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Hunde können – wie wir Menschen – an Durchfall erkranken und unter ähnlichen Begleiterscheinungen leiden. Die Ursachen hierfür sind meistens harmlos und äußerst vielfältig: Bereits ein tiefer Schluck aus der dreckigen Pfütze, reichlich Leckerlis oder ein Stück gewürztes Fleisch können Durchfall auslösen. Dennoch sollten Sie die Gründe für die Reaktion des Hundekörpers schnell abklären lassen und bestenfalls vermeiden.
Abgesehen von den alltäglichen Auslösern für Hundedurchfall, sind lang andauernde Symptome mit einem gewissen Risiko verbunden. Wann diese besorgniserregend sind und was Sie dagegen unternehmen können, erfahren Sie hier.
Was der Kot über die Gesundheit Ihres Vierbeiners verrät
Farbe | Konsistenz | Folge |
Schokoladenbraun | feste Kügelchen, schwer auszuscheiden oder wurstartig und klumpig | |
wurstartig mit rissiger oder glatter Oberfläche |
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einzelne weiche und glattrandige Klümpchen, manchmal auch mit unregelmäßigem Rand, leicht auszuscheiden
flüssig, ohne feste Bestandteile |
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Grün |
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Orange oder Gelb |
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Rot | Streifen im Hundekot |
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Weiß | Flecken im Hundekot |
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hart |
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Schwarz | normal |
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schleimig |
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trocken |
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Grau | normal |
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fettig |
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Durchfall beim Hund ist keine Krankheit im eigentlichen Sinne
Entgegen dem allgemeinen Glauben handelt es sich bei Durchfall (Diarrhö) nicht um eine Krankheit, sondern um ein Symptom einer Störung im Magen-Darm-Trakt. Das Hauptmerkmal ist dabei die kurz oder lang anhaltende Abgabe von flüssigem Stuhl. Diese Verdauungsstörung lässt sich in zwei verschiedene Formen unterteilen: Der akute Durchfall tritt abrupt auf und hält überwiegend ein bis maximal zwei Tage an, wohingegen die chronische Variante häufiger und über einen längeren Zeitraum zu beobachten ist.
Kein Grund zur Panik: Die Ursachen für Hundedurchfall sind meist unproblematisch
Oftmals ist der Auslöser für Durchfall bei Hunden harmloser Natur, weshalb Sie besonders beim plötzlichen Auftreten Ruhe bewahren sollten. Lassen Sie den Tag Revue passieren und überlegen Sie, ob es etwaige Veränderungen zum sonstigen Alltag gab.
Ihr Hund hat Durchfall, weil er sich überfressen hat
War Ihre Fellnase bei Freunden oder Verwandten und wurde dort mit zu vielen Hundeleckerlis verwöhnt? Denn einige Hunde vertragen keine großen Mengen an Snacks und die Magen-Darm-Flora gelangt in ein Ungleichgewicht. In diesem Fall sitzen Sie die Symptome einfach aus – nach ein paar Stunden sollte das Problem von allein wieder verschwinden. Gleiches gilt für Hunde, die schlingen. Denn ein zu hastiges Fressen führt oft zu temporären Unruhen im Darmtrakt.
Ihr Hund hat Durchfall, weil er etwas Falsches gefressen hat
Vielleicht war der Vierbeiner aber auch voller Neugier und hat die Mülltonne inspiziert, sich an deren Inhalt bedient und Lebensmittel zu sich genommen, die er schlecht verdauen kann. Hierzu zählen insbesondere Milchprodukte, die Milchzucker (Laktose) enthalten. Ein Großteil der Hunde kommt mit diesem nur sehr schlecht zurecht. Ebenso verhält es sich mit Essensresten, die Sie lieber entsorgen sollten, statt sie Ihrem Hund zu geben.
Ihr Hund hat Durchfall, weil er das Futter nicht verträgt
Des Weiteren besteht die Möglichkeit, dass die Diarrhö beim Hund im direkten Zusammenhang mit der Hundefütterung steht. Werfen Sie einen genauen Blick auf die Inhaltsstoffe der bisherigen Nahrungsmittel. Auf Getreide, Zucker oder chemische Zusätze sollten Sie gänzlich verzichten und Fett nur in geringen Mengen verfüttern. Liegt ein hoher Fettanteil vor, kann dieser für den Durchfall verantwortlich sein. Berücksichtigen Sie daher eine ausreichende Nährstoffzufuhr und natürliche Bestandteile – auch bei den Kausnacks.
