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« Schönes Beisammensein im Rudel oder nur eklig? »
Hunde sind soziale Tiere, die aktiv am Familienleben teilnehmen möchten. Sie suchen die Nähe zu ihren Haltern und genießen regelmäßige Schmuse- und Streicheleinheiten. Das Alleinsein behagt ihnen hingegen nur wenig. Doch ist es wirklich notwendig und empfehlenswert, Hunde im Bett schlafen zu lassen? Diese Frage führt immer wieder zu hitzigen Diskussionen unter Tierhaltern.
Darf der Vierbeiner ins Bett? Eine Erziehungsfrage mit Konfliktpotenzial
An der Frage, ob ein Hund im Bett schlafen darf oder nicht, scheiden sich die Geister. Manche Hundehalter sind strikt dagegen, da sie Tiere im Schlafzimmer als unhygienisch empfinden. Andere möchten ihren vierbeinigen Liebling am liebsten rund um die Uhr bei sich haben und keinesfalls auf die nächtlichen Kuscheleinheiten verzichten.
Schlussendlich muss jeder Hundebesitzer selbst festlegen, ob das Haustier im menschlichen Schlafgemach willkommen ist.
Wir möchten Sie gerne bei Ihrer Entscheidungsfindung unterstützen. Deshalb verraten wir Ihnen die wichtigsten Pro- und Kontra-Argumente.
Rudeltiere suchen Wärme, Liebe und Geborgenheit
Aus verhaltenspsychologischer Sicht ist es durchaus verständlich, dass Ihr tierischer Begleiter auch im Schlafzimmer nicht von Ihrer Seite weichen möchte. Rudeltiere suchen die konstante Nähe zu Artgenossen oder ihrer Menschenfamilie. Sie haben das Bedürfnis, ihre Liebsten zu beschützen.
Denn in einem Hunderudel ist es selbstverständlich, dass man gegenseitig aufeinander aufpasst. Außerdem genießt Ihr Liebling das wohlige Gefühl von Wärme, Liebe und Geborgenheit, das er empfindet, wenn Sie ihn streicheln oder mit ihm kuscheln.
Studie enthüllt: Frauen schlafen mit ihrem Hund im Bett besser
Hundehalterinnen können ebenfalls davon profitieren, wenn sie ihrer Fellnase den Zutritt zum Schlafzimmer gewähren. Diese Ansicht vertreten zumindest renommierte Wissenschaftler des Canisius College im US-Bundesstaat New York. Im Zuge einer mehrmonatigen Studie untersuchten sie die Schlafzufriedenheit von rund 1000 Tierbesitzern. Unter den Probanden befanden sich sowohl Singles als auch Menschen, die in einer Partnerschaft leben.
Das Ergebnis der Studie belegt: Ein Hund im Bett sorgt besonders bei Frauen für einen tiefen und erholsamen Schlaf, da seine direkte Nähe ein beruhigendes Gefühl von Sicherheit vermittelt. Katzen und menschliche Partner wurden von den befragten Damen hingegen häufig als störend empfunden. Ebenfalls interessant: Die Schlafzufriedenheit von Männern wird durch die Anwesenheit eines Hundes nur wenig bis gar nicht beeinflusst.
Gehören Vierbeiner ins Schlafzimmer? Diese Gründe sprechen dagegen
Jubeln Sie nicht zu früh über die Ergebnisse der oben genannten Studie. Schließlich gibt es auch zahlreiche Hundehalter, die ihr Haustier ganz bewusst aus dem heimischen Schlafzimmer aussperren und nicht ins Bett lassen.
Lesen Sie gleich weiter, um zu erfahren, welche nachvollziehbaren Gründe sie zu dieser Entscheidung bewegt.
Flöhe, Zecken und andere Parasiten – der Aspekt der Hygiene
Manche Halter sträuben sich dagegen, das Bett mit ihrem Haustier zu teilen – vor allem aufgrund von hygienischen Bedenken. Über das Fell können Flöhe, Zecken sowie andere Parasiten ins Bett gelangen. Schmutzige Hundepfoten sind zudem ein Nährboden für Bakterien aller Art.
Was sich auf jeden Fall auf der Matratze verteilen wird, wenn Sie sich das Tier zur Ruhe bettet, sind Hundehaare. Diese können starken Juckreiz verursachen und im schlimmsten Fall sogar allergische Reaktionen auslösen.
Unangenehme Geräusch- oder Geruchsbelästigung
Wenn Sie einen sehr leichten Schlaf haben, könnte ein Vierbeiner Ihre wohlverdiente Nachtruhe stören. Hunde liegen nur selten ruhig und still in einer Ecke des Bettes. Es wird geschnarcht, gekratzt und gehechelt.
Außerdem ist es durchaus üblich, dass Vierbeiner in regelmäßigen Abständen ihren Schlafplatz wechseln, was (bei entsprechender Größe des Tieres) auch für Sie deutlich wahrnehmbar ist.
Darüber hinaus muss mit Geruchsbelästigungen, etwa durch den Mundgeruch oder das Fell des Hundes, gerechnet werden.
Begrenztes Platzangebot kann Ihren Schlaf beeinträchtigen
Hunde im Bett, die tief und fest schlafen, strecken meist alle Viere von sich. Dies mag bei einem Chihuahua süß und niedlich erscheinen. Wer sein Bett mit einem Retriever oder gar einer Dogge oder einem mächtigen Mastiff teilt, kann jedoch in Bedrängnis geraten.
Ihr Liebling wird die Gemütlichkeit einer weichen Matratze in vollen Zügen auskosten. Er achtet jedoch nicht darauf, ob Sie noch genug Platz für ein erholsames Schläfchen finden. Deshalb haben Tiere in Kinderbetten absolut nichts zu suchen. Erholsamer Nachtschlaf ist die Basis für die gesunde Entwicklung eines Kindes – er darf keinesfalls gestört werden.
Hundebett im Schlafzimmer – die Lösung aller Probleme?
Viele Hundebesitzer bringen es einfach nicht übers Herz, ihrem Haustier den Zutritt zum Schlafzimmer zu verwehren. Schließlich wissen sie, dass Rudeltiere die stetige Nähe zu ihrer Menschenfamilie suchen. Dennoch ist es nicht unbedingt erforderlich, dass der Hund im Bett schlafen muss.
Unser Tipp: Besorgen Sie ein bequemes, ausreichend großes Hundebett, welches Sie zusätzlich mit einer kuscheligen Decke oder einem Liegekissen ausstatten können. Platzieren Sie es in einer ruhigen Ecke des Schlafzimmers oder am Fußende Ihres Bettes. Dadurch ermöglichen Sie Ihrem Liebling auch nachts den Anschluss an sein Rudel.
Sie genießen möglicherweise ein gesteigertes Sicherheitsgefühl, werden jedoch nicht beim Schlafen gestört. Am nächsten Morgen können Sie Ihren vierbeinigen Freund dann wieder nach Herzenslust mit Kuschel- und Streicheleinheiten verwöhnen. Außerdem kann der Vierbeiner in seinem eigenen Hundebett ganz unbeschwert Kauknochen oder andere Kauartikel knabbern – diese haben definitiv nichts im normalen Bett verloren.