Inhaltsverzeichnis
« Bessere Methoden der Erziehung für Ihren geliebten Vierbeiner »
Hundeerziehung ist nicht immer ein Zuckerschlecken und kann manchmal dazu führen, dass Hundehalter impulsiv handeln. Doch ist es wirklich förderlich, den Hund zu schimpfen und zu bestrafen? Wir gehen dieser Frage auf den Grund und geben zugleich hilfreiche Tipps, die Ihnen die Erziehung Ihres Vierbeiners erleichtern wird!
Hundeerziehung ist nicht immer einfach
Hunde sind tolle Wegbegleiter, die das Leben eines Hundehalters in jeglicher Hinsicht bereichern. Doch das Zusammenleben mit einem Hund muss auch gelernt werden, sowohl von dem Vier- als auch von dem Zweibeiner.
Eine konsequente Erziehung ist hierbei der Schlüssel zum Erfolg, denn dadurch lernen beide das gewünschte bzw. nötige Verhalten.
Die Erziehung selbst ist mit Sicherheit nicht immer einfach und ja, manchmal auch frustrierend und vielleicht sogar nervenaufreibend. Falls Sie jemals davorstanden „die Nerven zu verlieren“, sind Sie mit Sicherheit nicht allein – vielen Hundehaltern ergeht es so. Wichtig ist jedoch, in solchen Situationen ruhig zu bleiben! Denn schimpfen oder gar Gewalt wirken sich meist kontraproduktiv auf das Verhalten des Hundes aus!
Warum Hundehalter mit ihrem Hund schimpfen
In der Regel schimpfen Hundehalter mit ihrem Haustier, wenn dieses, unerwünschtes Verhalten an den Tag legt oder Kommandos bzw. Signale nicht befolgt. Viele Menschen überreagieren in solchen Situationen, weil sie überfordert, gestresst oder schlecht gelaunt sind. Statt die Situation richtig zu bewerten und dementsprechend zu reagieren, agieren sie impulsiv. Sie starren das Tier an, und schimpfen lauthals drauf los.
Nicht selten kommt es vor, dass Hundehalter ihre Fellnase in solchen Situationen festhalten, runterdrücken (der sogenannte „Alpha-Wurf“) oder weitere Gewalt anwenden. Nicht zu unterschätzen ist auch das Werfen von Gegenständen, wie beispielsweise das eines Schlüsselbundes. Solche Vorgehensweisen können zwar das unerwünschte Hundeverhalten kurzfristig unterbrechen, allerdings mit fatalen Folgen. Es handelt sich dabei in keinem Fall um Erziehung!
Warum Schimpfen nicht sinnvoll ist
Den Hund schimpfen mag zwar kurzfristig Wirkung zeigen, doch langfristig gesehen kann dies zu erheblichen Problemen führen.
Versetzen Sie sich einfach in die Rolle Ihrer Fellnase: Vor Ihnen steht Ihre Bezugsperson und schreit Sie lauthals an. Vielleicht wirft er sogar einen Gegenstand nach Ihnen oder wendet Gewalt an. Was würden Sie daraus lernen? Richtig – dass Ihr Besitzer bedrohlich und gefährlich sein kann, denn Sie hätten womöglich Angst vor ihm.
Ebenso ergeht es den Fellnasen, denn sie fühlen sich eingeschüchtert und bedroht. Das Vertrauen zum Besitzer leidet sehr stark darunter und somit auch in weiterer Folge das gesamte Zusammenleben. Im Normalfall ist das natürlich nicht wünschenswert, immerhin wollen wir doch, dass sich unsere Hunde in unserer Gegenwart sicher und geborgen fühlen.
Das Gute ist: Hundeerziehung kann auch auf sanfte Art und Weise erfolgen, nämlich mittels positiver Verstärkung!
Erziehung durch Belohnen und andere positive Signale
Eine konsequente Erziehung gelingt am besten mittels positiver Verstärkung. Das bedeutet, dass der Fokus auf die gewünschte Verhaltensweise gerichtet, und diese belohnt wird. Um Hunde zu belohnen, eignen sich vor allem Kausnacks, denn solche Leckereien verschmäht kaum ein Tier.
Doch Vorsicht: Auch Kausnacks müssen gekonnt eingesetzt werden, denn das richtige Timing ist hierbei essenziell! Nehmen wir an, dass Sie Ihrem tierischen Begleiter das Kommando „Sitz“ beibringen möchten. Sie können ihn mit den Kausnacks bereits locken, um seine Motivation ein wenig zu fördern. Sobald er sich tatsächlich hinsetzt, belohnen Sie ihn und geben ihm sofort ein Leckerli.
