Giftige Lebensmittel für Hunde

>> Was Sie bei gut gemeinten Häppchen beachten sollten <<

Für viele Hundehalter ist es kaum wegzudenken: Landen Wurst, Gemüse oder Obst auf dem eigenen Teller, bekommt der Vierbeiner ein Stück ab. Vor allem dann, wenn die Fellnase ihren berühmten Hundeblick einsetzt. Beim Kochen Heruntergefallenes oder achtlos Weggeworfenes auf dem Gassiweg finden jedoch ebenfalls schnell ihren Weg in die Hundeschnauze.

Während Ihr tierischer Freund einige Nahrungsbestandteile gut verträgt, gibt es allerdings auch giftige Lebensmittel für Hunde. Welche das sind, entnehmen Sie der folgenden detaillierten Liste. Außerdem klären wir, warum spezielle Stoffe auf keinen Fall in den Futternapf kommen dürfen und wie Sie sich bei einer Vergiftung am besten verhalten.

Bauchschmerzen beim Hund
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Der Vierbeiner und seine Spürnase: gefährliche Lebensmittel für Hunde

Unsere tierischen Freunde sind bekannt für ihre Spürnase, die sie zu ungeschlagenen Fährtenlesern macht. Selbst aus dem cleversten Versteck ergattern sie sich Kausnacks und andere Leckereien. Dazu zeigen sie sich sehr neugierig und besitzen – je nach Rasse – einen ausgeprägten Jagdinstinkt. Erschnüffeln sie einen interessanten Geruch, gibt es manchmal kein Halten mehr. Einmal nicht richtig aufgepasst – und schon hat sich die Fellnase etwas Falsches geschnappt.

Giftige Lebensmittel für Hunde: detaillierte Liste

Auch wenn Hunde häufig zu den Allesfressern gezählt werden, existieren eine ganze Reihe von Nahrungsmitteln und Stoffen, die für sie giftig sind. Manche verursachen leichte Beschwerden wie Durchfall und Erbrechen, andere können jedoch schwerwiegendere Folgen haben. Damit es erst gar nicht zu einer Vergiftung Ihrer Fellnase kommt, finden Sie die wichtigsten toxischen Lebensmittel hier einmal aufgeführt:

  1. Rohes Gemüse
  • Tomaten
  • Avocados
  • Knoblauch
  • Zwiebeln
  • rohe Auberginen
  • Brokkoli
  • Kohl
  • Pilze
  • Kartoffeln
  • Hülsenfrüchte
  1. Obst
  • Trauben
  • Rosinen
  • Obstkerne
  • Steinobst
  1. Kräuter und Gewächse
  • Nachtschattengewächse
  • Lauchgewächse
  • Alfalfa-Sprossen
  • Kirschlorbeer
  1. Tierische Bestandteile
  • Rohes Schweinefleisch
  • Leber
  • Geflügelfleisch
  • Geflügelknochen
  • Rohe Eier
  • Milch und Milchprodukte
  • Speck
  1. Nüsse
  • Walnüsse
  • Bittermandeln
  • Macadamianüsse
  1. Sonstige Lebensmittel und Stoffe
  • Alkohol
  • Hopfen
  • Schokolade
  • Kakao
  • Gewürze
  • Nikotin
  • Koffein
  • Medikamente
  • fetthaltiges Essen
  • verdorbene Lebensmittel
  • Rattengift
  • Schädlingsbekämpfungsmittel

1.     Rohes Gemüse

Viele Gemüsesorten sind unbedenklich für Fellnasen – vor allem im gekochten Zustand. Roh gehören sie aber leider teilweise zu den giftigen Lebensmitteln für Hunde. Das betrifft insbesondere Kartoffeln, Auberginen und Tomaten, denn diese enthalten in den grünen Stellen den toxischen Stoff Solanin. Hülsenfrüchte wie Bohnen oder Erbsen setzen die giftige Substanz Phasin frei. Das Kochwasser nimmt diese ebenfalls auf, weshalb Ihrem Vierbeiner auch das gefährlich werden kann. Gekocht können Sie das Gemüse jedoch anbieten.

Nahrungsmittel wie Avocado, Zwiebeln oder Knoblauch gehören hingegen keinesfalls auf den Speiseplan Ihres tierischen Freunds. Denn Bestandteile wie Persin und Schwefelstoffe haben schwerwiegende Folgen für den Hundekörper.

2.     Obst

Grundsätzlich dürfen Hunde zahlreiche Obstsorten zu sich nehmen. Allerdings besteht bei Kernobst nicht nur eine hochgradige Erstickungs-, sondern auch Vergiftungsgefahr. Denn die Kerne enthalten den toxischen Stoff Cyanid, der sich im Körper in Blausäure umwandelt. Bevor Sie Kirschen, Pflaumen und Co. also mit Ihrem Liebling teilen, müssen Sie unbedingt alle Kerne entfernen.

Daneben gibt es Obstsorten, die grundsätzlich giftig sind: Weintrauben und Rosinen. Hier löst die toxische Substanz Oxalsäure schwere Symptome aus.

Hund mit Apfel und Doughnut - Zucker für Hunde
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3.     Kräuter und Gewächse

Warum Nachtschatten- (z. B. Tomaten) und Lauchgewächse (z. B. Knoblauch) zu den giftigen Lebensmitteln für Hunde zählen, haben wir bereits erläutert. Darüber hinaus existieren jedoch einige weitere Kräuter und Gewächse, die Ihr Tier meiden sollte. Da die Liste sehr lang ist, besprechen Sie sich bei Unsicherheit am besten mit Ihrem Tierarzt.

