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«Symptome erkennen, Gegenmaßnahmen schnell ergreifen»
Kratzt sich Ihr Hund ständig am Kopf? Dann leidet er womöglich an einer Ohrenentzündung! Nun ist schnelles Handeln gefragt, denn die Folgen einer Infektion können schwerwiegend sein. Erfahren Sie, wie Sie eine Entzündung rechtzeitig erkennen und behandeln.
Außenohrentzündung ist am häufigsten
Eine Ohrenentzündung beim Hund kann sowohl das Außenohr als auch das Mittel- oder das Innenohr betreffen. Am häufigsten tritt jedoch die Außenohrenentzündung (Otitis externa) auf, welche auch als Ohrenzwang bekannt ist. Meist ist hierbei der äußere Gehörgang betroffen, wobei manchmal ebenso die Ohrmuschel in Mitleidenschaft gezogen wird. Eine Mittelohrentzündung (Otitis media) sowie eine Innenohrentzündung (Otitis interna) kommen zwar seltener vor, allerdings ist deren Krankheitsverlauf meistens schwerwiegender. Denn je weiter die Infektion nach innen wandert, desto schwieriger ist die Behandlung. Frühzeitige Erkennung der Symptome und Behandlung ist für einen erfolgreichen Heilungsprozess daher unumgänglich. Wie die Infektion tatsächlich therapiert wird, ist unter anderem von deren Ursache abhängig.
Allergie ist Hauptursache für eine Ohrenentzündung beim Hund
Die Ursachen für entzündete Ohren sind äußerst vielfältig, wobei einige Hunderassen für dieses Leiden regelrecht prädestiniert sind. Denn insbesondere Hunde mit stark behaarten Ohren und/oder Hängeohren gelten als besonders anfällig. Wenngleich Rassen wie Basset und Shar Pei aufgrund ihrer Anatomie generell als gefährdeter gelten, ist dennoch bei allen Hunderassen Vorsicht geboten. Denn eine Ohrenentzündung wird beim Hund meist durch Allergien ausgelöst, wobei eine Futtermittelallergie als Hauptursache gilt. Generell lässt sich sagen, dass vor allem Getreide im direkten Zusammenhang mit dem Entstehung der Krankheit steht. Denn Getreide enthält eine hohe Menge an Kohlenhydrate, welche beim Verdauen in Zucker umgewandelt werden. Pilze und Bakterien erhalten durch diesen Prozess den idealen Nährboden, wodurch Entzündungen begünstigt oder sogar ausgelöst werden können. Getreidefreies Nassfutter oder Hundekekse ohne Gluten als kleine Happen für Zwischendurch bieten sich beispielsweise entsprechend zum Verfüttern an.
Weitere Faktoren für Infektionen am Ohr:
- Milben
- Zecken und andere Parasiten
- Fremdkörper (z.B.: grober Schmutz oder Grannen)
- Krankheiten (z.B.: Tumore, Nierenprobleme, Autoimmunerkrankungen)
- Hefepilze (Malassezien)
Symptome bei entzündeten Ohren
Die Symptome einer Ohrenentzündung beim Hund variieren und sind ebenso wie ihre Ursachen äußerst vielfältig. Hinzu kommt, dass sich die Krankheitszeichen mit dem Voranschreiten der Entzündung verändern. In der Regel leiden betroffene Tiere an starkem Juckreiz, weshalb sie sich oft am Ohr kratzen oder reiben. Ebenso ist häufiges Kopfschütteln oder das Schiefhalten des Kopfes ein Indiz für entzündete Hörorgane. Viele Haustiere reagieren zudem sensibel auf Berührungen im Kopfbereich und leiden an Appetitlosigkeit sowie Unruhe. Optisch lässt sich entzündetes Hundeohr meist an Rötungen oder Krusten erkennen. Im fortgeschrittenen Stadium sondern die Tiere außerdem ein unangenehm riechendes Sekret aus dem Ohr ab. Hierbei handelt es sich um Ohrenschmalz, welches meist schwarz-bräunlich oder gelblich ist. Die Konsistenz des Sekrets kann variieren und sowohl sehr feucht als auch völlig trocken sein. Werden diese Symptome nicht frühzeitig erkannt und die Infektion nicht behandelt, kann dies fatale Folgen für die Gesundheit haben.
Folgen einer unbehandelten Ohrenentzündung
Die Lebensqualität der Vierbeiner wird durch eine unbehandelte Ohrenentzündung massiv beeinträchtigt. Durch das massive Kratzen kann es dazu kommen, dass sie sich oftmals selbst verletzen. Hinzu kommt, dass eine Entzündung, die nicht schnell behandelt wird, zu bleibenden Schäden im Ohr bis hin zum Verlust des Hörvermögens führen kann. Weiterhin ist eine Beschädigung des Gesichtsnervs möglich, wodurch die betroffene Gesichtshälfte herabhängt und wie gelähmt erscheint. Eine Innenohrentzündung (Otitis interna) kann zusätzlich Gleichgewichtsstörungen auslösen und zu Hirnhautentzündungen führen. Es ist daher ratsam, schon beim geringsten Verdacht einer Ohrenentzündung einen Tierarzt zu konsultieren.
