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« Eine Feindschaft für’s Leben? »
Der Staubsauger – für uns ein praktischer Helfer im Alltag, für unsere Vierbeiner eine vermeintlich monströse Bedrohung. Was so laut ist und sich so komisch bewegt, das muss ja gefährlich sein. Manches Tier nimmt schnell Reißaus, ein anderes stürzt sich auf das Gerät und kämpft mit kräftigem Gebell darum, wer mehr Lärm verursacht. Beides ist nicht gerade angenehm. Darum geben wir Ihnen ein paar Tipps, wie Sie Hund und Staubsauger miteinander vertraut machen können.
Warum haben Fellnasen Angst vor dem Staubsauger?
Hunde haben ein sehr feines Gehör, das bis zu 20 Mal besser ist als das von uns Menschen. Dementsprechend nehmen sie bereits leiseste Geräusche deutlich lauter wahr als wir.
Ein Staubsauger kann für sie durchaus furchteinflößend wirken, denn er ist meist sehr laut und bewegt sich mit seinem langen Saugschlauch „bedrohlich“ durch die Wohnung.
Wenn das Haustier im Welpenalter nicht mit dem Haushaltsgerät vertraut gemacht wurde, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es im Erwachsenenalter Angst vor ihm hat. Hund und Staubsauger bilden dann einen unerbittlichen Antagonismus.
Wie zeigt sich die Angst vor dem Sauggerät?
Nicht nur wir Menschen, sondern auch unsere Haustiere verhalten sich in Angstsituationen unterschiedlich. Viele Hunde gehören dem „Fluchttyp“ an und ziehen sich in einen Nebenraum zurück. Andere wiederum verharren an Ort und Stelle, ziehen die Rute ein und/oder legen die Ohren an. Ebenso sind starkes Hecheln und Zittern typische Anzeichen von Angstzuständen. Einige Tiere gehen sogar in Angriffsverhalten um, was nicht nur für das Gerät, sondern auch für den Zweibeiner gefährlich werden kann.
Ganz gleich, wie sich das Angstgefühl bei Ihrem vierbeinigen Freund äußert – es bedeutet Stress für ihn. Deswegen ist es ratsam, der Angst entgegenzusteuern und diese schrittweise abzutrainieren.
Die Angst des Hundes vor dem Staubsauger abgewöhnen – welche Möglichkeiten gibt es?
Ängste können sehr gut mit einem entsprechenden Hundetraining gemildert und sogar abtrainiert werden. Ganz gleich, ob Sie noch einen Welpen oder bereits ein adultes Tier zu Hause haben – ein liebevoll gestaltetes Training kann Hund und Staubsauger zu Freunden werden lassen. Generell ist es ratsam, bereits Welpen an das Haushaltsgerät zu gewöhnen. Denn dadurch vermeiden Sie, dass Ihre Fellnase überhaupt die Furcht davor entwickelt.
Welpen sollten ohnehin so früh wie möglich an verschiedene Umweltreize gewöhnt werden – das gilt etwa auch für Autogeräusche oder den Rasenmäher. Welpen von seriösen Züchtern sind in der Regel bereits mit vielen Reizen vertraut gemacht, sodass zukünftige Hundehalter hier eine gute Ausgangsbasis haben. Ein Garant ist dies jedoch nicht, dass das Tier keine Ängste gegenüber dem Sauger entwickelt. Falls es soweit kommt, dann bieten sich die nachfolgenden Übungen an.
Hund mit Staubsauger vertraut machen, Angst vermindern
Im ersten Schritt soll der Vierbeiner lernen, dass das Haushaltsgerät keine Gefahr für ihn darstellt. Stellen Sie den Sauger zunächst im abgeschalteten Zustand einfach ab und beobachten Sie, wie Ihr tierischer Freund auf ihn reagiert. Nehmen Sie nun ein Leckerli in die Hand, positionieren Sie sich neben dem Sauger und locken Sie Ihren Hund. Wenn er zu Ihnen kommt, geben Sie ihm den Snack und loben ihn. Wiederholen Sie die Übung mehrmals, ehe Sie das Leckerli anschließend auf den Sauger legen.
Rufen Sie Ihren tierischen Begleiter erneut und zeigen Sie ihm das Leckerli. Sobald er auch diese Trainingseinheit problemlos besteht, können Sie den Schwierigkeitsgrad erhöhen. Nehmen Sie hierfür den Staubsaugerschlauch in die Hand und bewegen Sie ihn langsam hin und her. Falls Ihr tierischer Freund sich Ihnen nähert, belohnen Sie ihn mit einem Leckerli!
Hunde an Staubsauger gewöhnen
Im nächsten Schritt gewöhnen Sie den Vierbeiner an das laute Geräusch des Staubsaugers. Stellen Sie hierfür das Gerät im Nebenraum ab und lassen Sie es auf niedriger Stufe laufen. Gehen Sie zu Ihrem Hund, spielen Sie mit ihm und verhalten Sie sich möglichst ruhig und „normal“. Dadurch geben Sie dem Tier die Möglichkeit, sich an das Geräusch zu gewöhnen. Macht ihm der Lärm nichts mehr aus, können Sie langsam und auf niedriger Stufe staubsaugen.
Sparen Sie hierbei jedoch den Schlafplatz und andere Rückzugsmöglichkeiten Ihres Lieblings zunächst aus. Dies gibt ihm die nötige Sicherheit und schafft Vertrauen, denn Sie zeigen damit dem Tier, dass ihm der Staubsauger nicht zu nahekommt.
Falls Ihre Fellnase keine Ängste mehr zeigt, können Sie das Sauggerät stufenweise hochschalten, um das Haustier auch an die „volle Power“ zu gewöhnen. Klappt auch das, können Sie in Zukunft ganz entspannt staubsaugen!
Zusätzliche Tipps für das Training
Ängste abzubauen ist nicht immer leicht und kann durchaus eine Weile brauchen. Bewahren Sie in jedem Fall Geduld und bleiben Sie stets ruhig! Jedes Haustier lernt in seinem individuellen Tempo. Verzweifeln Sie also nicht, wenn Fortschritte auf sich warten lassen.
Für das Training selbst haben sich tägliche Einheiten bewährt, mit einer Dauer von wenigen Minuten. Länger sollten die Übungseinheiten nicht dauern, allerdings können Sie diese gerne öfter über den Tag verteilen.
Falls Ihr tierischer Liebling Schwierigkeiten mit einer bestimmten Übung hat, bleiben Sie ruhig und zwingen Sie ihn zu nichts! In diesem Fall ist es besser, eine Stufe zurückzugehen und die vorherigen Schritte nochmals zu wiederholen.
Vergessen Sie nicht die Leckerlis und Kausnacks als Belohnung, denn diese schaffen eine positive Verknüpfung und tragen maßgeblich zum Lernfortschritt, um die Angst vor dem Staubsauger abzubauen, bei.