Inhaltsverzeichnis
» Fieber messen, Körpertemperatur einordnen und das Fieber beim Hund senken. «
Fieber ist ein Schutzmechanismus des Körpers: Die Hitze wehrt Bakterien oder Viren ab. Die Ursachen können vielfältig sein, doch Sie sollten es stets ernst nehmen. Denn zum einen ist Fieber meist eine Begleiterscheinung einer Krankheit und zum anderen kann eine zu hohe Körpertemperatur selbst zur Gefahr werden. Im Folgenden gehen wir daher näher auf die typischen Symptome ein und klären, was Sie beachten sollten, wenn Ihr Hund Fieber hat.
Die Ursachen von Fieber beim Hund sind vielfältig
Fieber zählt zu den Abwehrmechanismen des Körpers – sowohl bei Menschen als auch bei Hunden. Das bedeutet jedoch, dass der Körper gerade mit etwas kämpft und hierbei Unterstützung benötigt. Unter anderem kann diese Begleiterscheinung bei immunologisch bedingten Krankheiten wie Rheuma oder Polyarthritis auftreten. Entzündungen von Darm, Prostata oder Gebärmutter können die Temperatur ebenfalls ansteigen lassen. Ebenso verhält es sich mit bakteriellen, viralen oder durch Parasiten hervorgerufene Infektionen.
» Die Liste an möglichen Ursachen ist lang. «
Die Art der Grunderkrankung lässt sich daher nur selten am fiebrigen Zustand erkennen. Doch Fieber tritt selten als alleiniges Symptom auf. In Kombination mit anderen Begleiterscheinungen können Tierärzte den Auslöser wesentlich leichter eingrenzen und somit möglichst effektiv behandeln. Am besten schreiben Sie sich schon vor dem Besuch auf, welche weiteren Krankheitszeichen Ihnen bei Ihrem Vierbeiner aufgefallen sind.
Fieber beim Hund: Welche Symptome sind typisch?
Hat Ihr Hund Fieber, kann sich das anhand verschiedener Merkmale bemerkbar machen. Allerdings ist hierbei zu beachten, dass nicht alle Symptome gleichzeitig auftreten müssen. Viele Vierbeiner hecheln beispielsweise besonders stark. Denn das Hecheln dient dazu, die Körpertemperatur zu regulieren. Bis zu einem gewissen Grad können sie diese dadurch also senken. Weitere häufige Begleiterscheinungen von Fieber sind Schüttelfrost, heiße Ohren und ein erhöhter Puls. Nicht zuletzt ist der sogenannte „Fieberkot“ mit seiner trockenen und festen Konsistenz ein Warnsignal.
Daneben sind meist Auffälligkeiten im Verhalten des Hundes zu bemerken. Ein typisches Anzeichen ist beispielsweise Appetitlosigkeit, denn eine Futterverweigerung ist häufig die erste Reaktion auf ein Unwohlsein. Wenn Ihre Fellnase also schlapp und müde wirkt und selbst das köstlichste Leckerli verschmäht, ist dies meist ein Zeichen dafür, dass etwas nicht stimmt.
So funktioniert das Fiebermessen beim Hund
Stellen Sie eines oder mehrere der oben genannten Symptome fest, ist es Zeit, die Körpertemperatur Ihrer Fellnase zu messen. Dazu können Sie einfach ein herkömmliches Fieberthermometer nutzen. Damit Sie die Prozedur für Ihren Hund so angenehm wie möglich gestalten, benetzen Sie das Thermometer zunächst mit etwas Vaseline. Denn zum Messen müssen Sie es dem Vierbeiner rektal einführen. Gerade dann, wenn er noch nicht mit der Situation vertraut ist, sollten Sie dabei sehr behutsam vorgehen.
» Häufig hilft es, ihn währenddessen mit einem schmackhaften Kausnack oder seinem Lieblingsspielzeug abzulenken – denn Kauen hat eine beruhigende Wirkung auf Hunde. «
Verweigert er das Futter, ist es ratsam, sich zur Unterstützung eine weitere für die Fellnase vertraute Person an die Seite zu holen, die die 3 bis 5 Minuten Wartezeit überbrückt. Halten Sie währenddessen unbedingt das Thermometer ruhig fest. Die meisten Geräte piepsen nach einer gewissen Zeit, dann können Sie es langsam wieder entfernen.
Die Körpertemperatur richtig einordnen: Ab wann hat ein Hund Fieber?
