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« Was beim Beutespiel zu beachten ist »
Nach wie vor sind viele Menschen fälschlicherweise der Meinung, dass Zerrspiele für den Hund nicht empfehlenswert sind. Tatsächlich ist jedoch genau das Gegenteil der Fall, denn das spielerische Kräftemessen bringt zahlreiche Vorteile mit sich! Wir verraten Ihnen, warum solche Beutespiele eine artgerechte Beschäftigung sind, und geben Ihnen zugleich Tipps für das richtige Spielen!
Um Beute rangeln ist vollkommen natürlich
Für Hunde gibt es zahlreiche Beschäftigungsmöglichkeiten: Neben sportlichen Aktivitäten wie Agility und Co. bieten sich auch etliche Spiele für an. Wenn Sie die Nasenarbeit Ihres Haustieres fördern möchten, sind Schnüffelspiele eine gute Wahl. Ebenso können Sie Bewegungs- oder Denkspiele in Ihren Alltag integrieren. Besonders beliebt bei Hunden sind zudem Zerrspiele, bei denen es darum geht, um „Beute“ zu rangeln.
Das Beutespiel beschäftigt die Tiere nicht nur artgerecht, sondern bietet ihnen zudem die Möglichkeit, ihre körperlichen Fähigkeiten auf spielerische Art zu messen. Doch nicht nur unter Artgenossen ist es ein beliebter Zeitvertreib, denn auch Sie können mit Ihrem Liebling spielerisch Kräfte messen!
Warum sind Zerrspiele für Hunde empfehlenswert?
Das Rangeln um Beute bringt gleich mehrere Vorteile mit sich: In erster Linie wird durch das Beutespiel das Grundbedürfnis des Jagens und Beute Ergreifens von Hunden kontrolliert zugelassen und befriedigt. Zum anderen können die Fellnasen ihre überschüssige Energie abbauen, denn das Spielen ist durchaus anstrengend! Ebenso deckt das Spiel zahlreiche Trainingseffekte ab, denn sowohl Impuls-, Signal- und Erregungskontrolle werden hiermit spielerisch geübt. Obendrauf kann das Zerrspiel dabei helfen, das Selbstvertrauen des Hundes aufzubauen und die Bindung zwischen Mensch und Tier zu stärken.
Wie Sie sehen, sind Zerrspiele für den Hund eine empfehlenswerte Beschäftigung, die sich für sehr viele, aber nicht alle Vierbeiner eignet!
Für welche Hunde eignen sich Beutespiele?
Grundsätzlich eignen sich Zerrspiele für alle Fellnasen, die eine gute Bindung zu ihrem Besitzer haben. Ihr tierischer Begleiter sollte Sie als den Ranghöheren akzeptieren und sich beim Spiel von Ihnen führen lassen. Ebenso ist es wichtig, dass Ihr Haustier zu jederzeit ansprechbar ist, sodass Sie bei Bedarf das Spiel problemlos abbrechen können. Hierfür ist es wiederum ratsam, dass Ihr Vierbeiner bereits mit den Grundkommandos vertraut ist und vor allem das Kommando „Aus“ beherrscht.
Weniger empfehlenswert ist das Hundespiel hingegen für Tiere, die zur Ressourcenverteidigung neigen. Denn bei ihnen besteht die Gefahr, dass aus dem Spiel schnell ernst wird. Nicht selten kommt es vor, dass diese Tiere lauthals knurren, bellen und sogar ihren Besitzer beißen.
Um brenzlige Situationen zu vermeiden, ist in diesem Fall von Beutespielen abzuraten. Ebenso verhält es sich bei Tieren, die generell zu aggressivem Verhalten neigen sowie bei Hunden mit Zahnproblemen. Und auch beim Zerrspiel mit Welpen gibt es einiges zu beachten!
Zerrspiel und Welpe – passt das zusammen?
Auch die jüngsten Fellnasen rangeln unter Artgenossen gerne um ihr Lieblingsspielzeug, weshalb prinzipiell auch bei Welpen nichts gegen diese Art von Spielen spricht. Allerdings sollten Sie hierbei äußerst vorsichtig vorgehen und das Spiel nicht zu wild gestalten. Denn zu heftiges Zerren könnte die im Wachstum befindlichen Zähne schädigen!
