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Niereninsuffizienz bei Hunden

« Nierenversagen erkennen und behandeln »

Viele Hunde erkranken im Laufe ihres Lebens an einer Niereninsuffizienz. Am häufigsten tritt eine chronische Erkrankung auf. Diese ist oft altersbedingt und verläuft schleppend. Die Ursachen und Symptome variieren jedoch, zumal es unterschiedliche Krankheitsbilder gibt. Für eine Niereninsuffizienz bei Hunden gilt: Bleibt diese unbehandelt, kann das schwerwiegende Konsequenzen für die Gesundheit Ihres Vierbeiners haben.

Aus diesem Grund ist es immens wichtig, die Erkrankung möglichst früh zu erkennen und schnellstmöglich zu therapieren. Im Folgenden erfahren Sie deshalb, was eine Niereninsuffizienz genau bedeutet, welche typischen Beschwerden diese mit sich bringt und wie Sie den Heilungsprozess mit einer speziellen, auf die Krankheit angepassten Ernährung optimal unterstützen.

Die Niere und ihre Aufgaben

Die Nieren nehmen eine Vielzahl essenzieller Aufgaben wahr:

  • Filterung des Bluts
  • Ausscheidung von Fremdsubstanzen und Stoffwechselprodukten
  • Erhalt wertvoller Substanzen und Aufrechterhaltung des Mineralstoffgleichgewichts
  • Regulation des Wasser- und Elektrolythaushalts (v. a. beeinflusst durch Säuren, Basen und Salze)
  • Kontrolle über den Hormonhaushalt, z. B. Ausschüttung von Erythropoetin (rote Blutkörperchen) sowie Aktivierung der Vitamin-D-Produktion
  • Steuerung des Blutdrucks über den Hormonhaushalt

>> Insbesondere die Aussonderung von Fremdsubstanzen ist für die Fellnasen fundamental, denn dadurch scheiden sie giftige Stoffe mit dem Urin aus. <<

Dies geschieht in den sogenannten Nephronen, den kleinsten Funktionseinheiten der Niere. Sind die Nephronen jedoch in ihrer Funktion eingeschränkt oder fallen gar weg, kann dies zu einer Schädigung der Nieren führen.

Ein Ausfall von wenigen Nephronen stellt vorerst kein Problem dar, da die übrig gebliebenen diesen ausgleichen können, indem sie ihre Leistung um bis zu 200 % steigern. Wenn jedoch 66 bis 75 % der Funktionseinheiten ausbleiben, entsteht eine akut oder chronisch verlaufende Niereninsuffizienz.

Hund beim fressen
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Akute Niereninsuffizienz bei Hunden

Das akute Nierenversagen tritt vergleichsweise selten auf, ist aber umso gefährlicher für das betroffene Tier. Denn hierbei handelt es sich um einen ernsthaften Notfall, der eine sofortige Behandlung erfordert. Es ist daher äußerst wichtig, etwaige Symptome schnellstmöglich zu erkennen, um dementsprechend rasch agieren zu können.

>> Bei einer akuten Niereninsuffizienz findet – innerhalb von wenigen Tagen und manchmal sogar nur Stunden – eine enorme Abnahme der Filtrationsprozesse in den Nephronen statt. <<

Folglich kann der Körper harnpflichtige Substanzen nicht mehr über den Urin ausscheiden. Ammoniak oder überschüssige Elektrolyte verbleiben also im Körper und richten mitunter erheblichen Schaden an.

Info: Was sind Elektrolyte?

Elektrolyte sind dafür zuständig, elektrische Reize im Körper weiterzuleiten und demzufolge der Kommunikationskanal des Gehirns. Dadurch steuern sie unter anderem Muskeln, aber auch den Wasser- und Säure-Basen-Haushalt. Zu den Elektrolyten zählen:

  • Magnesium
  • Calcium
  • Phosphat
  • Chlorid
  • Natrium
  • Kalium

Die Beschwerden bei einer akuten Niereninsuffizienz ähneln denen eines chronischen Nierenversagens, weshalb der Veterinär dies zunächst ausschließen muss. Generell können folgende Symptome bei einer akuten Niereninsuffizienz auftreten:

  • druckschmerzhafte Nieren
  • Abmagerung
  • reduzierte Urinausscheidung
  • Apathie
  • Desorientiertheit
  • Schwäche
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Krampfanfälle

Eine akute Niereninsuffizienz kann bei Hunden schwerwiegende Folgen nach sich ziehen und sogar tödlich enden. Entdecken Sie die Erkrankung rechtzeitig, stehen die Erfolgschancen der Behandlung allerdings sehr gut!

