Inhaltsverzeichnis
« Wann ist der Vierbeiner zu dünn? »
Auch Hunde können untergewichtig werden, wobei nicht immer mangelnde Hundeernährung schuld daran ist! Wir verraten Ihnen mögliche Ursachen und geben Tipps zum Erkennen, Behandeln und Vorbeugen von Übergewicht bei Hunden.
Hund mit Untergewicht hat Energiedefizit
Jeder Hund benötigt täglich eine bestimmte Energiemenge, sodass sein gesamter Organismus funktionieren kann. Die notwendige Energie nimmt das Tier über die Ernährung auf, wobei vor allem Proteine, Fette und Kohlenhydrate zu den Energielieferanten zählen. Wenn der Vierbeiner mehr Energie verbraucht, als er über die Nahrung aufnimmt, entsteht ein Kaloriendefizit. Der Körper versucht nun, die fehlende Energie zu ersetzen, indem er diese aus gespeicherten Protein- und Fettreserven des Körpers entnimmt. Hierfür beginnt er zunächst mit dem Abbau der Muskelmasse und wendet sich anschließend der Energie aus den Fettdepots zu. Optisch lässt sich dieser Vorgang direkt erkennen, denn ein Hund mit Untergewicht hat deutlich an Körpermasse und Gewicht verloren. Ob Ihr Haustier zu dünn ist und falls ja, wie stark sein Untergewicht ausgeprägt ist, können Sie mithilfe des „Body Condition Score“ (BCS) feststellen.
Body Condition Score zeigt, ob Tier zu dünn ist
Der Body Condition Score ist in fünf verschiedene Abstufungen gegliedert, die dabei helfen, den Gewichtsstatus des Tieres zu ermitteln. Die einzelnen Abstufungen reichen hierbei von starkem Untergewicht bis hin zu Idealgewicht und starkem Übergewicht. Jede Kategorie zeichnet sich durch bestimmte Merkmale aus, anhand derer Sie Ihren Vierbeiner einer dieser Kategorien zuordnen können. Ihr Vierbeiner ist laut BCS normalgewichtig, wenn seine Rippen von etwas Fett abgedeckt und trotzdem tastbar sind. Optisch ist die Taille von oben betrachtet leicht erkennbar und seitlich ist die Bauchlinie vor dem Becken gut sichtbar.
Leichtes Untergewicht besteht laut BCS, wenn die Rippen leicht zu ertasten sind, sie keine Fettabdeckungen haben und die Lendenwirbel und Beckenknochen sichtbar sind. Falls Ihr Haustier diese Merkmale aufweist, sollte es in jedem Fall an Gewicht zunehmen. Dringender Handlungsbedarf besteht, wenn Knochenvorsprünge im Becken-, Lenden- und Rippenbereich aus einiger Entfernung sichtbar sind, und keinerlei erkennbares Körperfett vorhanden ist. In diesem Fall sollte Ihre Fellnase umgehend, aber gesund und langsam an Gewicht zunehmen! Bevor wir uns den Maßnahmen zur Gewichtszunahme widmen, werfen wir zunächst einen Blick auf die möglichen Ursachen des Gewichtsverlusts.
Eine drahtige Figur per se ist noch kein deutliches Anzeichen für Untergewicht, denn einige Rassehunde neigen dazu, extrem dünn zu sein. Hierzu zählen unter anderem Windhunde, Weimaraner und Magyar Viszlas.
Mangel- und Fehlernährung beeinflussen Gewicht
In erster Linie verlieren Hunde Gewicht durch ein Energiedefizit. Dieses kann durch unterschiedliche Faktoren ausgelöst werden, wobei sehr häufig eine Mangel- oder Fehlernährung als Auslöser gilt. Dies umfasst nicht nur eine zu geringe Futtermenge, sondern auch minderwertiges Futter. Eine dauerhafte Fehlernährung begünstigt das Verkleben von wertvollen Darmzellen und beschädigt diese im weiteren Verlauf. Diese Darmzellen sind jedoch wichtig, um die Nährstoffe aus der Nahrung aufzunehmen. Ist ihnen dies nicht mehr möglich, wird eine Mangelversorgung begünstigt, die wiederum die Gesundheit des Tieres beeinträchtigt. Mit einer hochwertigen und gesunden Hundeernährung beugen Sie dem optimal vor, weshalb sie unerlässlich ist. Manchmal kann es aber trotz optimaler Hundeernährung vorkommen, dass Ihr Haustier zu dünn ist.
Trotz hochwertiger Ernährung untergewichtig?
Selbst, wenn Sie Ihrem Hund mit der besten und hochwertigsten Ernährung versorgen, kann es passieren, dass er untergewichtig wird. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn Ihr Haustier eine Unverträglichkeit gegen bestimmte Futtermittelbestandteile hat. Beachten Sie zudem, dass sich die Bedürfnisse Ihres Haustieres an die Hundeernährung mit voranschreitendem Alter verändern. Viele ältere Tiere vertragen ihr gewohntes Futter irgendwann nicht mehr, da sich ihr Stoffwechsel verlangsamt. In diesem Fall können Sie den Gewichtsverlust vorbeugen, indem Sie spezielles Hundefutter für Senioren füttern. Natürlich kann es auch sein, dass Ihrem tierischen Freund das verabreichte Futtermittel einfach nicht schmeckt oder ihm die Fütterungsmethode nicht zusagt. Viele Hunde bevorzugen zum Beispiel Nassfutter und lassen Trockenfutter gerne unberührt im Hundenapf. Variieren Sie hierbei am besten das Futtermittel und schauen Sie, welche Fleischsorte und Fütterungsmethode Ihrer Fellnase besonders zusagt. Übrigens: Einige Hunderassen, wie beispielsweise Chihuahuas, gelten von Natur aus als besonders wählerisch.
