© manushot – stock.adobe.com

Apportieren üben

« Tipps und Tricks für das Hundetraining »

Wer seinen Hund artgerecht beschäftigen möchte, kann aus den unterschiedlichsten Hundeaktivitäten wählen. Besonders beliebt ist dabei das Apportieren, bei dem der Vierbeiner einen geworfenen Gegenstand bringt. Lesen Sie hier, welche Vorteile dieses Hundespiel hat und wie Sie am besten Apportieren üben.

Was versteht man unter Apportieren?

Eigentlich handelt es sich beim Apportieren um einen Begriff aus der Jagd, mit dem das Herbeischaffen von erlegtem Wild zum Jäger bezeichnet wird. Heute wird damit in erster Linie ein Hundetraining verbunden, bei dem der Vierbeiner Gegenstände herbeibringt.

Magyar Vizsla mit Dummy-Ente Apportieren ueben
© Anna Auerbach – stock.adobe.com

Das mag auf den ersten Blick sehr simpel wirken, allerdings erfordert diese Übungen einen komplexen Ablauf verschiedener Handlungen. Der Hund muss lernen, dass er dem Dummy folgen bzw. diesen suchen, ihn aufheben und anschließend zu seinem Herrchen oder Frauchen zurückbringen muss.

Welche Vorteile bringt diese Hundeübung?

Apportieren zu üben ist in erster Linie eine artgerechte Weise, um Hunde zu beschäftigen. Die Tiere werden bei diesem Training sowohl körperlich als auch geistig gefordert. Auch der Lernaspekt kommt nicht zu kurz, eignet sich das Training dazu, dem Haustier Gehorsam und Impulskontrolle beizubringen.

Nicht zu vergessen ist natürlich, dass gemeinsame Beschäftigungen die Bindung zwischen Vier- und Zweibeiner stärken. Und als wäre das noch nicht genug, können Sie das Spiel ohne viel Aufwand in Ihren Alltag integrieren.

Mit welchen Rassen können Sie das Apportieren üben

Grundsätzlich sind Apportierspiele für alle Hunde geeignet, ganz gleich, welcher Rasse sie angehören. Es gibt jedoch einige Hunderassen, die aufgrund ihrer Züchtung besonders großen Spaß daran haben. Hierzu zählen beispielsweise Labradore und Golden Retriever, wohingegen viele Spitzrassen oftmals wenig Interesse an Apportierspielen zeigen. Auch das Alter der Fellnase ist nebensächlich – Welpen und Hundesenioren haben gleichermaßen Spaß an solchen Hundespielen.

Border Collie Welpe spielt mit Futterdummy Apportieren ueben
© Lukas – stock.adobe.com

Es ist sogar empfehlenswert, bereits im Welpenalter damit zu beginnen, das Apportieren zu üben. Auf diese Weise können Sie Ihrem Haustier nämlich das Herausgeben von Gegenständen lernen. Zu guter Letzte ist auch der Gesundheitszustand des Tieres zu berücksichtigen. Für übergewichtige Hunde sowie Vierbeiner mit Arthrose eignen sich körperlich anstrengende Aktivitäten nicht. In diesem Fall müssen Sie allerdings nicht auf die Beschäftigung verzichten, sondern passen sie individuell an die Bedürfnisse Ihres Lieblings an.

Was wird benötigt?

Apportierspiele sind sehr kostengünstig, denn Sie benötigen im Grunde genommen nur einen Wurfgegenstand. Dieser wird als Apportel bezeichnet und kann sowohl ein Spielzeug (z.B. Ball) als auch ein Futterdummy sein.

Apportierspiele mit dem Hund Apportieren ueben
© Kzenon – stock.adobe.com

Wichtig ist, dass es ein hundegerechter Gegenstand ist, der keine spitzen Kanten hat. Verzichten Sie daher bitte unbedingt auf das altbekannte Stöckchenwerfen, denn die Holzäste bringen ein sehr hohes Verletzungsrisiko mit sich. Es ist leider keine Seltenheit, dass diese Stöckchen im Eifer des Gefechts im Maul- bzw. Rachenraum stecken bleiben und für ernsthafte Verletzungen sorgen.

