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« Wie Sie schlechte Zähne beim Haustier vermeiden »
Schlechte Zähne können auch bei unseren Vierbeinern ein Problem sein. Darum ist ausreichend Zahnpflege wichtig. Wie Sie Karies beim Hund verhindern und wie kräftige Hundekauartikel dabei helfen, erfahren Sie hier.
Schlechte Zähne sind keine Seltenheit
Zahnprobleme sind bei unseren Fellnasen weit verbreitet – vor allem vom Zahnstein sind viele Tiere betroffen. Karies tritt bei Hunden hingegen weniger auf. Nur rund fünf Prozent der Vierbeiner sind betroffen. Dies lässt sich vermutlich auf die geringere Aufnahme von Kohlenhydraten (insbesondere Zucker), aber auch auf die Zahnform und -stellung zurückführen. Immerhin sind die Zahnzwischenräume weitaus größer als beim Menschen, wodurch die natürliche Zahnpflege effektiver ist. Nichtsdestotrotz kann die Zahnkaries auftreten und die Zahngesundheit schädigen. Die Ursachen dafür sind vielfältig.
Ursachen von Karies beim Hund
Karies bei Hunden (aber auch bei Menschen) entsteht durch Entkalkung des Zahnschmelzes. Dies ist beispielsweise bei einer sehr kohlenhydrat- bzw. zuckerhaltigen Ernährung der Fall. Denn diese Stoffe bleiben an den Zähnen kleben und werden von der Mundflora zu Säure verwandelt, die wiederum den Zahnschmelz ausätzt. Bei diesem Prozess entstehen kleine Löcher – die bekannte Zahnkaries. Doch nicht nur die Hundeernährung begünstigt entsprechende Zahnprobleme, denn auch rassebedingte Kieferfehlstellungen können Zahnstein und Co. begünstigen. Betroffen sind vor allem kleine Rassen wie Möpse, deren Zähne sehr eng aneinander liegen. Bei diesen Hunderassen erweist sich die natürliche Zahnreinigung nicht so effektiv, sodass sie häufiger von Zahnerkrankungen betroffen sind.
Enorme Beeinträchtigung der Hundegesundheit
Karies beim Hund sorgt nicht nur für schlechte Zähne, sondern kann auch erheblich die Gesundheit beeinträchtigen. Durch die entstandenen Löcher in den Zähnen werden oftmals Entzündungen hervorgerufen, die sich oft unbemerkt ausbreiten und zu Abszessen im Maul führen. Nicht selten wird der betroffene Zahn brüchig und fällt schlussendlich aus. Wird die Zahnerkrankung nicht frühzeitig behandelt, kann der Kieferknochen angegriffen werden und eine Zahnfistel entstehen. Diese Infektionsherde können von den Zähnen aus in das Blut übergehen und somit in den gesamten Körper gelangen. Im schlimmsten Fall kommt es zu einer Blutvergiftung und/oder zu erheblichen Organschäden. Um das zu vermeiden, sollten Symptome frühzeitig erkannt und die Ursachen behandelt werden.
Symptome bei Zahnerkrankungen
Zahnprobleme bleiben bei Hunden oft für lange Zeit unentdeckt, da sie ihre Zahnschmerzen nicht so gut äußern können. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, auf etwaige Verhaltensauffälligkeiten zu reagieren. Ist Karies bei Hunden bereits fortgeschritten, reiben sie sich oft die Schnauze und speicheln vermehrt. Auch ein üblicher Geruch sowie Schwellungen im Maulbereich sind keine Seltenheit. Wenn der Vierbeiner starke Schmerzen hat, wird er womöglich Schmerzäußerungen beim Kauen von sich geben, vorsichtig kauen oder das Futter sogar gänzlich verweigern. Sollten Sie den Verdacht hegen, dass Ihr Haustier Problemen mit den Zähnen hat, suchen Sie bitte umgehend einen Tierarzt auf!
Behandlung von Karies bei Hunden
Wird Zahnkaries frühzeitig erkannt, kann dieser mithilfe einer entsprechenden Behandlung meist erhalten werden. Zahnlöcher können mit Zahnfüllmaterialien verschlossen werden. Ist die Karies bereits tief in den Zahn vorgedrungen, ist womöglich vorher eine Wurzelbehandlung notwendig. Wenn die Zahnkrone jedoch bereits zu stark beschädigt ist, parodontale Schäden existieren oder apikale Veränderungen an der Wurzelspitze zu massiv sind, kann der Zahn nicht mehr gerettet werden und muss gezogen werden. Das ist natürlich stets zu vermeiden, zum einen, weil die Eingriffe in der Regel mit einer Narkose verbunden sind und zum anderen, weil unsere Fellnasen auf ihre Zähne angewiesen sind. Mit entsprechenden Vorbeugemaßnahmen können Sie das Risiko von Zahnproblemen jedoch deutlich minimieren.
Karies beim Hund vorbeugen
Zahnprobleme und damit einhergehende Zahnschmerzen lassen sich mit einer ausgiebigen Zahnpflege effektiv vorbeugen. Auch bei Hunden ist hierfür das tägliche Zähneputzen die beste Maßnahme! Doch Vorsicht: Verwenden Sie bitte nicht herkömmliche Zahncreme für Ihren Hund, denn diese ist giftig für ihn. Greifen Sie stattdessen zu speziellen Hundezahnbürsten und -zahncremes, denn diese sind optimal auf die Bedürfnisse der Vierbeiner abgestimmt. Putzen Sie Ihrem Haustier täglich die Zähne und kontrollieren im selben Zug auch direkt das gesamte Maul. Am besten gewöhnen Sie Ihren tierischen Freund bereits im Welpenalter an diese Pflegemaßnahme, sodass er mit dem Ablauf schon früh vertraut ist. Selbstverständlich können auch ältere Fellnasen an das Zähneputzen herangeführt werden, allerdings kann das Training hierfür etwas länger dauern. Neben dem täglichen Zähneputzen sollten Sie zudem auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achten, um Karies and andere Zahnproblem zu vermeiden.
Gesunde Ernährung und Kauartikel gegen Karies
Eine kohlenhydratlastige Hundeernährung begünstigt schlechte Zähne und Karies, wobei vor allem Getreide und Zucker als Ursache bekannt sind. Während Getreide an sich nicht per se schlecht für unsere Vierbeiner ist, sollte Zucker komplett vom Hundespeiseplan gestrichen werden. Denn dieser steht nicht nur im direkten Zusammenhang mit Zahnproblemen, sondern begünstigt auch Übergewicht und kann im Übermaß weitere gesundheitliche Beeinträchtigungen hervorrufen. Doch nicht nur die Zusammensetzung, sondern auch die Konsistenz des Futters spielt eine Rolle: Tiere, die ausschließlich breiiges Futter erhalten, leiden häufiger an Plaque.
Falls Sie Ihren tierischen Freund mit Nassfutter füttern, sollten Sie ihm daher unbedingt (!) regelmäßig Kauartikel anbieten. Hundekauartikel unterstützen die Zahnpflege, da beim Kauen vorhandener Zahnbelag sanft abgerieben und somit das Risiko von Zahnproblemen und somit auch von Karies beim Hund minimiert wird. Entscheidend hierbei ist, dass die Snacks auch eine gewisse Härte haben, sodass die Vierbeiner entsprechend lange knabbern müssen. Empfehlenswert sind sehr harte und kräftige Kauartikel – etwa Kauknochen, Kauwurzeln, Kaugeweihe und Kauhörner. Diese halten über lange Zeit hinweg und machen zugleich glücklich – denn beim Kauen werden Endorphine ausgeschüttet.