Achten Sie außerdem darauf, dass Sie Ihrem Vierbeiner die Nahrung weder zu kalt noch zu heiß geben – denn Temperaturschwankungen können den Hundedurchfall ebenfalls auslösen. Wenn Sie beispielsweise eine offene Dose Futter im Kühlschrank aufbewahren, lassen Sie diese zuerst auf Zimmertemperatur aufwärmen.
Ihr Hund hat Durchfall aufgrund einer Umstellung des Futters
Die Diarrhö ist eine bekannte Begleiterscheinung von Nahrungsumstellungen beziehungsweise der Fütterung ungewohnter Lebensmittel. Dies kann der Fall sein, wenn Sie Ihrer Fellnase zum ersten Mal rohes Fleisch geben oder die Nahrungsmittel deutlich fettreicher als gewohnt sind. Wenn etwa Schweinefleisch nicht vertragen wird, sollten Sie auf magere Leckerlis vom Hirsch oder Häppchen vom Fisch zurückgreifen.
Ein zu schneller Wechsel von verschiedenen Futtersorten – wie zum Beispiel von Trocken- zu Nassnahrung – kann ebenfalls Durchfall verursachen. Daher ist es ratsam, diverse Änderungen am Speiseplan Ihres Vierbeiners immer in kleinen Schritten durchzuführen, damit sich dieser langsam an die Veränderung gewöhnen kann.
Ihr Hund hat Durchfall aufgrund psychischer Ursachen
Durchfall bei Hunden kann jedoch auch einen psychosomatischen Ursprung haben, wenn die Tiere beispielsweise gestresst oder überfordert sind. Hier empfehlen wir, Ihren tierischen Freund schnell zur Ruhe kommen zu lassen. Im Zweifel richten Sie ihm ein ruhiges Plätzchen ein, damit er sich eine Zeit lang zurückziehen kann. Sucht er hingegen Ihre Nähe, gewähren Sie ihm die benötigte Zuwendung.
Weitere mögliche Ursachen
Natürlich ist Diarrhö beim Hund nicht ausschließlich auf eine fehlerhafte Hundefütterung oder eine schlechte Ernährung zurückzuführen. Andere Gründe für akuten Durchfall können Pilze, Bakterien oder Viren sein. Auch ein Befall mit Parasiten wie Giardien beim Hund löst die Beschwerden häufig aus.
Gegebenenfalls lassen Sie Ihren Vierbeiner auf eine mögliche Nahrungsmittelallergie testen. Stellt sich heraus, dass Ihre Fellnase auf bestimmte Fleischsorten allergisch reagiert, dann sind naturbelassene, hypoallergene Leckerlis die Lösung. Geeignet für ernährungssensible Tiere sind beispielsweise Kausnacks vom Lamm oder exotische Sorten auf Basis von Straußenfleisch.
Durchfall beim Hund: die gängigsten Begleiterscheinungen
Die Symptome und Begleiterscheinungen von Durchfall bei Hunden gleichen denen von uns Menschen. Ihre Fellnase ist gesundheitlich angeschlagen, womöglich ist Ihr Liebling schlapp, frisst weniger und spielt nicht so ausgelassen wie sonst. Ebenso können Krämpfe sowie Bauchschmerzen auftreten. Letztere erkennen Sie meist daran, dass sich Ihr Vierbeiner nur langsam bewegt und seinen Rücken krümmt. Wenn er zusätzlich beim Gassigehen häufig und mit hoher Anstrengung presst, ohne Kot abzusetzen, ist dies ebenfalls ein Indiz dafür, dass Ihr tierischer Freund Bauschmerzen hat.
