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« Richtige Ernährung für ältere Hunde »
Mit zunehmenden Alter können sich auch die Ernährungsgewohnheiten und -vorlieben des Hundes ändern. Senioren haben entsprechend ganz andere Anforderung an ihr Hundefutter als Welpen. Wie die richtige Ernährung von Haustieren im hohen Alter aussieht und was gutes Futter enthalten sollte, erfahren Sie hier.
Wann ist mein Hund ein Senior?
Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Hundes beträgt zwischen 10 und 16 Jahren. Allerdings ist sie von unterschiedlichen Faktoren wie zum Beispiel Rasse und Größe abhängig. Tendenziell kann gesagt werden, dass große Hunderassen wie Bernhardiner und Rottweiler eine niedrigere Lebenserwartung (8-10 Jahre) haben als kleine Tiere wie Zwergpudel (14-18 Jahre). Mischlinge werden zudem älter als Rassehunde und gelten als robuster.
Ob Ihr Haustier bereits das Seniorenalter antritt, können Sie meist an verschiedenen Merkmalen feststellen. Viele Tiere ergrauen mit zunehmenden Alter und die Nase wird trüber. Die Vierbeiner werden gemütlicher. Ihr Temperament und Bewegungsdrang nimmt ab und sie bevorzugen Kuscheleinheiten statt eines actionreichen, ausgiebigen Spazierganges. Doch auch gesundheitlich macht sich das Alter der Tiere bemerkbar: Der Geruchs- und Gehörsinn verschlechtert sich, Magen und Darm arbeiten langsamer und die Produktion von Magensäure geht zurück. Hinzu kommt, dass die Leber und die Nieren weniger belastbar sind und das Gebiss schlechter wird. Diese typischen Altersbeschwerden lassen sich jedoch mit der fachgerechten Hundeernährung und dem geeigneten Hundefutter zum Teil mindern!
Senior richtig füttern
Mit voranschreitendem Alter kommen die alterstypischen Beschwerden zum Vorschein. Denn insbesondere der Zustand des Hundegebisses sowie der reduzierte Speichelfluss sollten bei der Fütterung berücksichtigt werden. Demnach können betagte Fellnasen meist nicht mehr so gut kauen, weshalb das Futter für alte Hunde zerkleinert werden sollte. Zudem ist es ratsam, das Hundefutter für Senioren auf mehrere kleine Portionen aufzuteilen. Denn ältere Tiere vertragen große Portionen meist nicht mehr so gut. Neben dem angepassten Futter ist für Senioren vor allem auf eine ausreichende Wasserzufuhr zu achten. Wenn Ihr tierischer Freund zu wenig trinkt, sollten Sie ihm bevorzugt Nassfutter statt Trockenfutter servieren. Ebenso können Sie das Trockenfutter für Ihren Senior vor der Fütterung in Wasser einweichen oder mit etwas Nassfutter mischen. Dadurch nimmt er das Hundefutter nicht nur leichter auf, sondern bekommt zusätzlich Flüssigkeit.
Wie viel Protein sollte Hundefutter für Senioren enthalten?
Futter für alte Hunde sollte nicht zu viel Eiweiß beinhalten, denn die Funktion von Niere, Leber und Stoffwechsel lässt mit voranschreitendem Alter nach. Allerdings wird das Eiweiß benötigt, um den altersbedingten Muskelabbau zu verhindern. Das optimale Seniorfutter hat einen Rohproteingehalt zwischen 18 und 22 Prozent, wobei es sich hierbei bestenfalls um hochwertiges und leicht verdauliches Eiweiß handelt. Dieses findet sich beispielsweise in Muskelfleisch wie dem Herz sowie Fleisch und Fisch. Im Alter bietet sich für das Futter Fleisch von Lamm, Huhn, Ziege, Pferd oder Känguru an. Bei Kauartikeln für Hunde gilt es ebenfalls, den Eiweißgehalt und die Verdaulichkeit zu berücksichtigen. Denn bindegewebsreiche Kausnacks wie Schweineohren oder Kauziemer, können Senioren meist nur schlecht verdauen. Besser eignen sich natürliche Kauartikel wie Kaugeweihe oder Kauwurzeln sowie weichere Kausnacks mit Füllung. Leckerlis aus getrocknetem Fleisch eignen sich ebenfalls, allerdings sollten Sie diese aufgrund ihres hohen Proteingehalts nur in Maßen füttern.
