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Viele Hundehalter stellen sich die Frage, was die richtige Futtermenge für den Hund ist. Die Antwort darauf lässt sich jedoch nicht verallgemeinern, denn die ideale Menge an Hundefutter ist von vielen Faktoren abhängig. Wir bringen Ihnen die Berechnung der optimalen Tagesration näher und erklären, wie und warum sich diese im Laufe des Hundelebens verändert.
Empfohlene Futtermenge für den Hund ist nur ein Richtwert
Die empfohlene Tagesration für einen erwachsenen Hund beträgt rund zwei bis vier Prozent seines Körpergewichts. Alternativ hierzu können Sie den Tagesbedarf in Kalorien mit folgender Formel berechnen: Körpermasse (in Kilogramm) ^ 0,75 x Kilokalorien. Daraus folgt, dass ein rund 30 Kilogramm schwerer Vierbeiner einen Tagesbedarf von rund 1282 Kalorien hat. Beide Berechnungsmethoden dienen jedoch nur als Orientierungshilfe, denn sie beziehen eigentlich wichtige Faktoren, wie Alter oder Rasse, nicht mit ein. Wenn Sie jedoch die richtige Futtermenge für Ihren Hund wissen möchten, ist das Berücksichtigen ebendieser Faktoren unabdingbar.
Menge ist abhängig vom Hundefutter
Die Art der Hundefütterung sowie das Hundefutter selbst spielen eine bedeutende Rolle bei der Berechnung der Futtermenge. In erster Linie ist hier der Energiegehalt beziehungsweise die Energiedichte des gewählten Futters zu berücksichtigen. Mit dieser wird angegeben, wie hoch die Menge an Energie liefernden Nährstoffen im Futter ist. Fetthaltige Futtermittel zeichnen sich durch ihre hohe Energiedichte aus, weshalb sie dementsprechend weniger gefüttert werden sollte. Ebenso ist Trockenfutter meist energiereicher als wasserhaltige Futtermittel wie Dosen- oder Frischfutter. Wenn Sie Ihr Haustier mit Dosenfutter versorgen, muss es dementsprechend mehr davon zu sich nehmen. Nicht zu vergessen sind Leckerlis, Kausnacks sowie Kauknochen und Kaustangen, welche ihrer Fellnase ebenfalls Energie liefern und daher mit einberechnet werden müssen.
Leckereien müssen dazugezählt werden
Das Berücksichtigen von Kausnacks und Leckerlis ist vor allem bei übergewichtigen Tieren wichtig, denn Leckerlis im Übermaß sorgen schnell für das ein oder andere Pfündchen zu viel auf den Rippen. Da es sich bei den Leckereien oft um wahre Kalorienbomben handelt, sollten sie in jedem Fall von der Gesamtfuttermenge abgezogen werden! Bei großen Kausnacks wie Geweihen oder Knochen ist die Gefahr hingegen meist geringer, denn Hunde verzehren diese in der Regel nicht auf einmal. Da sie meist mehrere Tage an solchen Kauartikeln knabbern, nehmen sie die enthaltenen Kalorien dementsprechend auch verteilt über diesen Zeitraum auf.
Woran erkenne ich, ob die Futtermenge für meinen Hund passt?
Ob Sie Ihr Haustier mit der optimalen Futtermenge versorgen, können Sie meist an seinem Erscheinungsbild erkennen. Im Idealfall sind die letzten drei bis vier Rippenpaare nicht sichtbar und lassen sich ohne Druck fühlen. Wenn dem so ist, hat Ihr Vierbeiner Normalgewicht und Sie können die Hundefütterung wie gewohnt fortführen. Falls Sie die Rippen hingegen erst mit ein wenig Druck oder gar nicht spüren, hat er eindeutig Übergewicht.
Futtermenge von übergewichtigen Hunden
Die überschüssigen Pfunde können durchaus die Hundegesundheit gefährden, weshalb Sie die Fütterung unbedingt anpassen sollten. Viele Hundehalter reduzieren hier fälschlicherweise einfach die Futtermenge, wechseln aber nicht das Futter. Die Folgen: Das Tier wird womöglich an Mangelerscheinungen leiden, da es durch die Reduktion der Futtermenge auch weniger Nährstoffe zu sich nimmt. Besser ist es, auf Hundefutter mit einer hohen Nährstoffdichte zu wechseln und erst anschließend die Menge zu reduzieren. Sie können hier zum Beispiel spezielles Diätfutter füttern sowie fettarme Leckerlis und Kausnacks.
