederholen, bis Ihr vierbeiniger Freund sie nach dem entsprechenden Signal von allein ausführt. »
Platzieren Sie Ihre geschlossene Hand mitsamt dem Leckerli vor dem Vierbeiner auf dem Boden und lassen Sie ihn kurz daran schnüffeln. Ziehen Sie Ihre Hand dabei langsam weg, sodass er sich ausstrecken und hinlegen muss, um der Hand weiter zu folgen. Sobald der Hund liegt, sagen Sie Platz und belohnen ihn mit dem Leckerli.
Welpen und Hundesenioren Bleib beibringen
Auf Sitz folgt im Alltag häufig Bleib. Denn es kommt immer wieder vor, dass Sie Ihren Hund davon abhalten möchten, Ihnen hinterherzulaufen – sei es, weil Sie das Haus verlassen oder die frisch eingetroffenen Kauknochen außerhalb seiner Reichweite verstauen wollen. Um Ihrem Hund dieses Grundkommando beizubringen, gehen Sie folgendermaßen vor: Legen Sie Ihren vierbeinigen Freund zunächst ab und gehen Sie anschließend einige Schritte zurück.
« Am besten wenden Sie ihm hierbei noch nicht den Rücken zu, sodass Sie etwaige Fehler sofort korrigieren können. »
Während Sie zurückgehen, schauen Sie Ihre Fellnase an, sagen laut Bleib und/oder halten Ihre flache Hand nach oben als unmissverständliches Sichtzeichen. Falls Ihr Hund aufsteht, unterbrechen Sie die Übung und legen ihn sofort wieder ab. Wenn er jedoch liegen bleibt, gehen Sie zu ihm zurück, loben und belohnen ihn mit einem kleinen Snack. Sobald der Vierbeiner das Grundkommando versteht, können Sie die Wartezeiten und Entfernungen immer weiter ausdehnen.
Hier bzw. Komm zählt zu den wichtigsten Befehlen für Hunde
Der kontrollierte und sichere Abruf Ihrer Fellnase ist wohl das wichtigste Grundkommando für Ihr Zusammenleben. Schließlich stellen Sie so sicher, dass Ihr Hund auf Wunsch zu Ihnen kommt – unabhängig der vielen Verführungen, die sich vielleicht um ihn herum befinden.
« Denn bei Hier bzw. Komm geht es um seinen eigenen Schutz, aber auch den von anderen Menschen und Tieren – vor allem dann, wenn Sie den Hund draußen frei laufen lassen wollen. »
Üben lässt sich das Kommando am besten in einer ablenkungsfreien Umgebung, etwa in einem Garten oder in der Wohnung. Legen Sie Ihren tierischen Begleiter zunächst in einiger Entfernung ab und machen Sie ihm deutlich, dass er bleiben soll. Bewegen Sie sich nun langsam mit einem Spielzeug oder einem kleinen Hundesnack von ihm weg und sagen Sie laut und deutlich Hier oder Komm bzw. geben Sie das gewählte Sichtzeichen.
Wenn Ihre Fellnase zu Ihnen kommt, geben Sie ihr sofort das Hundeleckerli. Zu berücksichtigen hierbei ist, dass Sie Ihren Liebling nur loben, wenn er ohne Umwege zu Ihnen kommt. Lässt er sich ablenken, beginnen Sie die Übung erneut. Wiederholen Sie das Training und erhöhen Sie dabei sowohl die Distanz als auch die Ablenkungen immer weiter.
Aus bzw. Nein – dem Hund das Anspringen abgewöhnen und mehr
Beherrscht Ihr Vierbeiner Aus bzw. Nein, wird dieses Grundkommando quasi zu Ihrem Universalschlüssel. Denn es wird immer wieder Situationen geben, in denen Sie als Hundehalter eingreifen und unerwünschtes Verhalten unterbinden müssen. Dies ist zum Beispiel notwendig, wenn Tiere im Freien etwas aufnehmen und fressen möchten. Nicht selten lauern draußen nämlich ausgelegte Giftköder oder ähnliche Gefahren. Das Anspringen von Menschen gehört ebenso dazu, was viele Hunde aus Freude tun.
« Trotz des Abbruchziels machen Sie sich auch hier die positive Verstärkung zunutze. Denn statt zu schimpfen, belohnen Sie Ihren Hund fürs Aufhören auf Zuruf. »
Damit Ihr tierischer Liebling lernt, wann ein bestimmtes Verhalten nicht erwünscht ist, bringen Sie ihm das Grundkommando Aus bzw. Nein bei. Hierfür nehmen Sie wieder ein Lockmittel zur Hand – am besten in Form eines begehrten Spielzeugs –, das Sie vor Ihren Hund legen.
Macht er Anstalten, dieses zu nehmen, geben Sie sofort das entsprechende Signal. Gerade hier ist es wichtig, dass Sie Ihren Vierbeiner sofort belohnen, wenn er das Spielzeug freigibt – denn Timing ist alles. Geben Sie ihm den Trainingssnack zu schnell oder zu langsam heraus, kann das zu unerwünschten Missverständnissen bei Ihrem Hund führen, die das Lernen deutlich erschweren können.
Es ist wichtig, dem Hund die Grundkommandos richtig beizubringen
Das erfolgreiche Erlernen von Grundkommandos ist nicht nur für ein harmonisches Zusammenleben von Mensch und Tier wichtig. Viele der Hundetricks, die Sie Ihrem tierischen Liebling beibringen, dienen auch seinem eigenen Schutz.
Jeder Hundehalter steht daher in der Verantwortung, sein Haustier entsprechend zu erziehen. Am besten beginnen Sie damit im Welpenalter. Haben Sie einen älteren Hund adoptiert – etwa aus dem Tierheim –, können Sie mit etwas Geduld, Konsequenz und der richtigen Motivation selbst adulten Hunden die Grundkommandos beibringen.