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« Isometrisches Training für mehr Stabilität im Körper »
Ausgeprägte Muskeln sind essenziell für jegliche Bewegung – sowohl bei uns Menschen als auch bei unseren besten tierischen Freunden. Dementsprechend ist es natürlich wünschenswert, den Muskelaufbau bei Hunden zu fördern. Dies gelingt durch die unterschiedlichsten Sportarten, welche jedoch oftmals auch die Gelenke belasten. Allerdings gibt es auch eine besonders schonende Alternative, nämlich isometrische Übungen!
Was ist isometrisches Training?
Isometrisches Training wird auch Stabilisationstraining genannt und ist im Grunde genommen Muskel- beziehungsweise Krafttraining. Anders als bei herkömmlichen Trainingsmethoden werden hierbei die Muskeln angespannt, ohne die Gelenke zu bewegen. Der Hundehalter legt hierbei seine Hände an bestimmte Körperstellen seines Haustieres und übt sanft Druck aus.
Dadurch wird ein automatischer Muskelwiderstand erzeugt, wodurch wiederum der Muskelaufbau des Hundes gefördert wird. Die Fellnase kann dabei sowohl stehen und sitzen als auch liegen.
Was bringen isometrische Übungen?
In erster Linie kräftigen isometrische Übungen die Muskulatur, denn sie fördern den Muskelaufbau bei Hunden und helfen zugleich den Muskelabbau vorzubeugen. Eine gut ausgeprägte beziehungsweise erhaltene Muskulatur ist für alle Tier erstrebenswert. Zum einen wird dadurch sichergestellt, dass ihr Bewegungsapparat „in Schuss“ bleibt. Zum anderen sorgt das Muskeltraining für eine bessere Stabilität sowie Balance und steigert zugleich das Körpergefühl.
Für welche Hunde eignet sich isometrisches Training?
Grundsätzlich eignet sich das Muskeltraining für alle Fallnasen, allerdings gibt es einige Tiere, die besonders von dem Muskelaufbau profitieren. Hierzu zählen vor allem Vierbeiner mit Muskelschwäche, aber auch Senioren.
Ebenso kann das Stabilitätstraining bei allen degenerativen Gelenkserkrankungen wie beispielsweise Arthrose Abhilfe schaffen. Falls Ihr tierischer Freund Schmerzen während der Gelenkbewegung oder versteifte Gelenke hat, ist diese Aktivität ebenfalls empfehlenswert. Denn, während andere Sportarten die Gelenke belasten, werden diese beim isometrischen Krafttraining geschont und der Muskelaufbau sanft gefördert.
Dennoch ist es ratsam, vor Trainingsbeginn stets das Okay vom Tierarzt einzuholen. Dadurch stellen Sie sicher, dass das Stabilitätstraining wirklich sinnvoll und die richtige Wahl ist.
Muskelaufbau für Hunde beginnen – die ersten Schritte
Der Einstieg in das Hundetraining ist grundsätzlich sehr einfach, sofern Ihr Haustier Berührungen gewohnt ist. Falls dem nicht so ist, sollten Sie zunächst ein Markersignal einführen und üben, sodass Ihr Liebling langsam damit vertraut wird. Dies gelingt Ihnen am besten, indem Sie ein Kommando wie „Berühren“ oder „Touch“ einführen.
Nehmen Sie sich zudem einige Leckerlis oder kleine Kausnacks in die Hand, sodass Sie Ihren Vierbeiner motivieren und belohnen können. Das Markersignal üben Sie am besten wie folgt: Geben Sie Ihr Kommando, berühren Sie anschließend die Hundeschulter und geben Sie Ihrer Fellnase zugleich ein Leckerli. Dadurch verknüpft sie diese Trainingseinheit mit etwas Positivem, wodurch das Lernen deutlich leichter fällt.
Drei einfache und effektive Übungen
Für das Stabilitätstraining eignen sich eine Vielzahl an unterschiedlichen Übungseinheiten, bei denen Ihr vierbeiniger Begleiter stehen, sitzen oder sogar liegen kann. Nachfolgend stellen wir Ihnen drei mögliche Varianten für den Muskelaufbau bei Hunden vor, die ziemlich einfach durchzuführen, und sehr effektiv sind.
