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« Sommerzeit ist Zeckenzeit »
Auch Vierbeiner freuen sich über den Sommer und toben allzu gerne draußen herum. Gäbe es nur dieses eine Problem nicht: Zecken! Überall lauern diese kleinen Plagegeister, die ernsthafte Erkrankungen herbeiführen können. Entdecken Sie diese Parasiten im Fell Ihres Haustieres, dann sollten Sie umgehend handeln und sie entfernen.
Was sind Zecken?
Bei Zecken handelt es sich um spinnenartige Tierchen, von welchen es rund 900 Arten gibt. In Deutschland sind etwa 20 verschiedene Zeckenarten verbreitet, wobei insbesondere der Holzbock, die Auwaldzecke und die braune Hundezecke besonders häufig Hunde befallen.
Diese Blutsauger leben bevorzugt in Waldrändern und Wiesen, wo sie auf hohen Grashalmen sitzen und auf ihre Opfer warten. Spaziert nun ein Tier vorbei, lassen sie sich einfach darauf fallen und stellen ab sofort eine Gefahr dar.
Warum sind Zecken für Hunde gefährlich?
Sobald eine Zecke auf seinem Opfer landet, ritzt sie seine Haut mit ihrem Mundwerkzeug an. In die offene Wunde sticht sie anschließend mit ihrem Stechrüssel hinein, um sich vom Blut sowie von Lymph- und Zellflüssigkeit zu ernähren. Beim Saugen wird ein Sekret abgesondert, welches verschiedene Wirkstoffe enthält. Unter anderem befinden darin ein Betäubungsmittel und ein Gerinnungshemmer.
Die wahre Gefahr stellen jedoch unterschiedliche Krankheitserreger dar, die über einen Zeckenbiss übertragen werden können. Denn die kleinen Tierchen dienen für eine Vielzahl an Erregern als Zwischenwirt, welche durch die Saugtätigkeit in den Hundekörper gelangen. Man muss zwar sagen, dass nicht jeder Biss gefährlich ist – eine Zecke muss 16 bis 24 Stunden Blut saugen, bis Keime übertragen werden – dennoch sollten Sie die Plagegeister bei Sichtung sofort entfernen, um weitere Schwierigkeiten zu vermeiden.
Gefahr Nummer 1: die Borreliose
In Deutschland tritt insbesondere die Borreliose sehr häufig auf. Rund 5 bis 20 Prozent aller Hunde sind infiziert. Allerdings bedeutet eine Infektion nicht zwangsläufig den Ausbruch einer Erkrankung, sodass nicht alle Vierbeiner mit den schwerwiegenden Folgen zu kämpfen haben.
Im Anfangsstadium zeigt sich die Borreliose durch Fieber und Angeschlagenheit, aber auch durch Gelenks- und Muskelschmerzen. In weiterer Folge werden die Beine abwechselnd lahm und in schweren Fällen kann es zu Herzproblemen bis hin zu Infektionen von Organen kommen.
Weitere Krankheiten
Es können auch andere Krankheiten wie Anaplasmose und Ehrlichiose und Babesiose übertragen werden. Letztere kann im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen, wenn die Behandlung nicht rechtzeitig erfolgt. Allerdings sind viele Krankheitssymptome wie beispielsweise Fieber, Abgeschlagenheit und Erbrechen nicht immer sofort auf einen Zeckenbiss zurückführen.
Um das Krankheitsrisiko möglichst gering zu halten, sollten Sie daher stets vorbeugende Maßnahmen ergreifen.
Zeckenschutz ist Pflicht
Das europäische Expertengremium (ESCCAP) hat festgelegt, dass der Zeckenschutz zur Grundversorgung von Hunden zählt. Es ist daher Ihre Pflicht, vorbeugende Zeckenschutzmaßnahmen zu ergreifen und die Hundegesundheit dadurch zu schützen. Die Ständige Impfkommission für Veterinärmedizin (StIKo Vet.) gibt hierfür hilfreiche Leitlinien heraus, sodass jeder Hundebesitzer sein Haustier fachgerecht versorgen kann. In erster Linie ist es ratsam, bereits Welpen ab der 12. Lebenswoche gegen Borreliose impfen zu lassen. Doch auch ältere Tiere, welche viel im Freien aktiv sind, profitieren von dieser Impfung.
