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Ob Sie Ihren Vierbeiner mit Innereien füttern sollten? Wir wollen nicht lange um den heißen Brei herumreden: Ja, Innereien sind für Hunde unverzichtbar. Neben dem BARFen haben Sie die Möglichkeit, Ihr Haustier mit getrockneten Kauartikeln zu verwöhnen. Aber welche Teile gibt es dabei überhaupt? Und welche sind besonders empfehlenswert?
Für Fellnasen köstlich und ernährungstechnisch wichtig
Innereien sind für Hunde so viel mehr als unappetitliche Fleischstücke. Wir sprechen hier von den essbaren inneren Organen der Schlachttiere. Diese enthalten große Mengen an Vitaminen und Mineralstoffen. Sie gehören zu einer ausgewogenen Hundeernährung unbedingt dazu.
Beispiel BARF: Um den gigantischen Nährstoffreichtum zu ersetzen, der in einer kleinen Portion Innereien steckt, müssten Sie Ihrem tierischen Kumpel riesige Berge von Muskelfleisch bereitstellen – und die kann schließlich nicht einmal der gefräßigste Vierbeiner bewältigen, abgesehen davon, dass eine derartige Fütterung in jeder Hinsicht utopisch ist. Wild lebende Hunde und Wölfe wissen instinktiv, dass Innereien elementar für sie sind: Beim gerissenen Beutetier verwerten sie nicht allein das Muskelfleisch, sondern gierig auch die Organe und Knochen. Diese Teile zum Verzehr gehören also in der Tat zu einer natürlichen Ernährung.
Zu viel des Guten ist schlecht
Die positiven Eigenschaften dürfen nicht dazu führen, ganze Fleischportionen durch Innereien zu ersetzen. So buchstäblich gehaltvoll die Organe der Schlachttiere sind – die Nährstoffbomben können falsch dosiert auch schnell eine Überversorgung mit negativen gesundheitlichen Konsequenzen zur Folge haben. Betrachten Sie Innereien für Hunde eher als Nahrungsergänzung. Sie sollten um die zwölf Prozent der Gesamtfuttermenge ausmachen und über die Woche verteilt zwei bis drei Mal auf dem Speiseplan stehen. Aber welche Teile sind denn besonders ratsam?
Die zwei wichtigsten Entgiftungsorgane
Hohen Stellenwert nimmt die Leber ein. Im Körper hat sie unter anderem damit zu tun, Stoffwechselprodukte sowie Giftstoffe abzubauen und auszuscheiden. Wenn Sie Ihren Vierbeiner mit dem Organ oder Teilen davon füttern, liefert es ihm eine ordentliche Palette an Nährstoffen in hochdosierter Form. Zu nennen sind etwa Eisen, Kupfer, Zink und Selen, die Vitamine A und D, Biotin sowie auch beinahe alle anderen B-Vitamine.
Aber: Neben diesen erwünschten Stoffen enthält Leber auch eine Menge nur schwer abbaubares Glykogen (tierische Stärke). Eine zu hohe Konzentration des Kohlenhydrats kann Organ- und Gewebeschäden im gesamten Körper nach sich ziehen. Deshalb ist es ungemein wichtig, Leber in moderaten Mengen und nicht zu oft zu füttern. Bei übermäßiger Fütterung wirkt sie auch abführend.
Tipp: Alternativ zu Trockenfutter können Sie Leber in winzigen Portionen einfrieren und zu jeder Mahlzeit einen Happen dazugeben.
Auch die Nieren kümmern sich bei allen Säugetieren vornehmlich darum, Giftstoffe aus dem Körper zu befördern. Wie die Leber sind sie reich an Proteinen (Eiweißen) und recht mager. Es gilt hier in puncto Fütterung genauso zu verfahren wie mit dem anderen Entgiftungsorgan – also gelegentlich und minimalistisch portioniert darreichen! Das kann sich in diesem Fall aber auch ganz von selbst ergeben, da viele Hundehalter berichten, dass ihre Lieblinge Niere nicht besonders gerne fressen.
Pansen und Co. in den Hundemagen
Anders als Nieren erfreuen sich Mägen bei den meisten Hunden großen Zuspruchs. Besonders beliebt ist der Pansen, wie der größte Magen des Rindes heißt. Einige Kausnacks sind daraus hergestellt.
