Inhaltsverzeichnis
« Was unternehmen im Ernstfall? »
Ohne Zweifel ist Schokolade für viele Menschen ein echter Genuss und so mancher kann einfach nicht genug davon haben. Doch was für uns einfach schmackhaft ist, kann für das liebste Haustier gefährlich, ja sogar tödlich sein. Der Hund hat Schokolade gefressen, weil eine Tafel doch einmal unachtsam rumlag? Wir verraten, wie Sie handeln müssen.
Schokolade ist ungesund und giftig!
Schokoladenhaltige Nahrungsmittel sind alleine schon wegen des hohen Zuckergehalts schädlich für Hunde. Allerdings enthalten sie zudem auch den Stoff Theobromin, welcher für die Vierbeiner besonders gefährlich ist. Während dieser Stoff auf den Menschen mild und anregend wirkt, kann er bei unseren besten Freunden eine Vergiftung auslösen. Das liegt daran, dass Fellnasen das Enzym Cytochrom fehlt, welches für die Spaltung und den Abbau von Theobromin zuständig ist. Demnach wird der Stoff wesentlich langsamer abgebaut und kann sich im Hundekörper schneller anreichern. Er hat bei Hunden eine Plasmahalbwertszeit von etwa 17,5 Stunden. Das bedeutet, dass nach 17,5 Stunden noch immer die Hälfte des ursprünglichen Theobromingehalts im Körper verweilt.
Welche Schokoladensorten sind besonders gefährlich?
Wie viel Theobromin in Schokolade enthalten ist, ist abhängig von deren Kakaogehalt. Denn je höher der Kakaogehalt ist, umso höher ist auch der Theobromingehalt: Eine weiße Schokoladentafel enthält kaum Theobromin, wohingegen getrocknetes Kakaopulver mit rund 28,5 Milligramm pro Gramm den höchsten Gehalt vorweist. Den unterschiedlichen Schokoladensorten lassen sich folgende Richtwerte zuordnen:
- Bitterschokolade: 16 mg/g
- Kochschokolade: 14-16 mg/g
- Zartbitterschokolade: 5,7 mg/g
- Milchschokolade: 1,5-2,0 mg/g
Ab welcher Dosis besteht Gefahr?
Wie viel Schokolade ein Hund fressen kann, bevor sich die ersten Vergiftungserscheinungen zeigen, ist unterschiedlich. Denn hierbei spielen nicht nur die Schokoladensorte und die Menge eine Rolle, sondern auch die Hunderasse sowie die Empfindlichkeit und der Gesundheitszustand des Tieres. Ältere Fellnasen sowie Vierbeiner mit Herz-Kreislaufproblemen haben ein erhöhtes Risiko, an einer Schokoladenvergiftung zu sterben. Ebenso kann für eine kleine Hunderasse, wie beispielsweise Yorkshire-Terrier, schon der Verzehr einer halben Tafel Zartbitterschokolade lebensbedrohliche Folgen haben. Generell lässt sich sagen, dass die minimal letale Dosis bei etwa 100 Milligramm Theobromin pro Kilogramm Körpergewicht liegt. Allerdings lassen sich Symptome einer Vergiftung bereits wesentlich früher erkennen.
Symptome einer Schokoladenvergiftung
Die ersten Symptome einer Vergiftung machen sich ab etwa 20 Milligramm Theobromin pro Kilogramm Körpergewicht bemerkbar. In der Regel treten diese etwa zwei bis vier Stunden nach dem Verzehr auf und äußern sich durch Erbrechen, Durchfall, Unruhe, Stress und/oder einem aufgeblähten Bauch. Im weiteren Verlauf und bei einer starken Vergiftung können zudem Bewusstseinsstörungen, Krämpfe und eine erhöhte, unregelmäßige oder anormale Herzfrequenz auftreten. Viele Vierbeiner urinieren zudem vermehrt und zittern. Im schlimmsten Fall kann es zum Zusammenbruch des Nervensystems und zu Anfällen führen und schlussendlich sogar tödlich enden. Es ist daher ratsam, etwaige Symptome rechtzeitig zu erkennen, sodass umgehend Erste-Hilfe-Maßnahmen ergriffen werden können.
Hund hat Schokolade gefressen: Was tun?