4.     Tierische Bestandteile

Für Hunde ist eine fleischlastige Ernährung unerlässlich, da sie hieraus viele wichtige Nährstoffe beziehen. Das heißt jedoch nicht, dass sie alle tierischen Lebensmittel bedenkenlos verzehren können. Rohes Schweinefleisch kann beispielsweise zu einer Infektion mit dem Aujeszky-Virus führen, das oft eine unheilbare Krankheit auslöst. Ab 60 °C sterben die Viren ab, weshalb Sie Schweinefleisch lieber nur gekocht anbieten sollten.

Bei rohen Eiern besteht eine ähnliche Gefahr: die Salmonellenvergiftung. Zwar ruft diese bei einem fitten Hund keine unheilbare Erkrankung hervor, bringt aber dennoch gesundheitliche Folgen mit sich. Überdies beinhaltet rohes Eiweiß den Stoff Avidin, der im Körper Biotin bindet und dadurch mattes und struppiges Fell verursachen kann.

Obwohl Hunde – im Gegensatz zu Katzen – in der Regel keine Laktoseunverträglichkeit haben, können Milch und daraus hergestellte Produkte Probleme mit der Verdauung verursachen. Da die Lebensmittel für eine ausgewogene Hundeernährung irrelevant sind, sollten sie besser gänzlich vom Speiseplan Ihrer Fellnase verschwinden.

Hund isst Fleisch
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5.     Nüsse

Generell gehören Nüsse nicht in den Futternapf eines Vierbeiners, schon allein aufgrund des hohen Fettgehalts. Insbesondere bei Walnüssen und Macadamianüssen müssen Sie aber doppelt vorsichtig sein: Frische Früchte können von einem giftigen Pilz befallen sein, der mit bloßem Auge unerkennbar ist. Dazu bestehen sie teilweise aus Phosphor und einer bislang unbekannten toxischen Substanz.

6.     Sonstige Lebensmittel und Stoffe

Dass Ihr Hund keinesfalls Nikotin, Alkohol, ihm nicht verschriebene Medikamente oder Gift aufnehmen sollte, ist wohl offensichtlich. Abgesehen davon können ihm aber auch Substanzen gefährlich werden, die Menschen im Alltag häufig und bedenkenlos konsumieren. Vor allem trifft das bei Kakao und Schokolade zu. Für Menschen ein Genussmittel, für unsere Vierbeiner aufgrund des für sie giftigen Stoffes Theobromin mitunter ein schmerzauslösendes Lebensmittel mit schweren gesundheitlichen Folgen.

Wie erkenne ich eine Vergiftung bei meinem Hund?

Je nach Art der Vergiftung, aufgenommener Menge und vorherigem Gesundheitszustand Ihrer Fellnase können die Symptome variieren. Ein erstes Zeichen dafür, dass es Ihrem tierischen Begleiter nicht gut geht, ist Apathie. Dann zeigt der Vierbeiner kein Interesse an Leckerchen, seinem Lieblingsspielzeug oder Streicheleinheiten. Haben Sie Ihren Hund vorab bei der Aufnahme einer unbekannten Substanz beobachtet, sollten Sie sich besser jetzt schon auf den Weg zum Veterinär machen.

>> Denn bei Vergiftungen jeglicher Art gilt: Je früher der Tierarzt sie erkennt, desto leichter kann er sie behandeln. <<

Darüber hinaus gibt es einige weitere Vergiftungserscheinungen, die unterschiedlich häufig und stark auftreten können:

  • Erbrechen
  • Durchfall
  • starker Speichelfluss
  • Fieber
  • zu niedrige Körpertemperatur
  • eine erhöhte Herz- und Atemfrequenz
  • Zittern der Muskeln
  • Krampfanfälle
  • punktförmige Blutungen an den Schleimhäuten
  • Unruhe
  • Atemnot
  • Nierenversagen
  • Flüssigkeitsansammlung in der Bauchhöhle
  • Tobsuchtsanfälle
  • Gleichgewichtsschwankungen
  • Blut im Urin
  • Leberschwellung
  • Gelbsucht
  • Blähungen
  • Verstopfung
  • gerötete, bläuliche oder blasse Schleimhäute
  • Blutungen aus Körperöffnungen
  • Schwächeanfälle bis zum Bewusstseinsverlust
  • Tod

Wie sollte ich mich im Notfall verhalten?

Haben Sie den Verdacht auf eine Vergiftung Ihres Lieblings, gehen Sie sofort zum Tierarzt. Das gilt sowohl, wenn Sie um die Aufnahme eines giftigen Lebensmittels wissen, als auch dann, wenn Sie nur Symptome erkennen. Denn nun zählt jede Minute. Je nachdem, wie viel Ihr Vierbeiner gefressen hat, treten die Vergiftungserscheinungen mehr oder weniger akut auf. Um Schlimmeres zu verhindern, sollte Ihre Fellnase schnell behandelt werden.

>> Passiert die Aufnahme einer falschen Substanz am Wochenende, fahren Sie direkt zur nächstgelegenen Tierklinik. Für Notfälle wie diese empfehlen wir Ihnen, die passenden Anlaufstellen inklusive aller Kontaktdaten im Vorfeld rauszusuchen und präsent zu notieren. <<

Können Sie Ihren Hund nicht selbst hinbringen, hilft Ihnen in einigen Städten und Gemeinden der ambulante Tierrettungsdienst. Dieser kann gegebenenfalls schon vor Ort erste Behandlungsmaßnahmen einleiten und den direkten Transport zum nächstgelegenen Therapiezentrum organisieren.