Wir empfehlen vor allem den grünen Naturpansen. Dieser enthält noch pflanzliche Futterreste des Schlachttieres, die bereits vorverdaut sind. Auf diese Weise nimmt das Tier bei der Fütterung freigesetzte, aber noch nicht absorbierte Vitamine in sich auf, die ihm also sofort zur Verfügung stehen. Hinweis: Erhältlich und bekömmlich für den Vierbeiner ist auch weißer, geputzter Pansen. Allerdings bringt dieser nicht die verdauungsfördernden Vorteile mit, die den grünen Pansen so kostbar machen.
Den etwas kleineren Blättermagen, ebenfalls vom Rind, können Sie Ihrem Liebling gut in Form von Kausnacks oder roh füttern.
Weitere verwertbare Innereien für die Hundeernährung: Herz, Lunge, Milz, Blase und Euter
Ähnlich wie der Magen zählt auch das Herz aufgrund seiner hohen Muskelmenge nicht zu den „klassischen“ Innereien für Hunde. Prinzipiell liefert das Organ ungemein hochwertiges, mageres Muskelfleisch. Neben dem hohen Gehalt an Aminosäuren enthält es unter anderem die Vitamine B, C und E sowie Eisen, Selen und Kalium. Herz lässt sich gut in Gestalt fettarmer Kausnacks füttern.
Wenn Sie einen Hund mit Innereien füttern möchten, der auf seine Linie achten muss, können Sie auch auf Lunge, beispielsweise vom Rind, Reh oder Hirsch, zurückgreifen. Das Atmungsorgan hat einen geringen Fettanteil und überhaupt nur wenige Kalorien. Dafür versorgt sie den Vierbeiner mit einer gehörigen Menge an lebenswichtigen Proteinen. Ein Übermaß an Lunge kann allerdings Blähungen hervorrufen oder abführend wirken.
Die Milz dient im Organismus hauptsächlich als Blutspeicherorgan. Dadurch liefert sie viel Eisen. Aber: Die Proteinqualität ist nur mäßig, der Bindegewebsanteil hingegen sehr hoch. Dies macht die Milz schwer verdaulich. Unser Rat: Versuchen Sie, die notwendige Menge Eisen anders zu integrieren, und verzichten Sie in der Regel lieber darauf, Ihrem Vierbeiner Milz zu füttern. Ab und zu kann sie aber als schmackhafte Knabberei zum Einsatz kommen.
Arm an Fett, reich an Mineralstoffen – so lässt sich die Blase knapp beschreiben. Getrocknete Kälberblasen beispielsweise sind dank ihrer im Vergleich zu anderen Innereien weicheren Konsistenz nützliche Kauartikel für Welpen während des Zahnwechsels sowie für Senioren und kleinere Hunderassen. Generell unterstützen Kausnacks die natürliche Zahnpflege und helfen dabei, die Kiefermuskulatur des Hundes zu stärken.
Euter ist ein Sonderfall, da es mit seinem großen Anteil an Bindegewebe letztlich weder pures Fleisch noch eine reine Innerei darstellt. Dennoch wird es im Allgemeinen zu den Innereien gezählt. Angesichts des hohen Fettgehalts fungiert Euter als effizienter Energielieferant für untergewichtige Hunde. Milchreste sorgen außerdem dafür, dass es der Fellnase eine Menge Calcium zuführt, was die Knochen und Zähne freut. Der immense Fett-, Protein- und Calciumgehalt mahnt jedoch dazu, Rindereuter nicht allzu häufig zu füttern. Ideal sind entsprechende Kausnacks als Delikatesse zwischendurch. Auch zum Aufpeppeln eines körperlich belasteten Hundes oder für eine laktierende Hündin ist Euter geeignet.
Innereien für Hunde in Form von Kauartikeln
Wenn Sie Innereien für Hunde nicht in Naturform kaufen möchten und BARFen ablehnen, dann haben Sie die Möglichkeit, auf getrocknete Hundekausnacks zurückzugreifen. Organe wie Herzen und Nieren gibt es auch in dieser Form und bringen neben der Vitaminversorgung des Hundekörpers noch weitere Vorteile mit sich. So sind Kauartikel Glücklichmacher, da das Kauen bei Hunden Glückshormone freisetzt. Außerdem tragen sie zur Zahnpflege bei, in dem beim Knabbern Zahnstein abgerieben wird. Für übergewichtige Tiere sind fettarme Kausnacks erhältlich.