Zusätzlich ist es empfehlenswert, etablierte Zeckenschutzmittel zu verabreichen. Doch Vorsicht, auch hier gibt es erhebliche Unterschiede! Denn nicht bei allen Präparaten konnte eine Wirkung nachgewiesen werden. Wenn Sie sich absichern möchten, dann fragen Sie am besten bei Ihrem Tierarzt nach, welche Präparate garantiert vorbeugend wirken.
Zecken beim Hund erkennen
Insbesondere in der Zeckenzeit von März bis Oktober ist es ratsam, Hunde nach jedem Spaziergang auf Blutsauger zu kontrollieren. Überprüfen Sie hierbei vor allem den Kopf und Nacken als auch die Schultern auf einen möglichen Befall. Sie können Ihrer Fellnase hierfür entweder ordentlich durchbürsten oder mit einem hellen, feuchten Tuch frottieren. Denn auf einem weißen Untergrund lassen sich die kleinen Tierchen leichter erkennen und beseitigen.
Festgesaugte Zecken werden beim Hund meist durch Abtasten entdeckt, allerdings reichen Streicheleinheiten hierfür nur selten aus. Insbesondere bei Hunderassen mit langem Fell ist es ratsam, die Haut gezielt abzutasten. Wenn Sie eine festgesaugte Zecke bemerken, warten Sie keinesfalls, bis sich diese vollgesaugt hat! Denn je schneller Sie den Schädling entfernen, desto geringer ist das Erkrankungsrisiko.
Zecken beim Hund entfernen
Festgesaugte Zecken beim Hund lassen sich relativ unkompliziert mit eigens dafür konzipierten Utensilien entfernen. Unter anderem gibt es beispielsweise Zeckenzangen. Nehmen Sie zunächst das entsprechende Utensil in die Hand und führen es möglichst nah an der Haut unter die Zecke. Versuchen Sie nun den Blutsauger vorsichtig herausziehen, allerdings ohne ihn dabei zu quetschen!
Nicht immer lassen sich die Plagegeister mit einem Mal entfernen, denn sie verankern sich mit einem Widerhaken in der Haut. Bei Bedarf können Sie die Zeckenzange deshalb leicht drehen oder hebeln, wobei Sie jedoch stets vorsichtig und langsam vorgehen sollten.
Wenn Sie den Schädling herausgezogen haben, müssen Sie ihn umgehend vernichten, wie beispielsweise durch Verbrennen oder Quetschen. Falls Sie nur einen Teil des Zeckenkörpers herausziehen konnten, besteht kein Grund zur Panik! Denn der verankerte Stechapparat stellt in der Regel keine Gefahr für die Hundegesundheit dar, da er von der Haut mit der Zeit abgestoßen wird.
Im Zweifelsfall sowie beim Auftreten von Krankheitssymptomen wie Fieber, Erbrechen oder rötliche Einstichstellen, sollten Sie jedoch umgehend einen Tierarzt aufsuchen!
Häufig geben sich Hunde widerwillig, wenn Sie die Parasiten entfernen möchten. Hier müssen Sie üben, dass sich Ihr Haustier ruhig verhält. Ab und an können Sie es durchaus mit einem kleinen Hundekausnack oder einem Hundeleckerli ablenken.
Schutz gegen blutsaugende Quälgeister ernst nehmen
Ein Zeckenbiss kann zu erheblichen Folgekrankheiten führen und somit die Hundegesundheit massiv gefährden. Es ist daher ratsam, stets vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen. Wenn Sie Zecken bei Ihrem Hund entdecken, dann reagieren Sie am besten gleich und entfernen Sie sie.