Übrigens: Es gibt spezielle Belohnungen fürs Hundetraining. Ihr Haustier lernt hierbei nicht das Kommando per se, sondern hat sogar noch Spaß am Lernen! Nicht zu vergessen ist, dass die Bindung und das Vertrauen zu Ihnen gestärkt werden. Das Loben und Belohnen ist im Hundetraining fast immer der Schlüssel zum Erfolg. Hin und wieder gibt es jedoch Situationen, in denen die unerwünschte Verhaltensweise unterbrochen werden muss. Doch auch hier gilt wieder: Schimpfen ist nicht die Lösung!
Erziehung heißt: Abbruchkommando statt Hund schimpfen
Ein typisches Szenario: Sie liegen gemütlich auf dem Sofa und Ihr Haustier stolziert mit Ihrem liebsten Schuh durch das Wohnzimmer. Er kaut genüsslich darauf rum und ist voller Freude – auch er findet den Schuh scheinbar wirklich toll! Sie könnten Ihren Vierbeiner nun lauthals schimpfen, sodass er sich erschreckt, Angst vor Ihnen hat und den Schuh fallen lässt. Besser ist es aber, dem Hund ein Abbruchkommando beizubringen. Bewährt haben sich hierfür klare und deutliche Kommandos wie „Pfui“, „Aus“ oder „Nein“.
Das Kommando sollten Sie jedoch keinesfalls schreien, sondern mit starker, selbstbewusster Stimme von sich geben.
Bieten Sie Ihrem Haustier zudem eine Alternative zu dem unerwünschten Verhalten an. Im Fall des Lieblingsschuhes könnten Sie ihm stattdessen zum Beispiel Kausnacks anbieten. Egal was Ihr vierbeiniger Freund anstellt, ihn zu Schimpfen ist nie die beste Lösung. Auch Strafen sollten Sie nur bedingt anwenden, denn viele davon versteht Ihr Haustier gar nicht!
Welche „Strafen“ verstehen Hunde?
Das Wichtigste vorweg: Ihr Hund handelt in keiner Weise böswillig und möchte Sie auch nicht ärgern! Bewahren Sie daher stets die Ruhe und versuchen Sie, das Fehlverhalten so zu „bestrafen“, dass Ihr tierischer Begleiter dies auch verstehen kann. Wenn Sie beispielsweise mit Ihrem Vierbeiner spielen und er kneift Sie in die Hände, sollten Sie keinesfalls mit Gewalt kontern! Besser ist es, das Spiel für ein bis zwei Minuten zu unterbrechen.
Nehmen wir ein weiteres typisches Beispiel: Sie üben mit Ihrem tierischen Freund das Kommando „Bleib“ und zeigen ihm als Motivation ein Leckerli. Wenn er nicht sitzenbleibt, stecken Sie das Leckerli nun einfach wieder weg. In Kürze wird er begreifen, dass er das Leckerli nicht bekommt, wenn er nicht sitzenbleibt.
Falls er beim Gassi gehen wie verrückt an der Leine zieht, geben Sie nicht nach und ziehen Sie keinesfalls die Leine zurück! Denn insbesondere bei Halsbändern können dadurch Kopfverletzungen entstehen. Besser ist es, einfach stehen zu bleiben und abzuwarten, bis sich der Vierbeiner beruhigt hat und die Leine wieder locker ist. Nun können Sie ihn belohnen und den Spaziergang wie gewohnt fortsetzen.
Natürlich gibt es auch Strafen, die absolut ungeeignet und niemals empfehlenswert sind.
Hierzu zählen unter anderem Gewalt, Futterentzug, das Verwehren von Spaziergängen und tagelanges Ignorieren. Denn hierbei handelt es sich nicht um Strafen, sondern um Tierquälerei! Sehen Sie bitte von solchen „Bestrafungen“ ab und versuchen Sie, eine artgerechte Lösung zu finden. Wenn Sie nicht mehr weiterwissen, können Sie sich zudem jederzeit Unterstützung in einer Hundeschule suchen und sich von Experten beraten lassen!
Hund schimpfen ist nie die beste Lösung!
Den Hund zu schimpfen, mag zwar kurzfristig Erfolge erzielen, langfristig kann dies jedoch zu erheblichen Problemen führen. Besser ist es, den Vierbeiner mittels positiver Verstärkung zu erziehen und ihn für richtiges Verhalten zu belohnen. Das fördert nicht nur seine Motivation zu lernen, sondern stärkt zugleich die Bindung zwischen Mensch und Tier.