Schwäche ist eines der vielen Symptome
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Chronische Niereninsuffizienz bei Hunden

>> Das chronische Nierenversagen ist wesentlich häufiger verbreitet und betrifft vor allem Vierbeiner ab dem 7. Lebensjahr. <<

Besonders tückisch ist die Tatsache, dass sich eine chronische Niereninsuffizienz allmählich entwickelt und oft über einen längeren Zeitraum latent besteht. Das bedeutet, sie ist zunächst nicht offensichtlich und zeigt sich erst im späteren Verlauf klinisch auffällig.

Die ersten Anzeichen stellen sich meist in Stresssituationen dar, wie etwa nach körperlicher Anstrengung oder während einer anderen Erkrankung. Im Anfangsstadium leiden viele nierenkranke Hunde an Müdigkeit, haben einen gesteigerten Durst und setzen vermehrt Urin ab. Hinzu kommt ein wechselnder oder reduzierter Appetit, in Kombination mit einer plötzlichen Abmagerung, die trotz gleichbleibender Futteraufnahme auftritt. Genauso kann es zu gelegentlichem oder anhaltendem Erbrechen und Durchfällen kommen. Im fortschreitenden Prozess können zudem folgende neurologische Auffälligkeiten auftreten:

  • Apathie
  • Benommenheit
  • erhöhte Erregbarkeit
  • Zittern
  • Muskelkrämpfe
  • epileptische Anfälle
  • Koma
  • nach Urin riechender Geruch aus dem Maul
  • schmieriger, brauner Belag auf den Zähnen

Welche Auswirkungen hat ein Nierenversagen beim Hund?

Da die Niere an etlichen Funktionen im Hundekörper beteiligt ist, sind die Folgen einer Nierenerkrankung sehr weitreichend. Wenn die Nieren versagen, verbleiben giftige Stoffe im Körper und können somit Organe schädigen, beispielsweise durch eine Ammoniakvergiftung, die insbesondere das Gehirn stark beeinträchtigt.

>> Im Allgemeinen schwächt eine Niereninsuffizienz bei Hunden das Immunsystem. <<

Das kann gegebenenfalls eine Wundheilungs- und Blutgerinnungsstörung mit sich bringen. Zähne und Knochen leiden ebenfalls darunter: Die Zähne lockern sich und die Knochen werden brüchig. Nierenkranke Hunde leiden häufig auch an Herzproblemen, Bluthochdruck, an einer Ablösung der Netzhaut und Verkalkungen der Weichteile.

Die Konsequenzen einer unbehandelten Niereninsuffizienz sind drastisch und können tödlich enden. Im Gegensatz zur akuten Niereninsuffizienz bei Hunden ist die chronische Erkrankung nicht heilbar. Frühzeitig entdeckt und behandelt, können Sie die Schwere und Geschwindigkeit des Krankheitsverlaufs hinauszögern, indem Sie das Nierengewebe weitestgehend schonen. So ermöglichen Sie Ihrer Fellnase ein überwiegend schmerzfreies Leben.

Nierenversagen hat schwerwiegende Konsequenzen
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Wie wird ein Nierenversagen bei Hunden diagnostiziert?

Bei einem Verdacht auf Niereninsuffizienz sollten Sie umgehend einen Tierarzt oder eine entsprechende Klinik aufsuchen.

>> Die Behandlung selbst kann äußerst unterschiedlich aussehen und hängt vom Stadium und dem Schweregrad der Krankheit ab. <<

Zunächst muss der Facharzt eine Diagnose stellen, die mittels einer Blut- und Harnuntersuchung möglich ist. Hierbei messen Tierärzte unter anderem die Konzentration der harnpflichtigen Stoffwechselprodukte Kreatinin und Harnstoff. Ein erhöhter Gehalt dieser im Blut weist in Kombination oftmals auf ein chronisches Nierenversagen hin.

Ein Besuch beim Tierarzt ist unabdingbar
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Wie werden nierenkranke Hunde behandelt?

Hat der Tierarzt die Diagnose gestellt, gilt es, die Ursache für die Erkrankung herauszufinden und zu beheben. Das Ziel der Versorgung ist es, die Nierenfunktion zu optimieren und das Fortschreiten des Nephronverlustes zu verlangsamen, bestenfalls sogar zu verhindern. Da eine Nierenerkrankung zumeist mit einer Harnvergiftung einhergeht, wird zudem versucht, die Auswirkungen dieser Vergiftung auf einzelne Organe abzuwenden.

>> Die Therapie selbst passt der Veterinärmediziner individuell auf das betroffene Tier an. <<

Generell lässt sich sagen, dass Sie den Vierbeiner während des Behandlungszeitraumes möglichst schonen und Stresssituation vermeiden sollten. Obendrein ist bei einer Niereninsuffizienz eine spezielle Nierendiät für Hunde ratsam, denn durch eine entsprechende Ernährung können Sie den geschwächten Körper optimal stärken.