Wenn Sie auf Nummer sichergehen möchten, warten Sie mit dem Zerrspiel, bis Ihr Haustier den Zahnwechsel hinter sich hat. Doch Vorsicht: Auch bei adulten Tieren sollten bestimmte Spielregeln eingehalten werden!
Welches Hundespielzeug ist geeignet?
Am besten eignet sich Hundespielzeug, das möglichst robust sowie leicht greifbar und gut festhaltbar ist. Das Material sollte stabil, aber nicht zu hart sein.
Sehr gut eignet sich Spielzeug, wie beispielsweise ein Tau, das an beiden Enden geknotet ist. Ebenso haben sich Hartgummireifen, Schleuderbälle und Weichholzäste als geeignete „Beute“ bewährt. Einige Tiere spielen auch liebend gerne mit Hundestofftieren, die sich ebenfalls hierfür anbieten.
Haben Sie das passende Spielzeug für sich und Ihren Hund entdeckt, kann die spielerische Rangelei beginnen!
Zerrspiele mit dem Hund – wie geht es richtig?
Wenn Sie das Hundespiel einläuten wollen, müssen Sie Ihren tierischen Freund zunächst zum Fassen des Spielzeugs animieren. Dies gelingt Ihnen am besten, wenn Sie es Ihrem Hund zeigen, es hochheben und/oder verstecken. Haben Sie die Aufmerksamkeit Ihres Hundes ergattert, lassen Sie ihn das Spielzeug packen.
In der Regel wird er sich mit den Vorderläufen fest in den Boden stemmen und versuchen, Ihnen das Spielzeug zu entreißen. Manche Fellnasen zerren einfach nur daran, andere wiederum schütteln es. Auch ist es vollkommen normal, dass der Vierbeiner aufgeregte Laute von sich gibt. Sie können das Spielzeug nun stillhalten und Ihre Fellnase einfach knabbern und zerren lassen, oder selbst sanft ziehen. Wechseln Sie hierbei immer zwischen kurzen Lockerungen und anschließendem Nachhaken ab. Gehen Sie jedoch nie aufs Ganze, sondern Zerren Sie immer nur bis zu einer bestimmten Grenze.
Berücksichtigen Sie zudem, dass das Spielen durchaus anstrengend für die Fellnasen ist. Deswegen ist es ratsam, die Spieleinheiten nicht zu lange zu gestalten, sondern lieber auf mehrere kurze Einheiten aufzuteilen. Doch nicht nur beim Spielen selbst, sondern auch beim Beenden bzw. Abbrechen des Hundespiels gibt es einiges zu beachten!
Zerrspiele mit dem Hund immer positiv beenden
Es ist natürlich möglich, die Spieleinheit ohne großen Aufwand abzubrechen. Besser ist es jedoch, das Spiel mit einem positiven Abschluss zu beenden. Hierfür bieten sich zweierlei Möglichkeiten an: Zum einen können Sie Ihrem tierischen Freund die „Beute“ überlassen und ihm somit ein Glücksgefühl bescheren.
Zum anderen können Sie das Spielen mit einem Signalwort beenden und Ihrem Hund das Spielzeug ohne aufreizendes Schütteln wegnehmen. Geben Sie ihm zusätzlich das Kommando „Sitz“, loben Sie ihn und geben Sie ihm ein Leckerli oder einen kleinen Kausnack als Belohnung.
Um Beute rangeln ist eine artgerechte Beschäftigung
Ganz gleich ob Zerrspiel mit Welpe, oder spielerisches Kräftemessen mit adulten Tieren – Zerrspiele stellen einen artgerechten Zeitvertreib für Hunde dar.
Wie bei allen Spielen sind auch hierbei gewisse „Regeln“ zu beachten, sodass das Verletzungsrisiko für Mensch und Tier möglichst gering ist. Werden diese jedoch berücksichtigt, ist das Rangeln eine empfehlenswerte Beschäftigung für Zwei- und Vierbeiner!