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Ihr Hund ist ein richtiger „Seehund“, der leidenschaftlich gerne schwimmt? Dann könnte Dog Diving die perfekte Freizeitbeschäftigung für ihn sein. In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie über diesen neuen, überaus trendigen Hundesport wissen müssen.
Was ist Dog Diving?
Bei Dog Diving handelt es sich um eine Sportart für schwimmfreudige Hunde, die erst vor wenigen Jahren in den USA entwickelt wurde. Ihr Prinzip ist ebenso simpel wie spaßig: Die Fellnasen haben die Aufgabe, von einem Podest aus möglichst weit ins Wasser zu springen. Gut trainierte Tiere, die regelmäßig an Wettbewerben teilnehmen, erreichen dabei Weiten zwischen sechs und neun Metern. Mithilfe eines Spielzeugs wird der tierische Schwimmer zum Sprung ins Wasser motiviert. Leckerlis als Motivationshilfe sind im Rahmen von Wettbewerben nicht gestattet. Beim Training werden sie hingegen gerne als Belohnung eingesetzt.
Drei Varianten sorgen für Abwechslung
Die beliebteste Dog Diving Disziplin trägt den Namen „Big Air“. Bei dieser Wettbewerbsform springen die Tiere mit Anlauf in ein etwa 5 m x 10 m großes Schwimmbecken, das eine Wassertiefe von mindestens 1,20 m aufweist. Innerhalb eines Zeitraumes von zwei Minuten müssen die vierbeinigen Athleten zwei Sprünge absolvieren. Beide Sprungweiten (gemessen wird der Abstand vom Ende der Sprungrampe bis zu dem Punkt, an dem die Hinterläufe das Wasser berühren) werden addiert, um das Endergebnis zu ermitteln. Gewonnen hat natürlich das Haustier, das die Bestweiten des Wettbewerbs erzielt.
Die Disziplin „Extreme Vertical“ erfreut sich vor allem in den USA steigender Beliebtheit. In unseren Breiten ist sie hingegen noch weitgehend unbekannt. Bei „Extreme Vertical“ Turnieren soll der Hund nicht möglichst weit, sondern möglichst hoch springen, bevor er im Wasser landet. Schließlich gibt es noch die Variante „Speed-Retrieve“. In dieser Disziplin tauchen die Teilnehmer mit rasantem Anlauf in einen Swimmingpool ein. Anschließend schwimmen sie durch das Wasser, um ein Dummy zu apportieren, das am gegenüberliegenden Ende des Beckens wartet. Diese Aufgabe sollte möglichst rascht bewältigt werden, denn der Schnellste wird schlussendlich zum Sieger gekürt.
Ist Dog Diving für alle Hunde geeignet?
Es gibt zwei Grundvoraussetzungen für die Ausübung dieses Hundesports: Spaß am Schwimmen und Freude am Springen. Wasserliebende Rassen wie Labrador Retriever, Golden Retriever, Deutsche Schäferhunde oder Jack Russell Terrier sind für Dog Diving geradezu prädestiniert. Doch grundsätzlich kann jeder Vierbeiner, der ohne Scheu schwimmt und taucht, zu einem Dog Diver werden. Nicht geeignet ist diese Sportart jedoch für Tiere, die unter Herz-Kreislauf-Problemen, Gelenkschäden oder chronischen Ohrenentzündungen leiden. Auch bei jungen oder sehr alten Haustieren ist Vorsicht geboten. Daher sollten Sie Ihren Liebling unbedingt von einem Tierarzt durchchecken lassen, bevor Sie damit beginnen, mit ihm diesen Hundesport auszuführen.
Tipps für den Trainingsstart mit Ihrem Hund
Vor der ersten Trainingsstunde ist es wichtig, Ihre Fellnase mit dem genauen Ablauf eines Dog Diving Turniers vertraut zu machen. Hierzu wird sie zunächst auf die Sprungrampe geführt, wo sie sich in aller Ruhe umsehen kann. Anschließend erhält das Tier die Möglichkeit, den Swimmingpool zu erkunden. Zeigen Sie ihm bei dieser Gelegenheit auch den Aufgang, über den es das Becken verlassen kann. Dann geht es bereits mit dem Training los.
Hund und Halter positionieren sich gemeinsam vor der Sprungrampe. Der Vierbeiner wird per Kommando oder Handzeichen zum Sprint über die Rampe aufgefordert. Gleichzeitig erfolgt der Wurf des Spielzeugs, der eine unverzichtbare Anreizfunktion darstellt. Selbstbewusste Tiere stürzen sich meist freudig und voller Elan in die Fluten. Manche hingegen dürfen von ihren Besitzern aktiv dazu animiert werden, ins kühle Nass zu springen, um nach ihrem Spielzeug zu tauchen – allerdings nur durch positive Bestärkung und ohne Druck.
Eine körperliche und mentale Herausforderung
Dog Diving ist nicht nur eine körperliche Herausforderung. Ein beherzter Sprung ins Wasser erfordert auch Mut. Nach einer erfolgreichen ersten Trainingseinheit sollten Sie Ihren Liebling daher überschwänglich loben und mit einem Leckerli oder einen kleinen Kausnack verwöhnen. Zu empfehlen ist jedoch, die Hundeleckerchen nicht zwischen den Trainingseinheiten zu verfüttern.
Ernsthafte Verletzungsrisiken birgt dieser Hundesport übrigens nicht. Dog Diving ist eine gelenkschonende Aktivität und damit unbedenklich für den Bewegungsapparat eines gesunden Hundes. Sprungrampen werden ausnahmslos aus rutschfesten Materialien gefertigt. Die Maße des Diving-Beckens sind groß genug, um auch den weitesten Sprung abzufangen. Bei Wettbewerben steht zudem immer eine Sicherheitsperson am Rande des Pools, die alle Sprünge beaufsichtigt und sofort eingreift, wenn ein Tier Schwierigkeiten beim Schwimmen hat oder nicht selbstständig aus dem Becken herauskommt.
Spaß für Tier und Mensch steht im Vordergrund
Loslaufen, abspringen und mit Karacho ins Wasser eintauchen: Darum geht es bei der Hundesportart Dog Diving, die eine wunderbare Freizeitbeschäftigung für Hunde darstellt. Mitmachen können alle gesunden und schwimmfreudigen Haustiere, die keine Scheu vor einem waghalsigen Sprung ins kühle Nass zeigen. Ihr Hund muss keine athletischen Höchstleistungen vollbringen, denn der Spaß steht beim Dog Diving stets im Vordergrund.
Fellnasen dürfen zwar gefordert, aber keinesfalls überfordert werden. Anderenfalls könnten sie die Freude am Schwimmen und Tauchen verlieren. Deutschlandweit gibt es zahlreiche Hundevereine, die Dog Diving Kurse, aber auch kostenlose Schnuppertrainings anbieten. Es lohnt sich auf jeden Fall, das Weitsprung-Talent Ihres tierischen Freundes auszutesten – vor allem dann, wenn Sie ohnehin auf einer Suche nach einer Alternative für klassische Sportarten wie Agility sind.