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« Was Sie gegen die Plagegeister machen können »
Die steigenden Temperaturen laden Hundehalter und ihre Haustiere zu Aktivitäten im Freien ein. In der Natur lauern im Frühjahr und Sommer aber auch Gefahren, denn in der warmen Jahreszeit hat auch die Zecke Hochsaison. Wir haben alle wissenswerten Informationen rund um Hundezecken für Sie zusammengefasst und geben Ihnen zudem Tipps, wie Sie Zecken entfernen und ihnen vorbeugen.
Wissenswertes rund um Hundezecken
Zecken gehören zur Klasse der Spinnentiere und sind in Deutschland stark verbreitet. Von den rund 900 Zeckenarten sind vor allem der Gemeine Holzbock, die Auwaldzecke und die Braune Hundezecke hierzulande vertreten. Auch sogenannte „parasitäre Exoten“ aus Afrika und Asien – wie etwa die Riesenzecke Hyalomma – ist bereits in geringer Anzahl in Deutschland vorgefunden worden. Die Parasiten halten sich vorwiegend in Waldrändern und Wiesen auf, wo sie bevorzugt auf hohen Grashalmen oder niedrighängenden Zweigen und Büschen auf Hunde und andere Opfer lauern. Sie finden sich aber nicht nur in ländlichen Gebieten, auch an Ufern von Badeseen und sogar in Stadtparks fühlen sich die Plagegeister wohl. Während einige von ihnen geduldig auf ihre Wirte warten, begeben sich einige Arten regelrecht auf die Jagd.
Wann beginnt die Zeckensaison?
Viele Hundehalter glauben fälschlicherweise, dass die Saison für Hundezecken erst im Sommer beginnt. Allerdings werden die Tierchen in der Regel aktiv, sobald es an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen mehr als 7 Grad Celsius beträgt. Es kann sogar durchaus sein, dass sie in milden Wintern aus ihrer Winterstarre erwachen und bereits früher auf die Suche nach Blutquellen gehen. Die Zeckenhochsaison erstreckt sich jedoch in der Regel von Februar bis Oktober. Die meisten Mensch-Hunde-Teams verbringen aber vor allem im Frühling und Sommer mehr Zeit im Freien, weshalb es in diesen Jahreszeiten am häufigsten zu einem Zeckenbefall kommt.
Was passiert bei einem Zeckenbiss?
Zecken sind wortwörtlich wahre Blutsauger: Sobald sie einen passenden Wirt gefunden haben, suchen sie sich eine leicht zugängliche Körperstelle und ritzen mit ihrem Mundwerkzeug in die Haut. Anschließend stechen sie mit ihrem Stechrüssel zu, damit sie sowohl Blut als auch Lymph- und Zellflüssigkeit saugen können. Damit sie sich ungestört ernähren können, sondern sie beim Biss bzw. während des Saugens ein spezielles Sekret aus, das ihnen hierbei hilft: Das Sekret wirkt einerseits betäubend, sodass die Tiere länger unentdeckt bleiben. Gleichzeitig hat es eine entzündungshemmende Wirkung, die dafür sorgt, dass das wirtseigene Immunsystem blockiert. Und zu guter Letzt fungiert das Sekret als Gerinnungshemmer, das den Wundverschluss verhindert und somit den Blutfluss gewährleistet. Hinzu kommt, dass Hundezecken gefährliche Krankheiten übertragen können.
Zeckenbisse sind gefährlich!
Ein Zeckenbiss an sich ist nicht per se lebensbedrohlich, allerdings besteht die Gefahr, dass die Zecke Krankheitserreger in sich trägt und diese beim Blutsaugen auf den Hund überträgt. Insbesondere Krankheiten wie Borreliose und FSME, aber auch Babesiose und Ehrlichiose können die Gesundheit von Vierbeinern massiv beeinträchtigen und im schlimmsten Fall sogar lebensbedrohlich sein. Hierfür reicht bereits ein einziger Zeckenbiss aus, weshalb Hundezecken gefürchtet sind. Es ist zwar kaum möglich, den Parasiten zur Gänze aus dem Weg zu gehen, allerdings können Sie einige Vorkehrungen treffen, um Ihr Haustier zu schützen.