Generell ist es ratsam, bestimmte Medikamente für den Notfall in der Hundeapotheke parat zu haben. Hierzu zählen in jedem Fall Kohletabletten, welche auch unter den Begriffen Tierkohle, Aktivkohle oder Medizinische Kohle bekannt sind. Diese können Sie beim Tierarzt Ihres Vertrauens oder aber auch in der Apotheke erwerben. Hat Ihr Hund Schokolade gefressen, sollten Sie ihm umgehend Kohletabletten verabreichen. Die jeweilige Dosierung hängt von individuellen Faktoren ab; lesen Sie hierfür die Herstellerangaben oder lassen Sie sich von einem Tierarzt beraten. Keinesfalls sollten Sie Ihren tierischen Begleiter zum Erbrechen bringen! Denn zum einen könnte er bereits zu stark geschwächt sein und das Erbrochene könnte in die Lunge geraten. Zum anderen geht wertvolle Zeit verloren, denn Sie sollten Ihr Haustier umgehend zum Tierarzt oder in eine Tierklinik bringen!
Behandlung einer Schokoladenvergiftung
In erster Linie wird der Tierarzt dem Tier ein Medikament verabreichen, das Erbrechen auslöst. Ist der Verzehr schon länger her, wird der Veterinärmediziner anhand einer klinischen Untersuchung feststellen, welche Therapieform notwendig ist. Hierfür kann beispielsweise eine Laboruntersuchung erforderlich sein, um Veränderungen der Nieren- und Leberwerte festzustellen. Ebenso ist es möglich, dass Ihr Liebling in der Klinik aufgenommen werden muss und Infusionen erhält. Generell gilt: Je früher die Symptome erkannt und Gegenmaßnahmen ergriffen werden, desto größer ist die Überlebenschance. Eine Schokoladenvergiftung ist ein ernst zu nehmendes Risiko.
Vorsicht ist besser als Nachsicht!
Am besten ist es natürlich, wenn Ihr Haustier erst gar nicht die Möglichkeit hat, kakaohaltige Produkte zu fressen. Hierfür können Sie verschiedene Vorkehrungsmaßnahmen treffen: In erster Linie ist es wichtig, dass kakaohaltige Lebensmittel so gelagert werden, dass der Vierbeiner diese nicht erreichen kann. Im Idealfall bewahren Sie diese in verschließbaren Küchenschränken oder in hohen Regalen auf. Vergessen Sie hierbei auch nicht diverse Festtags-Dekoartikel, wie beispielsweise Osternester oder Leckereien am Weihnachtsbaum. Zudem ist es förderlich, wenn Sie Ihrem Haustier bereits in jungen Jahren beibringen, dass er nichts vom Tisch oder Boden zu sich nehmen darf. Empfehlenswert ist es auch, dass Sie Ihr Umfeld über die Risiken informieren und auch Kindern erklären, warum sie ihre Schokolade nicht mit dem Hund teilen sollen.
Hundeschokolade ist ungiftig, aber nicht gesund!
Mittlerweile gibt es spezielle Hundeschokolade, welche der herkömmlichen Schokolade sehr ähnlich ist. Sie unterscheidet sich lediglich in ihrer Zusammensetzung, denn sie enthält weniger Kakao und führt daher nicht zu einer toxischen Wirkung. Das bedeutet jedoch nicht, dass Hundeschokolade automatisch gesund für den besten Freund des Menschen ist! Denn sie besteht zwar zum Großteil aus Milch, Molkerei-Erzeugnissen und Fetten beziehungsweise Ölen, enthält aber auch eine Menge Zucker. Letzterer ist für unsere Haustiere ebenso schädlich wie für uns und sollte – wenn überhaupt – nur in äußerst geringen Mengen im Hundefutter enthalten sein. Besser ist es, wenn Sie auf naturbelassene, zuckerfreie Leckerlis und Kauartikel zurückgreifen. Unbedenklich sind leckere Hundepralinen. Denn diese stellen nicht nur eine artgerechte und schmackhafte Belohnung dar, sondern sind zugleich gesund!
Schokoladentafeln sind keine Hundeleckerlis!
Für den Hund ist Schokolade nicht nur ungesund, sondern sogar schädlich! Denn die Genussmittel enthalten neben Zucker auch den Stoff Theobromin, welcher für die Fellnasen giftig ist. Eine Vergiftung stellt eine enorme Belastung für die Hundegesundheit dar und kann im schlimmsten Fall sogar tödlich enden. Für den Hund ist Schokolade keinesfalls ein artgerechtes Leckerli und sollte daher auch unter keinen Umständen im Futternapf landen!