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Leidet Ihr Hund an intensivem Juckreiz und kratzt sich ständig? Dann hat Ihr tierischer Freund womöglich eine Futtermittelallergie. Wie Sie die Symptome einer Allergie erkennen können, was es bei der Hundeernährung von allergischen Haustieren zu beachten gibt und welche Hundekauartikel sich zum Verfüttern eignen, erfahren Sie hier!
Futtermittelallergie ist die 3. häufigste Allergie
Die Futtermittelallergie bei Hunden ist ein weitverbreitetes Phänomen und kann im Prinzip jede Hunderasse betreffen und nicht nur überzüchtete Moderassen, wie man annehmen könnte. Bei 5 Prozent der Hauterkrankungen bei Hunden sind die Symptome allergischen Ursprungs. Meist entwickelt sich die Allergie über einen längeren Zeitraum und tritt in vielen Fällen erstmals im Alter von ein bis drei Jahren auf. Der Großteil der Tiere ist auf ein bis zwei Futtermittelkomponenten allergisch, die sich im Hundefutter oder in Kauartikeln befinden, wobei insbesondere Eiweißquellen wie Geflügel und Rind sowie Kohlehydratquellen wie Soja, Weizen und Mais als unverträglich gelten. Allerdings handelt es sich nicht bei jeder Unverträglichkeit um eine Allergie, denn oftmals ist eine Intoleranz der Auslöser für die Symptome.
Unterschied von Allergie und Intoleranz
Bei einer Futtermittelintoleranz handelt es sich um eine direkte Reaktion auf einen oder mehrere Inhaltsstoffe des Futters. Leidet das Tier an einer Intoleranz, macht sich dies vor allem durch eine Störung des normalen Verdauungsprozesses wie Blähungen, Durchfall oder Verstopfung bemerkbar. Anders verhält es sich bei einer tatsächlichen Futtermittelallergie: Denn hierbei nimmt der Organismus ein oder mehrere gewöhnliche Inhaltsstoffe des Futters als schädlich wahr und bildet Antikörper gegen diese. Dadurch kommt es zu einer Überreaktion des Körpers, wodurch die typischen Symptome einer Allergie hervorgerufen werden.
Symptome einer Futtermittelallergie beim Hund
Die Erkennungsmerkmale einer Futtermittelallergie bei Hunden sind zahlreich und variieren von Tier zu Tier, weshalb sich diese nicht auf den ersten Blick erkennen lässt. Jedoch treten bei rund 80 bis 90 Prozent der betroffenen Tiere Hautreaktionen, wie zum Beispiel Rötungen, Entzündungen oder Ausschläge, auf. Weitere Indikatoren einer Allergie gegen bestimmte Inhaltsstoffe im Hundefutter sind Juckreiz, Haarausfall sowie wiederkehrende Ohrenentzündungen. Zudem können eine Gewichtsabnahme trotz gleichbleibender Nahrungsaufnahme sowie ein wechselnder Appetit ein Hinweis auf eine Allergie sein. Rund 30 bis 40 Prozent der betroffenen Tiere haben darüber hinaus häufiger Blähungen und setzen öfter und mehr Kot ab.
Bei Auffälligkeiten jedenfalls zum Tierarzt
Die Futtermittelallergie kann die Lebensqualität und das Wohlbefinden der Fellnasen massiv verringern. Zudem schwächen die Symptome das Immunsystem und beeinträchtigen den Stoffwechsel, wodurch sich wiederum die Anfälligkeit für Erkrankungen erhöht. Allerdings können diese Symptome ebenso durch bakterielle Entzündungen oder Parasiten hervorgerufen werden, weshalb Sie beim Auftreten dieser Merkmale empfehlenswerter Weise einen Tierarzt aufsuchen sollten. Der Veterinärmediziner kann mithilfe einer Stuhlanalyse und/oder einer Blutuntersuchung etwaige Krankheiten ausschließen und wird bei Verdacht auf eine Futtermittelallergie eine Ausschlussdiät anordnen.
