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« Besteht Ansteckungsgefahr beim Haustier? »
In Zeiten des Coronavirus sind auch immer mehr Hundehalter verunsichert, denn viele fragen sich, ob sie sich über ihr Haustier anstecken können. Damit auch Sie bestmöglich informiert sind, haben wir die Meinungen von Experten und deren empfohlene Maßnahmen für Sie in diesem Beitrag zusammengefasst! Wie sieht es mit Corona und Hund aus?
Covid-19 ist einer von vielen Coronaviren
Coronaviren sind schon lange bekannt und rücken durch die aktuelle Epidemie verständlicherweise erneut in den Vordergrund. Allerdings ist hierbei zu erwähnen, dass es eine Vielzahl an unterschiedlichen Coronaviren gibt. Einige von ihnen können durchaus Säugetiere, Fische und Vögel befallen. Auch bei unseren Haustieren – sowohl Hunde als auch Katzen – treten diese häufig auf und zeigen sich durch milde Magen-Darm und Atemwegserkrankungen. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um den aktuell verbreiteten Covid-19, sondern um andere Stämme! Diese stellen grundsätzlich keine Gefahr für den Menschen dar, da sie in der Regel nicht auf andere Spezies übertragbar sind. Im Zuge der Corona-Pandemie ist jedoch ein Fall aus Hongkong bekannt worden, bei dem tatsächlich das Covid-19 festgestellt wurde. Lassen Sie sich aber nicht von reißerischen Schlagzeilen verunsichern, denn ein genauerer Blick auf diesen Fall zeigt, dass aktuell kein Grund zur Besorgnis besteht!
Corona beim Hund festgestellt
In den letzten Tagen waren immer wieder Schlagzeilen zu lesen, die besagen, dass ein Hund in Hongkong positiv auf das Covid-19 getestet wurde. Da der Besitzer selbst an dem Virus erkrankte, wurde dem Tier ebenfalls ein Abstrich von der Maul- und Nasenhöhle genommen. Allerdings ist hierbei anzumerken, dass die eingesetzten Testmethoden in Hongkong sehr empfindlich sind auch kleinste Virenmengen nachweisen können. Bei dem Tier ist zwar Corona festgestellt worden, eine Infektion konnte aber nicht nachgewiesen werden. Denn ein durchgeführter Antikörpertest ist negativ ausgefallen und der Vierbeiner zeigte keinerlei Krankheitssymptome. Es wird daher vermutet, dass er die Viren zufällig aufgenommen hat. Dies kann beispielsweise durch die Verunreinigung von Viren in der Umgebung aber auch durch engen Kontakt mit dem infizierten Besitzer erfolgen. Dennoch stellt sich die Frage, ob es möglich ist, dass Corona vom Hund auf den Menschen und umgekehrt übertragen werden kann.
Kann Corona vom Hund übertragen werden?
Experten sind sich einig: Aktuell gibt es keine Hinweise darauf, dass eine Übertragung der Viren von Hund auf Mensch oder umgekehrt möglich ist. Sowohl die Weltgesundheitsorganisation der Vereinten Nationen (WHO) als auch Experten des European Centre for Disease Control (ECDC) sowie der Virologe Jonathan Ball von der University of Nottingham teilen diese Meinung. Allerdings ist an dieser Stelle anzumerken, dass es sich bei Corona um einen neuen Virus handelt und dementsprechend tiefergehende wissenschaftliche Untersuchungen noch ausstehen. Die Erkenntnisse zum jetzigen Zeitpunkt besagen zwar, dass eine Übertragung von Hunden auf Menschen äußerst unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen ist. Gewisse Vorkehrungs- und Hygienemaßnahmen sollten im Umgang mit dem Tier auch abseits von Corona ergriffen werden. Während der aktuellen Pandemie ist es ratsam, diese verstärkt zu befolgen!
Welche Vorsichtsmaßnahmen sind ratsam?
Grundsätzlich können Sie nach wie vor bedenkenlos mit Ihrem Haustier spielen, kuscheln und Gassi gehen. Es gibt jedoch ein paar Feinheiten, auf die Sie in der jetzigen Situation vermehrt achten sollten. Zum einen sind dies entsprechende Hygienemaßnahmen, wie beispielsweise das regelmäßige Händewaschen. Ebenso sollten Sie es vermeiden, dass Ihr Haustier Sie im Gesicht ableckt. Auf Spaziergänge muss und darf Ihr Haustier natürlich auch in dieser schwierigen Zeit nicht verzichten. Und immerhin ist es bei verhängten Ausgangsbeschränkungen ja auch gestattet, mit dem Liebling eine kleine Runde zu drehen. Achten Sie aber darauf, den Kontakt zu anderen Menschen und Tieren möglichst zu vermeiden und Ihren Vierbeiner stets anzuleinen. Atemschutzmasken oder Desinfektionsmittel sind hingegen nicht notwendig.