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Gesundheitsgefahr mit zunehmender Körpertemperatur steigt. Genau wie beim Menschen unterteilt diese sich auch bei Hunden, Welpen und Junghunden in mehrere Bereiche:
- Normaltemperatur: 37,5 bis 39,0 °C
- erhöhte Temperatur: 39 bis 40 °C
- Fieber: ab 40 °C
- hohes Fieber: ab 41 °C
- lebensbedrohliche Temperatur: ab 41 °C und langanhaltend
- akut lebensbedrohlich: ab 42 °C
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht jeder Anstieg der Körpertemperatur gleich Fieber bedeutet. Auch starke körperliche Belastung oder Stress können dafür verantwortlich sein. Allerdings handelt es sich dann nur um eine kurzfristig erhöhte Temperatur. Hält sie länger an, sollten Sie mit Ihrer Fellnase zum Tierarzt.
Was gibt es zu beachten, wenn Hunde Fieber haben?
Wenn Sie bei Ihrem Vierbeiner eine erhöhte Temperatur feststellen, müssen Sie nicht gleich in Panik verfallen. In den wenigsten Fällen ist Fieber besonders ausgeprägt oder hält sonderlich lange an. Im Gegenteil, meist klingt es von selbst wieder ab. Dennoch weist das Symptom auf eine Erkrankung hin, die Sie gegebenenfalls im Auge behalten sollten.
» Hat Ihr Hund Fieber, ist es in dieser Zeit ratsam, gewisse Dinge zu berücksichtigen. «
Zum einen muss sich Ihr Vierbeiner unbedingt ausruhen. Körperliche Anstrengungen wie lange Spaziergänge oder ausgiebiges Toben gilt es demnach zu vermeiden, da sie dem Hund einiges abverlangen. Zum anderen dehydrieren fiebrige Tiere schnell. Stellen Sie daher sicher, dass Ihre Fellnase ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt. Lässt sie sich nicht zum Trinken animieren, können Sie auch einen kleinen Löffel oder eine nadelfreie Spritze mit Wasser füllen und ihr das vorsichtig in den Mund träufeln. Verweigert Ihr Hund die Wasseraufnahme völlig, versuchen Sie es am besten mit abgekühlter Fleischbrühe.
Fieber bei Hunden wieder senken: Was hilft?
Daneben können Sie den Hundekörper mit gewissen Maßnahmen dabei unterstützen, das Fieber wieder schrittweise zu senken. Als hilfreich erweisen sich hier kalte Kompressen. Dafür befeuchten Sie Handtücher mit Wasser und legen Ihrer Fellnase diese auf den Nacken, die Pfoten, die Beine, den Bauch oder den Kopf. Wechseln Sie die Handtücher regelmäßig aus, sobald diese trocken oder aufgewärmt sind. Besonders wichtig ist, dass Ihre Fellnase währenddessen keine Zugluft abbekommt und dass sie sich bei Raumtemperatur aufhält. Denn Wind und Kälte können in Kombination mit nassem Fell bestehende Krankheiten verschlechtern oder neue begünstigen.
» Sinkt das Fieber trotz dieser Maßnahmen nicht oder verschlimmern sich die Symptome sogar, sollten Sie mit Ihrem Hund allerdings unbedingt zum Tierarzt gehen. «
Insbesondere bei Welpen, älteren Hunden und Vierbeinern, die bereits an einer chronischen Krankheit leiden, ist Vorsicht geboten. Machen sich weitere Krankheitszeichen bemerkbar oder klettert die Temperatur über 40 °C, zögern Sie keinesfalls und lassen Sie Ihre Fellnase sofort untersuchen. Im Zweifel benötigt sie Antibiotika oder entzündungshemmende Medikamente, um das Fieber zu senken.
Anhaltendes Fieber beim Hund sollten Sie immer ernst nehmen
Eine erhöhte Temperatur kann harmlose Ursachen wie Stress oder sportliche Aktivitäten haben und ist nicht unbedingt gleich ein Grund zur Sorge. Anhaltendes oder steigendes Fieber kann jedoch in schlimmen Fällen sogar Organe schädigen und somit lebensbedrohlich sein. Grundsätzlich gilt also: Im Zweifelsfall sollten Sie Ihren vierbeinigen Freund immer zu einem Tierarzt bringen. Dieser kann dann auch die Ursache herausfinden und gezielt behandeln, damit Ihre Fellnase schnell wieder auf den Beinen ist.