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Ist Ihr Vierbeiner verrückt nach Bällen und liebt das Apportieren? Dann ist Flyball womöglich genau der richtige Hundesport für ihn! Hierbei wird die Liebe zum Apportieren mit Tempo und Springgeschick kombiniert, sodass Ihr Hund auf artgerechte Art gefordert und beschäftigt wird.
Herkunft und Verbreitung von Flyball
Flyball ist ein noch ziemlich junger Hundesport aus Amerika, der erst in den 90ern den Weg nach Mitteleuropa gefunden hat. Erfunden wurde der Sport von dem Amerikaner Herbert O. Wegner, dessen vierbeiniger Freund äußerst ballverrückt war. Als das übliche Ballwerfen im heimischen Garten zu eintönig wurde, hat Wegner nach einer Alternative gesucht und in seiner Garage die erste „Flyballbox“ gebaut. Diese Konstruktion hat auf Pfotendruck einen Ball meterweit in die Luft geschossen, welchen es nun zu fangen galt.
Nicht nur Wegners eigener Hund war von dieser Erfindung begeistert, sondern auch sein Obedience-Club, weshalb er in den 70er-Jahren das Patent für seine Konstruktion angemeldet hat. Den Durchbruch erlangte Herbert O. Wegner jedoch, als er seine Erfindung im Fernsehen präsentierte. Die Nachfrage stieg rasant an und führte dazu, dass sich Flyball 1990 von Amerika nach England und schließlich weiter nach Mitteleuropa verbreitet hat. Mittlerweile gibt es zahlreiche Meisterschaften – sogar in Deutschland und Österreich.
Flyball ist für Hunde mehr als nur ein Ballspiel
Flyball hat sich vom einfachen Spiel mittlerweile zu einem anerkannten Hundesport mit strengem Reglement entwickelt. Bei der Mannschaftssportart bilden jeweils vier Hunde (und deren Besitzer) ein Team, wobei immer zwei Teams gegeneinander in einer Art Staffellauf antreten. Hierfür werden zwei parallel verlaufende Bahnen kreiert, auf denen sich jeweils vier Hürden und eine Flyballbox befinden.
Ziel ist es, die Hürden so schnell wie möglich zu überwinden, den Ball aus der Flyballbox zu holen und denselben Weg zurückzulegen. Sobald der erste Hund samt Ball die Ziellinie überquert, darf der nächste Teilnehmer loslaufen und die Hindernisse überqueren. Die Hundebesitzer verweilen hingegen die ganze Zeit über im Start-Ziel-Bereich, wo sie ihre Fellnasen eifrig anfeuern. Gewonnen hat das Team, das am schnellsten und vor allem fehlerfrei fertig ist.
Gar nicht so leicht: Parcours fehlerfrei überwinden
Flyball für den Hund klingt zunächst durchaus simpel, allerdings hat es dieser Hundesport echt in sich. Denn die Teilnehmer müssen den Parcours nicht nur schnell, sondern vor allem fehlerfrei überwinden.
Wenn ein Tier die Laufbahn verlässt, nicht alle Hürden überspringt oder den Ball nicht zurückbringt, gilt der Lauf als ungültig und muss erneut durchgeführt werden. Dasselbe gilt auch für einen Fehlstart, wenn ein Vierbeiner beispielsweise losläuft, bevor der Vorgängerhund die Ziellinie erreicht hat. Das kostet natürlich Zeit.
Erste Schritte: Ball fangen und Hürdenarbeit trainieren
Wenn Sie mit Ihrem Haustier Flyball lernen möchten, ist es ratsam, einen Verein in Ihrer Umgebung zu suchen. Viele Vereine bieten mittlerweile Flyball für Hunde an, sodass Sie sich problemlos einem Team anschließen können. Der Vorteil hierbei ist zudem, dass Ihr tierischer Begleiter direkt lernt, im Team und mit Artgenossen zu arbeiten. Das Training selbst ist in der Regel in mehreren Einzelschritten aufgebaut. Zunächst wird das Fangen des Balls an sich geübt. Hierfür stellen Sie sich vor Ihren Liebling und werfen ihm einen Tennisball so zu, dass er ihn leicht fangen kann. Hat er den Tennisball gefangen, können Sie ihn gerne mit einem Leckerli belohnen!
Im nächsten Schritt bringen Sie dem Tier die Hürdenarbeit näher. Hierfür benötigen Sie natürlich eine Hürde, wobei ein umgedrehter Blumenkasten völlig ausreichend ist. Stellen Sie den Blumenkasten im Garten auf und platzieren Sie Ihr Haustier einige Meter davon entfernt. Sie wiederum stellen sich an das andere Ende des Blumenkastens und locken den Hund mit einem Leckerli, einem kleinen Kausnack oder einem Spielzeug. Sobald die Fellnase die Übung verstanden hat, können Sie den Schwierigkeitsgrad erhöhen, indem Sie nach und nach weitere Hürden hinzufügen.
Training des Wendepunktes
Das Training des Wendepunktes ist essenziell beim Flyball, denn die Wendung verlangt den tierischen Sportlern einiges ab! Immerhin laufen sie mit hohem Tempo und ohne abzubremsen auf ein Hindernis zu und sollte zudem eine ordentliche enge Wendung hinlegen. Damit Ihr Liebling nicht mit Vollspeed gegen die Box donnert, sollten Sie die Wendung deshalb ausgiebig üben.
Dies gelingt am besten, wenn Sie anfangs statt der Box einen Stab verwenden, den Sie einfach in die Wiese stecken. Lassen Sie Ihren tierischen Begleiter nun um den Stab herumlaufen und lernen Sie ihm dabei das Kommando „rum“ oder „turn“. Anfangs können Sie gerne noch mitlaufen, allerdings sollte Ihr Vierbeiner die Übung so verinnerlichen, dass er die Übung auf Kommando und selbstständig ausführt. Sobald er die Wendung innehat, können Sie ihn mit der Flyballbox vertraut machen.
Hunde an die Flyballbox gewöhnen
Die meisten Hunde müssen sich erst an die Arbeit mit der Flyballbox gewöhnen, weshalb hier zunächst in kleinen Schritten geübt wird. Stellen Sie sich anfangs hinter die Box, während Ihr Haustier davor wartet. Werfen Sie dem Vierbeiner nun den Ball zu, sodass er ihn fangen kann. Üben Sie das Ballspiel mehrmals.
Nun können Sie ihm die Berührung der Box lernen, indem Sie das Kommando „Touch“ integrieren. Zeigen Sie Ihrem tierischen Freund mit einem Leckerli die Stelle, die er berühren soll. Sobald er auch diese Übung verinnerlicht hat, können Sie das Ballspiel mit der Berührung kombinieren. Vergessen Sie nicht, Ihre Fellnase nach jeder erfolgreich absolvierten Übung ausgiebig zu loben und zu belohnen! So bleibt die Motivation beim Trainieren von Flyball erhalten.
Flyball für Hunde ist ein artgerechtes und forderndes Ballspielen
Flyball ist noch eine relativ junge Hundesportart, welche sich jedoch an großer Beliebtheit erfreut. Vor allem bewegungsfreudige Tiere, die verrückt nach Bällen sind, kommen bei dieser Aktivität voll auf ihre Kosten und werden auf artgerechte Weise gefordert und ausgepowert.
Ob Anfänger oder fortgeschritten, groß oder klein, alt oder jung – jeder bewegungsfreudige, gesunde Vierbeiner kann diesen Sport machen und sogar bei Meisterschaften teilnehmen.