Untergewicht aufgrund von Erkrankungen
Nicht selten kommt es vor, dass ein Hund mit Untergewicht an einer Krankheit leidet. Viele Erkrankungen, wie beispielsweise Tumorerkrankungen, führen zu einem deutlich erhöhten Protein- und Energieverbrauch. Die Tiere erreichen somit viel schneller ein Energiedefizit und verlieren dementsprechend rasch an Gewicht. Auch Herzerkrankungen, eine Bauchspeicheldrüsenentzündung sowie Vergiftungen oder ein Wurmbefall begünstigen den Gewichtsverlust. Doch nicht immer ist die Gesundheit beeinträchtigt, wenn Hunde an Gewicht verlieren. Denn auch emotionaler Stress sowie hormonelle Störungen können zu dem unerwünschten Gewichtsverlust führen und Untergewicht begünstigen. Es ist daher ratsam, einen Hund mit Untergewicht vom Tierarzt durchchecken zu lassen, sodass dieser den Auslöser für die Gewichtsabnahme feststellen kann. Dies ist insofern wichtig, da dauerhaftes Untergewicht massiv die Gesundheit beeinträchtigen kann!
Warum ist Untergewicht gefährlich?
Falls Ihr tierischer Freund erst seit Kurzem untergewichtig ist, müssen Sie sich in der Regel keine Sorgen machen. Denn generell lässt sich sagen, dass ein kurzfristiger Nährstoff- und Energiemangel kaum negative Auswirkungen auf die Hundegesundheit hat. Anders verhält es sich jedoch, wenn die Mangelsituation dauerhaft wird. Das Immunsystem wird beeinträchtigt und der Stoffwechsel funktioniert nur noch eingeschränkt. Die Anfälligkeit für Infekte steigt und die Genesung bei Erkrankungen sowie die Wundheilung verlangsamt und verschlechtert sich. Zusätzlich können folgende Probleme auftreten:
- gestörter Wasser- und Elektrolythaushalt
- Abbau Muskelfunktion – Beeinträchtigung der Muskelfunktion
- Senkung der Knochendichte – Gefahr von Knochenbrüchen
- geringere körperliche Belastbarkeit
- Blutarmut
- sinkender Blutdruck
- gestörter Hormonhaushalt
- langsamer Puls
Wie Untergewicht behandeln/vorbeugen?
Ein Hund mit Untergewicht sollte langsam und gesund Gewicht zulegen. Dies gelingt jedoch nicht, indem Sie ihm einfach mehr oder besonders viele Leckerlis füttern. Dadurch stellt sich zwar vielleicht kurzfristig ein Erfolg ein, allerdings ist diese Art der Ernährung langfristig kontraproduktiv. Besser ist es, wenn Sie die Fütterung entsprechend anpassen und gewisse Faktoren berücksichtigen.
Für untergewichtige Tiere gibt es spezielles Aufbaufutter, das einen erhöhten Anteil an Proteinen und Fetten vorweist und somit sehr energiereich ist. Falls Ihr vierbeiniger Begleiter mäkelig ist, bieten Sie ihm hochwertiges Hundefutter mit seinen Lieblingszutaten an. Auch ist es hilfreich, die Mahlzeiten nicht zu kalt zu servieren. Denn dieses verliert nicht nur an Geschmack, sondern kann auch zu Verdauungsproblemen führen. Achten Sie daher darauf, dass das Futter stets zimmerwarm ist oder erwärmen Sie es zuvor. Sie können Ihren tierischen Freund zudem zum Fressen motivieren, indem Sie ihn mit der Hand füttern oder mit dem Futter Spuren legen oder verstecken. Wichtig ist zudem, dass Sie einem Hund mit Untergewicht viel Ruhe gönnen und ihn nicht überfordern. Gemütliche Spaziergänge mit vielen Pausen und ein köstlicher Kauartikel vor dem Schläfchen unterstützen untergewichtige Tiere während der Gewichtszunahme optimal.
Idealgewicht ist auch bei Hunden wichtig!
Nicht nur ein paar Pfündchen zu viel auf den Rippen kann die Gesundheit von Hunden beeinträchtigen, denn ein zu geringes Gewicht erhöht das Risiko für etwaige Folgeerscheinungen deutlich! Neben Krankheiten können auch hormonelle Störungen, psychischer Stress oder ein Wurmbefall zum unerwünschten Gewichtsverlust führen. Sehr häufig werden untergewichtige Tiere jedoch fehl- bzw. mangelernährt oder leiden an Unverträglichkeiten gegen bestimmte Futtermittelbestandteile. Futter und Kausnacks für Hunde mit Allergien sind deshalb längst üblich. Eine hochwertige und ausgewogene Ernährung stellt daher den Grundbaustein für das Idealgewicht bei Hunden dar und nimmt einen essenziellen Part in ihrer Gesundheit ein.