Untergewichtige Tiere benötigen mehr Futter
Anders verhält es sich hingegen, wenn Ihr Haustier untergewichtig ist. In diesem Fall sollten Sie energiedichtes Futter wählen und die tägliche Futterration entsprechend erhöhen. Beachten Sie hierbei unbedingt, dass der prozentuale Nährstoffgehalt niedriger sein muss als beim gewohnten Futter! Andernfalls kann es zu einer Nährstoffüberversorgung kommen, welche ebenso wie ein Mangel stets zu vermeiden ist. In beiden Fällen ist es zudem ratsam, das Gewicht zu beobachten und das Tier wöchentlich abzuwiegen. Wenn sich das Hundegewicht nicht in die gewünschte Richtung verändert, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen und die Gesundheit des Tieres überprüfen lassen.
Welpen benötigen mehr und häufiger Nahrung
All die Berechnungen orientieren sich an erwachsenen, gesunden Tieren. Allerdings haben Welpen ganz andere Bedürfnisse an ihr Futter als ältere Fellnasen. Dementsprechend sollten Sie auch die Futtermenge für Ihren Hund an sein Alter anpassen. Welpen befinden sich in der Hauptwachstumsphase und haben folglich einen höheren Nährstoffbedarf. Generell lässt sich sagen, dass die jüngsten Hunde rund 5-7 Prozent ihres Körpergewichts an Futter erhalten sollen. Das hört sich im ersten Moment nach viel an, allerdings wird die Tagesration in drei bis vier Mahlzeiten aufgeteilt.
Junghunde langsam etwas weniger füttern
Im Alter von rund sechs Monaten haben Hunde die Hauptwachstumsphase hinter sich und gelten von nun als Junghunde. Von nun an kann die Gesamtfuttermenge auf vier bis sechs Prozent reduziert, und die Tagesration auf zwei Mahlzeiten aufgeteilt werden. Das Körpergewicht Ihres vierbeinigen Freundes sollten Sie dennoch im Auge behalten, weshalb das Kontrollwiegen im Abstand von etwa zwei bis vier Wochen empfehlenswert ist.
Tagesration von Senioren deutlich mindern
Mit voranschreitendem Alter reduziert sich auch der Nährstoffbedarf der Vierbeiner, weshalb die Gesamtfuttermenge von erwachsenen Hunden nur noch bei zwei bis vier Prozent ihres Körpergewichts liegt. Im Alter von acht bis zehn Jahren wechseln adulte Tiere in einen neuen Lebensabschnitt, denn von nun an gelten sie als Senioren. Ihr Stoffwechsel wird langsamer und somit auch der Energiebedarf geringer. Von nun an ist es ratsam, die tägliche Futterration um bis zu 30 Prozent zu reduzieren. Auch hier gilt: Mit der Reduktion der Menge ist es nicht getan, denn auch das Futtermittel muss angepasst werden! Senioren sollten daher Hundefutter erhalten, das mehr Vitamine und Mineralstoffe als normales Futtermittel enthält.
Was ist bei der Futtermenge für den Hund zusätzlich zu beachten?
Nicht nur das Hundealter muss bei der Hundefütterung berücksichtigt werden, denn auch das Aktivitätslevel der Hunde spielt eine entscheidende Rolle. Sportbegeisterte Fellnasen benötigen mehr Energie und dürfen daher etwas mehr gefüttert werden. Ist das Tier hingegen eher gemütlich und verbringt seinen Tag lieber schlafend auf der Couch, sollte es weniger Futter erhalten. Auch ist es von Bedeutung, welcher Rasse das Tier angehört. Denn ein großer Hund benötigt natürlich mehr Nahrung als sein kleiner Verwandter. Ein ausgewachsener Labrador hat beispielsweise einen Energiebedarf von circa 1218 Kilokalorien, wohingegen ein Miniature Bull Terrier bereits mit etwa 650 Kilokalorien die nötige Energie erhält.
Gesamtfuttermenge stets individuell an das Tier anpassen
All die Berechnungen stellen letztendlich nur einen Richtwert dar, weshalb Sie sich nicht zwingend daranhalten müssen. Denn so individuell der Hund, so einzigartig ist auch die optimale tägliche Futtermenge. Wie viel Ihr Haustier am besten fressen sollte, hängt letztendlich von unterschiedlichen Faktoren ab. Zu berücksichtigen sind neben dem Lebensabschnitt und der Rasse auch das Aktivitätslevel und der Gesundheitszustand des Tieres.