Nierenfutter für den Hund: Eine angepasste Ernährung ist ein wichtiger Bestandteil der Therapie

Nierenkranke Hunde leiden häufig an einer gestörten Elektrolytausscheidung. Hierbei reichern sich überschüssige Elektrolyten im Körper an und sorgen für eine „Überdosis“.

Info: Folgende Symptome können bei einer erhöhten Konzentration im Blut auftreten

  • Eine erhöhte Phosphorkonzentration kann beispielsweise zu einer Verkalkung der Herzklappen oder gichtartigen Gelenkbeschwerden führen.
  • Natrium in großen Mengen begünstigt Bluthochdruck und die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
  • Chlorid kann für eine Übersäuerung im Körper sorgen, die eine anhaltende Müdigkeit, Übergewicht oder Zahnprobleme nach sich zieht.
  • Zu viel Magnesium kann für Durchfall und Erbrechen bis hin zu einem langsamen Herzschlag verantwortlich sein.
  • Calcium begünstigt in zu großen Mengen Muskelschwäche oder Herzrhythmusstörungen.
  • Kalium fördert außerdem Missempfindungen, Lähmungen oder ebenfalls Herzrhythmusstörungen.

 

Um den erhöhten Elektrolytwerten entgegenzuwirken und damit den Körper zu entlasten, ist daher eine spezielle Nierendiät für Hunde ratsam. Diese zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sie sehr verdaulich ist und nur geringe bis gar keine Anteile der bereits überschüssigen Elektrolyte aufweist.

>> In der Regel wird darauf geachtet, dass Hunde mit Niereninsuffizienz Futter mit weniger Phosphat, Natrium, Kalium und Chlorid erhalten. <<

Doch auch die essenziellsten Bestandteile der Ernährung – nämlich Proteine – müssen Sie unbedingt anpassen.

Eine angepasste Ernährung ist wichtig
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Proteine und Fette während der Nierendiät beim Hund

Den Proteingehalt sollten Sie keinesfalls drastisch kürzen, sondern stets an die Schwere der Krankheit anpassen. Deswegen gilt:

>> Stellen Sie die Nahrung nur nach Rücksprache mit dem Veterinär um. <<

Die Qualität der Eiweiße ist dabei im gleichen Maße wichtig wie die gefütterte Menge, denn nierenkranke Hunde sollten möglichst hochwertige Proteine zu sich nehmen. Fette wählen Sie ebenso gezielt aus, wobei vor allem auf eine ausreichende Menge an Omega-3-Fettsäuren zu achten ist. Denn diese wirken antioxidativ und sorgen für eine gute Blutzirkulation. Optimalerweise integrieren Sie deshalb Fischöl in die Ernährung: Dies ist reich an Omega-3-Fettsäuren und gleichzeitig besonders verwertbar.

Vegetarische KausnacksKaninchenohren

Kauartikel und Leckerlis für nierenkranke Hunde: Niereninsuffizienz und das richtige Futter

Nierenkranke Fellnasen bekommen zwar eine spezielle Diät verordnet, müssen allerdings keinesfalls auf Kausnacks und Leckerlis verzichten. Sie können Ihrer Fellnase gern leicht verdauliche Kauartikel wie Kaninchenohren oder vegane Kauartikel anbieten. Darüber hinaus eignet sich die Portugiesische Heidebaumwurzel optimal als Häppchen während der Nierendiät von Hunden.

Weniger gut eignen sich hingegen proteinreiche und bindegewebshaltige Kausnacks, wie Rinderhautknochen oder Ochsenziemer. Von einer Knochenfütterung ist gleichermaßen abzuraten, da Knochen besonders viel Phosphor enthalten.

Generell lässt sich jedoch sagen, dass Sie die Ernährung auch für nierenkranke Hunde abwechslungsreich und schmackhaft gestalten können. Den genauen Ernährungsplan besprechen Sie am besten mit dem behandelnden Tierarzt. Dieser teilt Ihnen außerdem die Behandlungsdauer mit und bietet Ihnen möglicherweise spezielles Nierenfutter für den Hund an.

KaugeweiheKauhörner

Niereninsuffizienz bei Hunden ist behandelbar

Eine Erkrankung der Nieren ist sehr ernst zu nehmen, weshalb Sie diese so schnell wie möglich behandeln lassen sollten. Mit einer entsprechenden Therapie und einer adaptierten Diätetik können die Vierbeiner allerdings gut mit einer eingeschränkten Nierenfunktion leben. Fundamental ist hierfür vor allem eine konsequente Nierendiät für die Hunde, da Sie dadurch den Körper Ihrer Fellnase optimal entlasten. Dazu verköstigen Sie Ihren Vierbeiner idealerweise mit speziellem Nierenfutter für Hunde.

Dank ausgewählter Leckerlis für nierenkranke Hunde muss Ihr tierischer Freund trotz Diät nicht auf Kausnacks und andere Leckereien verzichten.