Behandlung ausschließlich durch Tierarzt
Der Tierarzt wird zunächst eine Anamnese durchführen und Ihr Haustier untersuchen. Die Ursachenforschung ist essenziell für die Therapie und die zukünftige Vorbeugung. Stellt der Arzt primäre Faktoren für die Infektion fest, wird er mögliche Fremdkörper und Parasiten entfernen. Im nächsten Schritt steht eine professionelle Reinigung des Gehörganges mithilfe einer antiseptischen Lösung an. Dadurch lösen sich vorhandene Beläge, welche vom Veterinärmediziner anschließend mit speziellen Instrumenten entfernt werden können. Meist verabreicht er dem Tier zusätzlich Cortison, um die Schmerzen und den Juckreiz zu lindern. Die weitere Behandlung ist abhängig von der Ursache und dem Stadium der Ohrenentzündung. In der Regel empfiehlt der Tierarzt meist eine Therapie mit Lotionen, Spülungen oder Salben. Vertrauen Sie hierbei auf das Know-how des Veterinärmediziners und befolgen Sie dessen Anweisungen genau und konsequent. Falls die Symptome mit der Zeit verschwinden, sollten Sie die Therapie dennoch fortsetzen. Denn oftmals ist die Entzündung noch nicht vollkommen abgeklungen, obwohl keine Krankheitszeichen mehr erkennbar sind. Generell sollten Sie sämtliche Entscheidungen zunächst mit dem Fachpersonal absprechen und auf jegliche Selbstversuche verzichten.
Selbstversuche sind gefährlich!
Selbstversuche sollten Sie unbedingt vermeiden, da diese die Entzündung erheblich verschlimmern können. Probieren Sie auf gar keinen Fall, die entzündeten Ohren mit einem Wattestäbchen zu reinigen. Denn dadurch könnten Fremdkörper wie Schmutz oder Belege noch weiter in das Ohr geschoben werden. Dadurch wird nicht nur der Heilungsprozess beeinträchtigt, sondern erfordert im schlimmsten Fall eine operative Behandlung. Ebenso sollten Sie keinesfalls ohne Rücksprache mit dem Tierarzt anderweitige Präparate verwenden. Wenn Sie die Therapie mit homöopathischen Mitteln unterstützen möchten, sollten Sie dies unbedingt zunächst mit dem Arzt absprechen. In der Regel gibt dieser die Zustimmung für heilungsfördernde Präparate. Die Behandlung einer Ohrenentzündung beim Hund ist in der Regel erfolgsversprechend, allerdings lässt sich diese mit einfachen Vorkehrungen vorbeugen.
Vorbeugen mit Hochwertige Hundeernährung
Da eine Ohrenentzündung beim Hund häufig durch eine Futtermittelallergie ausgelöst wird, ist eine hochwertige Hundeernährung die beste Vorkehrung. Achten Sie beim Kauf von Hundefutter darauf, dass dieses zum Großteil aus Fleisch besteht. Für ernährungssensible Hunde bietet sich zudem hypoallergene Kausnacks und Allergiker Futter an, welches speziell auf deren Bedürfnisse angepasst ist. Fellnasen profitieren vor allem von Futter und Hundesnacks, welche möglichst naturbelassen sind. Denn künstliche Konservierungsstoffe sowie Aromen können ebenfalls allergische Reaktionen und somit Ohrenentzündungen verursachen. Um Gewissheit zu haben, dass Sie nur hochwertige Hundesnacks kaufen, sollten Sie am besten auf Kauartikel in EU-Qualität setzen, deren Herstellung von regionalen Veterinärbehörden geprüft wird.
Doch nicht nur das Futter, sondern auch gewisse Pflegemaßnahmen mindern das Risiko einer Entzündung der Ohren. Wenn Sie einen stark behaarten Hund haben, lohnt sich der regelmäßige Besuch eines Hundefriseurs. Planscht Ihr Vierbeiner gerne im Wasser, ist es ratsam, seine Ohren nach jedem Wassergang vorsichtig abzutrocknen. Eine Ohrenentzündung lässt sich durch diese Vorkehrungen zwar nicht vollends vermeiden, allerdings reduziert sich das Risiko einer Infektion durch diese Maßnahmen erheblich.
Entzündete Ohren stets rasch behandeln lassen
Eine Ohrenentzündung beim Hund macht sich meist durch enormen Juckreiz und ständiges Kratzen bemerkbar. Wenngleich sich die Erkrankung bei frühzeitiger Erkennung recht gut behandeln lässt, ist es besser, diese bestmöglich zu vermeiden. Insbesondere das Füttern von hochwertigem Hundefutter und naturbelassenen Kausnacks mindert das Risiko von entzündeten Hundeohren erheblich. Kontrollieren Sie die Gehörorgane regelmäßig auf Veränderungen und konsultieren Sie umgehend einen Tierarzt beim Verdacht auf eine Entzündung.