Ballaststoffe fördern die Verdauung
Aufgrund der (meist) eingeschränkten Darmtätigkeit sollte das Hundefutter für Senioren mehr Ballaststoffe enthalten. Diese gelten nicht nur als leicht verdaulich, sondern stellen zugleich eine Entlastung für die Leber und die Nieren dar. Der Ballaststoffanteil wird mit „Rohfaser“ deklariert und sollte beim Trockenfutter bei rund 2 Prozent liegen. Um das Immunsystem optimal zu unterstützen, ist außerdem ein erhöhter Anteil bestimmter Vitamine und Mineralstoffe essenziell.
Vitamin- und Mineralstoffversorgung durch das richtige Futter
Unsere Haustiere profitieren wie wir Menschen von einer ausgewogenen Vitamin- und Mineralstoffversorgung. Ist die Fellnase alt, benötigt sie insbesondere die B-Vitamine sowie das Vitamin E. Diese Vitamine fungieren als Antioxidantien und fangen freie Radikale im Körper ab. Bei der Mineralstoffversorgung ist darauf zu achten, dass der Phosphorgehalt reduziert ist und dieser nicht mehr als 75 mg pro Kilogramm Körpergewicht beträgt. Denn eine Überversorgung mit Phosphor kann die Nieren beeinträchtigen, weshalb insbesondere bei Tieren mit erhöhten Nierenwerten auf den Phosphorgehalt geachtet werden sollte. Generell sollten nicht zu viele Mineralstoffe (Chlorid, Natrium, Kalium) im Hundefutter enthalten und somit der Anteil an Rohasche nicht zu hoch sein. Denn eine Überversorgung mit den Mineralstoffen kann zu Wassereinlagerungen im Gewebe sowie zum Neutralisieren der Magensäure führen. Letzteres ist insbesondere für Senioren kontraproduktiv, da diese im Alter ohnehin schon weniger Magensäure produzieren.
Fütterungstipps bei altersbedingte Krankheiten
Bei alten Hunden nimmt neben den typischen Altersbeschwerden auch die Gefahr von bestimmten Krankheiten zu. Welche Krankheiten im Einzelnen auftreten können, richtet sich zum Teil nach der Hunderasse. Gerade Überzüchtungen haben häufig mit Problemen zu kämpfen. Viele betagte Vierbeiner haben oftmals mit Arthrose, dem Verschleiß von Gelenkknorpel, zu kämpfen. Ist Ihr Haustier von dieser Erkrankung betroffen, empfiehlt es sich, ihm Neuseeländische Grünlippmuscheln zu füttern. Diese enthalten einen entzündungshemmenden Stoff namens Glucosaminoglycane, welcher die Bildung von Gelenkknorpeln anregen kann. Um die Beschwerden der Arthrose zu mindern, sollten Sie auch stets auf die schlanke Linie Ihres Haustieres achten. Denn das Übergewicht kann die Beschwerden der Arthrose verschlimmern und zudem Folgeerkrankungen hervorrufen. Leidet Ihr Hund an Adipositas (Fettleibigkeit) empfiehlt es sich, Hundefutter für Senioren mit reduziertem Fettgehalt oder fettarme Hundesnacks etwa vom Pferd, Fisch oder Fisch zu verabreichen. Gehen Sie bei der empfohlenen Fütterungsmenge stets von dem Idealgewicht des Hundes aus und reduzieren Sie die Tagesmenge um rund 10 bis 30 Prozent. Hat Ihr Vierbeiner hingegen zu wenig auf den Rippen, sollten Sie ihm Hundefutter mit einem höheren Energiegehalt geben. Hierbei ist der Fettgehalt entsprechend erhöht, während sich der Protein- und Phosphorgehalt im gemäßigten Bereich befindet.
Hundefutter für Senioren muss auf spezielle Bedürfnisse abgestimmt werden
Mit voranschreitender Lebensdauer haben unsere tierischen Freunde andere Voraussetzungen an die Zusammensetzung des Futters. Seniorfutter gilt als leicht verdaulich und hat zudem all die wichtigen Nährstoffe, die unsere Vierbeiner im Alter benötigen. Wir können das Älterwerden zwar nicht stoppen, allerdings haben wir die Möglichkeit, den Alterungsprozess mit der Fütterung von hochwertigem Hundefutter für Senioren so angenehm wie möglich zu gestalten.