Ausschlussdiät beim Hund
Die Ausschlussdiät ist die effektivste Methode, um herauszufinden, auf welche Inhaltsstoffe sich die Futtermittelallergie zurückführen lässt. Hierbei werden alle Fleisch- und Kohlehydratquellen weggelassen, die das betroffene Tier jemals gefressen hat. Stattdessen bekommt es für einen Zeitraum von rund 6 bis 8 Wochen alternative Futtersorten, welche es bis dato noch nie verzehrt hat. In den meisten Fällen müssen Hundehalter während der Eliminierungsdiät zu exotischen Fleisch- und Kohlehydratquellen greifen. Essenziell ist, dass die Diät mit absoluter Konsequenz durchgezogen wird. Zudem wird oftmals das Führen eines Protokolls empfohlen, in welchem die auftretenden Symptome und die Maßnahmen gegen diese, wie zum Beispiel Shampoos oder Cremes, festgehalten werden. Ebenso ist es ratsam zu protokollieren, wann und was Ihr Haustier gefressen hat. Ist der Vierbeiner nach rund 8 Wochen beschwerdefrei, wird eine Provokation durchgeführt. Dabei wird dem Tier noch mal alles gefüttert, was es vor der Eliminierungsdiät gefressen hat. Zeigt es erneut allergische Reaktionen, gilt die Futtermittelallergie beim Hund als bestätigt. Um herauszufinden, auf welche Futtermittelkomponente das Tier allergisch reagiert, muss erneut die Ausschlussdiät angewandt werden. Nach einigen Wochen kann aufs Neue eine Provokation durchgeführt werden, dann aber nur mit einem möglichen Allergen. Dieser Vorgang wird so oft wiederholt, bis der Stoff gefunden wird, auf den der Vierbeiner allergisch reagiert.
Was darf mein allergischer Hund fressen?
In erster Linie ist es ratsam, auf eine hochwertige Hundeernährung zu achten und Hundefutter sowie Kausnacks zu verfüttern, deren Herkunft und qualitative Güte gesichert ist. Im Idealfall handelt es sich hierbei um naturbelassene Produkte, welche keine Zusatzstoffe enthalten. Für Tiere mit Futtermittelallergie eignen sich insbesondere Fleischsorten wie Känguru, Lamm oder Hirsch sowie Kohlehydratquellen wie Hirse, Kürbis oder Pastinake.
Eine ausgewogene Hundeernährung beinhaltet zudem schmackhafte Kauartikel, auf welche Ihr tierischer Freund aufgrund seiner Allergie natürlich nicht verzichten muss! Denn diese stellen nicht nur eine entspannende Beschäftigung für Ihr Haustier dar, sondern sind zugleich essenziell für dessen Zahnhygiene. Daher können Sie Ihren tierischen Freund auch problemlos während der Ausschlussdiät mit diversen Kausnacks verwöhnen. Hierfür eignen sich insbesondere hypoallergene Kauartikel, beispielsweise vom Lamm oder Hirsch, welche zudem besonders fettarm sind. Wenn es etwas exotischer sein darf, runden Sie die Hundeernährung mit Hundesnacks vom Känguru oder Kamel ab.
Futtermittelallergie beim Hund nicht auf die leichte Schulter nehmen
Unterschätzen Sie eine Futtermittelallergie beim Hund nicht. Diese kann häufiger auftreten, als man vermutet und geht mit etlichen Symptomen einher, welche die Lebensqualität Ihres Haustiers gravierend senkt. Sollten Sie also nicht sicher sein, woher Juckreiz und Co. kommen, dann empfiehlt sich definitiv der Besuch beim Tierarzt. Durch eine Ausschlussdiät lässt sich der Inhaltsstoff, der die Reaktionen auslöst zuverlässig bestimmen. Weiterhin trägt eine gesunde Hundeernährung dazu bei, dass sich Ihr vierbeiniger Freund wieder wohlfühlt. Hypoallergene Hundesnacks gibt es in großer Auswahl – etwa vom Lamm, Känguru oder Fisch und selbst kleine Hundeleckerlis können für Allergiker verträglich sein.