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Hat Ihr Hund Angst vorm Tierarzt? Dann ist er damit nicht allein, denn vielen Vierbeinern geht es so. Allerdings können Sie als Hundehalter einiges tun, um Ihrem Vierbeiner etwaige Ängste zu nehmen und ihn zu beruhigen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihren Hund beim Tierarzt beruhigen und den Arztbesuch als Ereignis gestalten können, vor dem niemand Angst haben muss.
Schnuppertermine zum Kennenlernen
Die ersten Besuche beim Tierarzt finden in der Regel bereits im Welpenalter statt, wenn die Fellnasen geimpft und gechipt werden. In diesem Alter befinden sich Hunde in der Sozialisierungsphase, welche für die persönliche Entwicklung des Tieres entscheidend ist. Denn in dieser Lebensphase lernen die Tiere sehr schnell und werden durch all die Erfahrungen geprägt. Das können sich Hundehalter zu Nutze machen, indem sie den Tierarztbesuch zu einem tollen Erlebnis für den Hund umfunktionieren. So können Sie beispielsweise einen Kennenlern-Termin mit dem Arzt vereinbaren, sodass Ihr Haustier sowohl die Praxis als auch den Veterinärmediziner selbst beschnuppern kann. Eine vertraute Umgebung vermittelt dem Tier Sicherheit, sodass es weniger ängstlich ist. Übrigens: Vor dieser Maßnahme profitieren nicht nur die jüngsten Fellnasen, sondern Vierbeiner jeden Alters!
Vor dem Arzttermin: Training zu Hause
Untersuchungen sind für viele Haustiere oftmals Neuland und nicht immer angenehm. Doch auch hier können Sie Ihrem Haustier die nötige Sicherheit vermitteln, indem Sie die Untersuchungen einfach vorab zu Hause nachspielen. Hierbei können Sie unter anderem den Bauch und die Lymphknoten abtasten. Das Untersuchen der Pfoten, sowie eine Kontrolle der Ohren und der Zähne ist ebenfalls empfehlenswert. Vergessen Sie nicht, Ihr Haustier dabei immer wieder zu loben und mit Leckerlis zu belohnen. Dadurch verknüpfen Sie die vermeintliche Untersuchung mit etwas Positivem, auf das sich Ihr tierischer Freund vielleicht sogar irgendwann freut!
Stressfrei zum Tierarzt
Wenn Ihr Haustier Angst vorm Arzt hat, lohnt es sich, den Termin möglichst früh anzusetzen. Wenn möglich, wählen Sie einen Termin direkt nach der Praxisöffnung. Dies bringt den Vorteil mit sich, dass es in den Räumlichkeiten noch nicht so sehr nach anderen Hunden riecht. Dementsprechend liegen auch weniger Angst- und Stressstoffe in der Luft, von denen sich ihr Haustier „anstecken“ lassen könnte. Geben Sie bei der Terminvereinbarung zudem an, dass Ihr Haustier ein Angstpatient ist. Im Idealfall wird der Termin so angesetzt, dass die Wartezeiten möglichst kurz sind. Übrigens: Die Stressreduktion beginnt nicht erst beim Tierarztbesuch selbst, sondern schon zu Hause beziehungsweise bei der Anfahrt! Gestalten Sie den Hinweg möglichst angenehm und planen Sie eine ausgiebige Gassi-Runde zuvor ein.
Hund beim Tierarzt beruhigen
Wenn Sie Ihren Hund beim Tierarzt beruhigen möchten, müssen Sie zunächst sich selbst beruhigen. Hunde sind äußerst sensibel und nehmen Ihre Gefühlswelt stark dar. Wenn Sie selbst gestresst oder unruhig sind, überträgt sich das auf Ihr Haustier und löst bei ihm ebenfalls Angst und Stress aus. Falls Sie selbst zu nervös sind, nehmen Sie am besten eine ruhige Begleitperson mit. In jedem Fall gilt jedoch: Den Hund niemals trösten oder bemitleiden! Denn auch dadurch wird der Vierbeiner nur in seiner Angst bestätigt. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran und reden Sie bestimmt, aber freundlich mit Ihrem Haustier. Um den Hund beim Tierarzt zu beruhigen, können Sie ihm auch immer wieder Hundeleckerlis anbieten und ihn damit ablenken. Nicht nur im Wartezimmer, sondern auch bei der Untersuchung selbst können Sie auf diesen Ablenkungsversuch zurückgreifen. Die oft unangenehme oder gar schmerzende Verabreichung von Spritzen wird durch Leckerlis zur Nebensache.
Homöopathie und Bachblüten
Wenn sich die Angst vorm Tierarzt bereits etabliert hat, kann es hilfreich sein, dem Tier vorab homöopathische Mittel oder Bachblüten zu verabreichen. Diese Präparate wirken äußerst sanft und können Ihren Liebling ruhig stimmen. Am besten ist es, diese Maßnahme zuvor mit dem Tierarzt abzusprechen und sich gegebenenfalls beraten zu lassen. In einigen Arztpraxen werden zudem Pheromone verwendet, die zwischen den jeweiligen Patienten eingesetzt werden. Diese Duftstoffe haben ebenfalls eine beruhigende Wirkung und beseitigen zugleich etwaige Angstgerüche des Vorgängers.
Und wenn gar nichts mehr geht?
Wenn sich Ihr Haustier auch nach all diesen Maßnahmen nicht beruhigen lässt, könnte es sein, dass es sich in der Tierarztpraxis nicht wohlfühlt. Ebenso kann es sein, dass ihm der Arzt einfach nicht geheuer ist. Vielleicht hat er eine besonders laute Stimme, bewegt sich zu schnell oder ist zu groß. Das ist jedoch nicht weiter schlimm, denn manchmal stimmt die Chemie einfach nicht. In diesem Fall besuchen Sie einfach einen Arzt und schauen, ob sich Ihr vierbeiniger Begleiter dort wohler fühlt. Alternativ bietet sich zudem ein Ortswechsel an, denn in einer vertrauten Umgebung fühlen sich die Tiere wesentlich sicherer. Fragen Sie Ihren Tierarzt daher, ob er auch Hausbesuche! Letztendlich lässt sich eigentlich jede Angst mit Training, viel Geduld und Liebe sowie Hundeleckerlis in vielen Fällen abtrainieren.
Entspannt zum Tierarzt ist möglich!
Viele Tiere haben Angst vorm Tierarzt, allerdings lässt sie sich nicht nur abtrainieren, sondern sogar vermeiden! Am besten wird bereits im Welpenalter mit dem Training begonnen und dem Tier vermittelt, dass der Tierarztbesuch etwas großartiges ist. Eine entspannte Atmosphäre, ein sanftes Kennenlernen sowie ausreichend Hundesnacks als Belohnung tragen dazu bei, den Tierarztbesuch zu einem tollen Ereignis für Ihren tierischen Freund zu gestalten.