Hinweis: Der Zeckenschutz zählt laut europäischem Expertengremium (ESCCAP) zur Grundversorgung von Hunden, weshalb jeder Hundehalter dazu verpflichtet ist, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen.
Welche Schutzmittel gegen Hundezecken gibt es?
Um Zecken beim Hund vorzubeugen, haben sich verschiedene Maßnahmen als effektiv erwiesen. Viele Hundebesitzer greifen zu einem Zeckenhalsband, das sowohl gegen Zecken als auch gegen Flöhe schützt. Ein solches Halsband ist zwar an sich effektiv, bringt jedoch mehrere Nachteile mit sich: Zum einen eignet es sich nicht für Welpen und sehr alte Tiere. Zum anderen können empfindliche Personen – insbesondere Kinder – auf das Nervengift im Zeckenhalsband reagieren. Eine bessere Wahl stellen meist Zeckenschutzpräparate (z.B.: Spot-On-Mittel oder Sprays), die auf den Hundekörper aufgetragen werden und sich anschließend über die Talgschicht auf der Haut verteilen. Eine weitere empfehlenswerte Möglichkeit sind Kautabletten, die ihre Wirkung von innen entfalten und über mehrere Monate Schutz bieten. Falls Sie sich unsicher sind, lassen Sie sich am besten von Ihrem Tierarzt beraten.
Tipps um Hundezecken zu vermeiden
Zecken stellen jedes Jahr aufs Neue eine Gefahr für die Hundegesundheit dar, denn sie können zahlreiche Krankheiten übertragen. Hundehalter sollten daher entsprechende Vorbeugungsmaßnahmen ergreifen, um die Wahrscheinlichkeit eines Zeckenbefalls zu minimieren. Die Verabreichung eines Zeckenschutzmittels ist unabdingbar, allerdings sollten zusätzliche Präventivmaßnahmen ergriffen werden. Immerhin sind die Parasiten nicht nur für Hunde gefährlich, sondern auch für Menschen. Aus diesem Grund ist es ratsam, die Fellnase nach jedem Spaziergang auf Hundezecken abzusuchen. Dies gelingt am besten, indem Sie das Tier auf einem weißen Untergrund (z.B.: Badetuch oder Decke) durchbürsten und nach den Blutsaugern Ausschau halten. Nicht immer lassen sich die Biester frühzeitig erblicken, weshalb Sie Ihr Haustier auch auf festgebissene Parasiten abtasten sollten. Haben Sie eine festgebissene Zecke entdeckt, geraten Sie nicht in Panik. Versuchen Sie Ruhe zu bewahren und entfernen Sie sie sofort.
Wie am besten Zecken entfernen?
Um Zecken beim Hund zu entfernen, sollten Hundehalter eine Zeckenzange, eine Zeckenschlinge oder einen Zeckenhaken zu Hause haben. Alternativ können Sie auch zu einer gewöhnlichen Pinzette greifen und die Hundezecke damit wegnehmen. Setzen Sie hierfür das Werkzeug nah an der Haut und unter dem Parasit an. Versuchen Sie, ihn nun vorsichtig herauszuziehen und achten Sie darauf, ihn nicht zu quetschen. Bei Bedarf können Sie das Werkzeug leicht drehen oder hebeln, üben Sie aber keinesfalls zu viel Druck aus. Haben Sie den kleinen Quälgeist erfolgreich herausgezogen, vernichten Sie ihn sofort.
Falls Sie nur einen Teil der Hundezecke beseitigen konnten, besteht kein Grund zur Panik, denn der verankerte Stechapparat wird mit der Zeit vom Hundekörper abgestoßen. Das Zeckenentfernen geht zwar meist rasch von der Hand, ist aber nicht immer ein angenehmes Prozedere für Hunde. Ihr tierischer Freund wird sich daher mit Sicherheit über einen köstlichen Kausnack oder ein Leckerli freuen, auf dem er anschließend genüsslich und entspannt knabbern kann.