Behandlung von Hundedurchfall
>> All diese Symptome müssen Sie jedoch nicht beunruhigen, denn sie sind in der Regel harmlos. Es gilt: Akute Diarrhö ist eine Abwehr- und Reinigungsfunktion des Körpers. Was schädlich ist, soll raus! <<
Gönnen Sie Ihrem Haustier vorerst die Ruhe, die es benötigt, und setzen Sie es auf eine Nulldiät. Das heißt, dass Sie Ihrem Hund für einen bis maximal zwei Tage die Nahrung völlig entziehen, damit sich der Magen-Darm-Trakt erholen kann. Achten Sie darauf, dass Ihr Vierbeiner in dieser Zeit ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt und animieren Sie ihn gegebenenfalls zum weiteren Trinken. In den überwiegenden Fällen verschwindet die Verdauungsstörung nach einem Tag und die Symptome klingen ab.
Verabreichen Sie außerdem niemals eigenständig Futterzusätze oder Kohletabletten für den Hund. Dies kann andere Beschwerden wie Verstopfung hervorrufen – sprechen Sie daher im Vorfeld immer mit Ihrem Tierarzt!
Anhaltender Durchfall beim Hund? Ab zum Hundedoktor!
Anders verhält es sich, wenn die Begleiterscheinungen einer Diarrhö länger als 24 Stunden andauern und das Tier zu wenig trinkt. Wenn es zudem anfängt, sich zu erbrechen und der Kot blutig ist, oder sich gräulich beziehungsweise schwarz färbt, ist Vorsicht geboten! Denn dies kann auf eine Gefährdung der Hundegesundheit hinweisen, weshalb der Gang zum Veterinär unumgänglich ist.
>> Generell gilt: Im Zweifel sollten Sie immer einen Tierarzt oder eine Tierklinik aufsuchen! <<
Dies ist insbesondere bei Welpen zu empfehlen, da deren Immunsystem unvollständig ausgeprägt ist und eine Diarrhö für sie sogar lebensbedrohlich sein kann. Im Idealfall nehmen Sie zur Sprechstunde eine frische Probe des Stuhlgangs sowie des Urins mit. Denn der Veterinär kann durch eine Untersuchung dieser wesentlich schneller die Ursache für den Durchfall feststellen.
Zudem ist es ratsam, sich vor dem medizinischen Besuch eine Notiz anzufertigen, auf der Sie die erkennbaren Symptome sowie die Konsistenz der Ausscheidungen notieren. Diese Informationen können für den Veterinärmediziner überaus hilfreich sein.
In den meisten Fällen werden dann Kohletabletten für den Hund verabreicht und die Fütterung von Schonkost empfohlen. Darmberuhigend wirken auch Zusätze wie Estifor, Diatab oder Zoolac.
Schonkost unterstützt die Darmflora des Hundes bei Durchfall
Einige Hundebesitzer machen den Fehler, ihren Vierbeiner nach der Nulldiät direkt wieder mit dem gewohnten Hundefutter zu füttern. Natürlich wollen Sie nur das Beste für Ihre Fellnase, das sind in diesem Fall jedoch nicht die bisherigen Nahrungsmittel, sondern die Schonkost. Der Darmtrakt muss sich zum einen erholen und zum anderen erst wieder auf das Futter einstellen – und das langsam.
Die spezielle Diät unterstützt dies und bringt zugleich den Stoffwechsel in Gang. Geben Sie Ihrem Haustier anfangs Miniportionen und vergrößern Sie die Rationen mit der Zeit. Am besten ist es, wenn Sie das Futter auf viele kleine Mahlzeiten über den Tag verteilen.
Hat sich die Verdauung Ihres Hundes normalisiert und der Durchfall klingt ab, können Sie ab dem vierten Tag anfangen, sein gewohntes Futter zur Schonkost beizumischen. Bis dahin gilt, dem Tier nur abgekochtes Wasser als Trinkwasser zur Verfügung zu stellen. Sobald sich Ihr Hund wieder wohlfühlt, können Sie ihn natürlich wieder mit besonderen Leckerchen verwöhnen.
Diarrhö ist zwar oft harmlos, jedoch nicht immer
Durchfall bei Hunden hat meist eine unbedenkliche Ursache und ist in der Regel nach ein bis zwei Tagen überstanden. Kein Grund zur Panik also. Halten die Symptome jedoch länger an und kommen Begleiterscheinungen wie Erbrechen, Fieber oder Farbänderungen des Kots hinzu, sollten Sie unbedingt einen Tierarzt aufsuchen.