Entenfleisch-Rolls Trainingswuerfel-Dorsch

Abgesehen von einem Werfgegenstand benötigen Sie nur noch ein paar Leckerlis und kleine Kausnacks, mit denen Sie Ihren Hund belohnen und motivieren können, sowie bei Bedarf eine Schleppleine. Haben Sie alle Utensilien zur Hand, können Sie mit dem Training beginnen.

Apportieren üben: die ersten Schritte

Einige Hunde haben einen natürlichen Bringtrieb und verstehen das Konzept des Apportierens relativ rasch. Andere wiederum benötigen etwas Zeit, bis sie die Grundlagen und den Sinn des Trainings verstehen. Damit Ihr Haustier ungestört üben kann, suchen Sie sich für das Hundetraining eine möglichst ruhige Umgebung mit wenig Ablenkung aus.

Spielender Hund Apportieren ueben
© Danijel Levicki – stock.adobe.com

Beginnen Sie damit, das Interesse für das Apportel zu wecken. Nehmen Sie hierfür den Dummy und präsentieren Sie ihn Ihrer Fellnase. Um das Tier zusätzlich zu motivieren, ziehen Sie den Dummy über den Boden entlang und weg von ihm – wie eine Art Fangspiel. Nun werfen Sie das Apportel. Im Idealfall läuft Ihr Liebling dem Spielzeug nach und nimmt es auf. Dies ist der ideale Moment, um ihn zu loben und freundlich zu sich zu locken.

Golden Retriever spielt mit einem Ball Apportieren ueben
© mfotohaus – stock.adobe.com

Wenn der Hund mit dem Gegenstand zu Ihnen kommt, loben Sie ihn nochmals ausgiebig und belohnen Sie ihn mit einem Leckerli. Auf diese Weise lernt der Vierbeiner zugleich, dass es sich lohnt, die „Beute“ zu Ihnen zu bringen. Üben Sie das Apportierspiel so lange, bis er es zur Gänze versteht, ehe Sie den Schwierigkeitsgrad erhöhen.

Schwierigkeitsgrad der Übung erhöhen

Apportierspiele können Sie jederzeit an den Lernfortschritt sowie an die Bedürfnisse und Interessen Ihres Hundes anpassen: So ist es beispielsweise empfehlenswert, ein Kommando (z.B.: Bring) zu integrieren. Dies lässt sich wiederum weiterausbauen, indem Sie Ihrem Hund absetzen, den Dummy werfen und ihn erst einige Zeit später mit dem Kommando losschicken. Hierfür ist es hilfreich, wenn er das Kommando „Bleib“ beherrscht. Alternativ können Sie ihn aber auch mit einer Leine sichern und diese erst mit dem Kommando abnehmen.

Trainingssnacks Lammfleisch Kartoffel Trainingssnacks-Hypo Pferdefleisch

Berücksichtigen Sie, wenn Sie Apportieren üben, stets den Lernfortschritt Ihres Hundes und gehen Sie das Training in kleinen Schritten an. Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass Ihr tierischer Freund nicht überfordert wird und womöglich sogar das Interesse an der Übung verliert. Und ganz wichtig: Schließen Sie jede Trainingseinheit positiv ab, in dem Sie Ihren Hund belohnen. Kleine Trainingssnacks sind hier ideal.

Nützliche Tipps und Tricks

Manche Hunde laufen dem Dummy mit Freude nach, wollen diesen aber anschließend nicht zurückgeben. Vielmehr hoffen sie darauf, dass ihr Besitzer versucht, ihm und der Beute hinterherzujagen. Lassen Sie sich aber nicht auf solche Spielchen ein, sondern bleiben Sie geduldig und ruhig. Versuchen Sie auch nicht, Ihrem Haustier die Beute aus dem Maul zu reißen.

Ziel des Trainings ist es immerhin, dass der Vierbeiner das Apportel freiwillig zurückgibt.

Achten Sie daher darauf, immer einen Tauschgegenstand (z.B. kleine Kausnacks oder anderes Spielzeug) parat zu haben. Apportieren zu üben sollte kein Zwang sein. Sollte Ihr Liebling trotz aller Motivationsversuche kein Interesse an dem Training zeigen, dann akzeptieren Sie das und suchen Sie nach einer anderen Möglichkeit, Ihren Hund zu beschäftigen.

Trainingssnacks-Veggie

Es gibt so viele verschiedene Hundesportarten, sodass Sie mit Sicherheit auch eine finden werden, die Ihrem tierischen Partner Freude bereitet.