Übrigens: Auch für die eigentlichen Übungen ist es ratsam, vor allem zu Beginn immer ein paar Leckerlis als Belohnung zur Hand zu haben.
Trainingsvariante 1
Bringen Sie Ihren Hund in eine stehende Position und achten Sie darauf, dass er eine gerade Haltung einnimmt. Knien Sie sich nun hinter ihn und legen Sie Ihre Hände seitlich auf die Oberschenkel beziehungsweise Hüfte. Üben Sie nun sanft Druck auf den Muskel aus und warten Sie, bis Ihr Fellnase diesen anspannt. Halten Sie den Druck nun einige Sekunden und geben Sie Ihrem tierischen Begleiter danach ein Leckerli. Anschließend wiederholen Sie das Prozedere auf der anderen Seite.
Trainingsvariante 2
Eine weitere Möglichkeit des Muskelaufbaus ist es, die Hände auf die Außenseite der Oberschenkel zu legen. Hierfür steht das Tier ebenfalls wieder gerade vor Ihnen und Sie knien sich dahinter. Ziehen Sie Ihren Vierbeiner nun sanft zu sich und hören Sie damit auf, sobald er Widerstand gibt. Halten Sie diese Position nun für wenige Sekunden und reduzieren Sie anschließend langsam den Druck.
Trainingsvariante 3
In derselben Ausgangsposition können Sie eine weitere Trainingsvariante probieren: Legen Sie Ihre Hand auf die Innenseite des Oberschenkels und drücken Sie diesen vorsichtig nach außen. Sobald Sie Widerstand bemerken, halten Sie die Position für einige Sekunden und lösen Sie diese anschließend langsam auf. Wiederholen Sie diese Übung ebenfalls wieder auf der anderen Seite und belohnen Sie Ihr Haustier nach jeder Übung mit einem Leckerli!
Isometrisches Training für Fortgeschrittene
Hat sich Ihr Haustier erst einmal an das Krafttraining für den Muskelaufbau gewöhnt, können Sie den Schwierigkeitsgrad dementsprechend erhöhen. Doch Vorsicht: Niemals gleichzeitig die Intensität und Belastung steigern!
Wenn Sie die Zeitintervalle erhöhen möchten, reduzieren Sie die Wiederholungen und umgekehrt. Vergessen Sie nicht, dass das Stabilitätstraining durchaus anstrengend für Ihren tierischen Freund ist und Sie ihn keinesfalls überanstrengen wollen. Falls Ihr Liebling jedoch schon zu den fortgeschrittenen „Kraftsportlern“ zählt, können Sie unterschiedliches Equipment integrieren, wie beispielsweise Balance Pads oder Kissen.
Natürlich haben Sie die Möglichkeit, auch spezielle Angebote eines Physiotherapeuten für Hunde in Anspruch nehmen.
Dieser kann die Trainingseinheiten speziell auf die Bedürfnisse Ihres Haustieres anpassen, sodass der Muskelaufbau noch effektiver gefördert wird.
Allgemeine Tipps zum Muskelaufbau für Hunde
Auch wenn es vielleicht nicht den Anschein hat – isometrische Übungen sind durchaus anstrengend! Unterschätzen Sie den erforderlichen Energieaufwand nicht und gönnen Sie Ihrem tierischen Begleiter alle zwei bis drei Tage eine Pause. Dies ist nicht nur für die Erholung wichtig, sondern auch essenziell für einen guten Muskelaufbau für Hunde! Denn Muskeln wachsen nicht während des Trainings, sondern in den Ruhezeiten.
Auch das Hundetraining selbst sollten Sie entsprechend anpassen. Achten Sie gerade zu Beginn darauf, die Zeitintervalle möglichst kurz (etwa drei bis fünf Sekunden) zu halten. Ebenso ist es ratsam, anfangs nicht mehr als fünf Wiederholungen durchzuführen. Dadurch stellen Sie sicher, dass Sie Ihr Haustier nicht überanstrengen und es Freude an dem Krafttraining hat.