Anstecken durch Zubehör möglich
Während eine Übertragung von Corona durch den Hund zwar äußerst unwahrscheinlich ist, besteht durchaus Ansteckungsgefahr über das Hundezubehör. Denn die Viren können an glatten Oberflächen haften und dort mehrere Stunde und sogar Tage überleben. Demzufolge ist eine Übertragung über Hundehalsbänder, Gummi-Spielzeug sowie durch Leinen aus Plastik oder mit Plastikgriff möglich. Dies ist insofern von Bedeutung, wenn Sie einen Vierbeiner einer kranken Person betreuen oder selbst infiziert sind und auf externe Hundebetreuung angewiesen sind. Doch auch für diese Fälle gibt es bestimme Vorsichtsmaßnahmen, die Sie ergreifen können!
Betreuung im Krankheitsfall
Beim Verdacht auf Corona sowie im Krankheitsfall selbst, wird den betroffenen Personen in der Regel vorerst für rund zwei Wochen eine Quarantäne verordnet. In dieser Zeit dürfen Hundehalter nicht nach draußen, auch nicht, um ihren tierischen Freund Gassi zu führen. Da die Vierbeiner jedoch trotzdem Auslauf benötigen und sich entleeren müssen, sind die Besitzer dazu angehalten, eine externe Hundebetreuung zu beanspruchen. Sie können im Krankheitsfall Freunde, Verwandte oder Nachbarn um Hilfe bitten. Ebenso finden sich in den sozialen Netzwerken zahlreiche Gruppen und Initiativen, die ihre Unterstützung anbieten und Hunde ausführen. Informieren Sie sich am besten schon vorsorglich für den Fall der Fälle, sodass Sie im worst-case jemanden haben, der sich um Ihren vierbeinigen Freund kümmert.
Vorsichtsmaßnahmen ergreifen und Anstecken vermeiden
Falls Sie auf eine externe Hundebetreuung angewiesen sind, oder Sie für jemand anderen Gassi gehen, sollten Sie in jedem Fall gewisse Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. In erster Linie gilt auch hier, den notwendigen Mindestabstand von rund einem Meter einzuhalten. Da das Anstecken über Zubehör durchaus möglich ist, sollten Sie zudem am besten Handschuhe tragen und sich keinesfalls mit den Händen Ihr Gesicht berühren. Lassen Sie sich auch nicht von dem Hund im Gesicht abschlecken und meiden Sie den Kontakt zu anderen Tieren und Menschen. Nach dem Spaziergang sollten Sie sich in jedem Fall die Hände für mindestens 20 Sekunden mit Seife waschen. Das Verwenden von Desinfektionsmitteln ist nicht erforderlich, denn herkömmliche Seife ist ebenso wirksam gegen den Virus. Denn die in ihnen enthaltenen Moleküle zerstören die Hülle um den Virus und sorgen dafür, dass dieser quasi „zusammenbricht“ und inaktiv wird.
Hunde brauchen Beschäftigung
Wegen des Virus sollten die Gassirunden aktuell möglichst kurzgehalten werden. Die Tiere können sich bei kurzen Spaziergängen zwar weiterhin entleeren, allerdings fehlt vielen von ihnen aktuell der notwendige Auslauf bzw. die Beschäftigung. Damit sich Ihr Vierbeiner in dieser Zeit nicht langweilt und zumindest geistig gefordert wird, sollten Sie ihn zuhause beschäftigen. Hierfür eignen sich Such- und Denkspiele, aber auch das Erlernen von Tricks und Übungen. Ebenso bieten sich Kausnacks an, mit denen sich die Fellnasen die Zeit vertreiben können. Praktisch hierbei ist, dass Kauartikel zugleich die Zahnhygiene fördern und für Entspannung sorgen. Besonders kräftig sind Kauknochen oder Kauwurzeln.
Vorsicht ist besser als Nachsicht
Wenngleich zum jetzigen Zeitpunkt kein Hinweis darauf besteht, dass Corona vom Mensch auf den Hund oder umgekehrt übertragen werden kann, sollten dennoch bestimmte Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Hierzu zählen unter anderem das Reduzieren von sozialen Kontakten sowie das regelmäßige Waschen der Hände.