So funktioniert Canicross

Sind Sie und Ihr Haustier besonders lauffreudig? Dann ist Canicross womöglich genau der richtige Sport für Sie! Lesen Sie hier, was sich hinter dem Hundesport verbirgt und wie Sie ihn am besten ausüben!

Was ist Canicross?

Canicross ist ein Zughundesport, dessen Wurzeln im norwegischen Wintersport liegen. Genauer gesagt stammt diese Hundesportart von einer norwegischen Disziplin ab, nämlich dem „Skijöring“. Hierbei wird ein Skifahrer von Pferden, Schlittenhunden oder gar einem Fahrzeug über die Piste gezogen. Beim Canicross wurde ebendieser Aspekt übernommen, sodass der Hund seinen Menschen zieht und beschleunigt. Zwei- und Vierbeiner sind hierbei mit einer Leine verbunden und der Hundehalter „steuert“ seinen tierischen Begleiter mittels Kommandos. Das Ziel ist es, die vorgegebene Strecke in einer festgelegten Zeit zurückzulegen, ohne dass sich das Tier ablenken lässt oder zu langsam wird. Dementsprechend ist für diesen Sport nicht nur Bewegungsfreude, sondern auch viel Kopfarbeit erforderlich.

Unterschiedliche Varianten

Im Gegensatz zum herkömmlichen Geländelauf sind beim Canicross keine genormten Strecken vorgegeben, weshalb Turniere deutlich flexibler gestaltet werden können. Die Strecken können sich demnach in ihrem Untergrund unterscheiden und auch die Höhenänderungen und Hindernisse können variieren. Ebenso gibt es unterschiedliche Streckenlängen: Sprintstrecken stellen mit einer Länge von 1.000 Metern die kürzeste Variante da, dicht gefolgt von 1.000 bis 3.000 Meter langen Kurzstrecken. Bei einer Streckenlänge von über 3.000 wird von Langstrecken gesprochen, die jedoch maximal 10.000 Meter betragen dürfen. Neben den Streckeneigenschaften gibt es auch unterschiedliche Formen des Hundesports selbst, wie beispielsweise das Bikejöring und das Skijöring. Beim Bikejöring läuft der Mensch nicht, sondern fährt auf einem Mountainbike oder Scooter, wohingegen er beim Skijöring Ski fährt. Alle Varianten haben jedoch gemein, dass sie sowohl vom Zwei- als auch vom Vierbeiner körperliche Fitness verlangen.

Für welche Hunderassen eignet sich diese Sportart?

Der Hundesport eignet sich für Fellnasen aller Art, ganz unabhängig von deren Rasse und Größe. Auch besonders kleinwüchsige Hunderassen können daran teilnehmen, immerhin können Hunde etwa das 4-fache ihres eigenen Körpergewichtes ziehen! Essenziell ist jedoch, dass das Tier körperlich fit ist und keine Herz- und/oder Gelenkprobleme hat. Für Kranke und betagte Hunde sowie läufige oder tragende Hündinnen ist diese Sportart zu anstrengend, weshalb Canicross für sie nicht empfehlenswert ist. Neben einer einwandfreien gesundheitlichen Verfassung sollte das Tier zudem gewisse Eigenschaften mitbringen: In erster Linie sollte Ihre Fellnase ein Sportsgeist sein und gerne laufen. Ebenso ist es wichtig, dass er gehorsam und sozial verträglich ist. Doch nicht nur der Vierbeiner, sondern auch sie selbst sollten eine gewisse Sportlichkeit mitbringen – immerhin legen Sie zusammen mit Ihrem tierischen Begleiter weite und zum Teil sehr anspruchsvolle Strecken zurück. Wenn Sie und Ihr tierischer Freund die Voraussetzungen erfüllen, steht Ihnen nichts im Weg, diesen Sport nachzugehen. Ganz nach dem Motto „Fit und gesund durch Sport mit dem Hund!“

Welche Ausrüstung wird benötigt?

Nicht nur körperliche Fitness von Zwei- und Vierbeiner, sondern auch eine spezielle Ausrüstung ist für den Hundesport erforderlich. Das Wichtigste stellen ein entsprechendes Geschirr und eine Leine dar. Das Canicross-Geschirr ähnelt dem von Schlittenhunden und stellt sicher, dass das Tier laufen und ziehen kann, ohne sich dabei zu verheddern oder zu entschlüpfen. Darüber hinaus belastet es die Druckpunkte nicht und schränkt auch die Bewegungsfreiheit des Tieres nicht ein. Für Hundesport ist auch eine spezielle Sportleine mit flexibler Rückdämpfung erforderlich. Um eine bestmögliche Bewegungsfreiheit zu gewährleisten, – vor allem auf unebenem Gelände – haben Sportleinen meist eine Länge von etwa 1,90 Metern. Die Leine halten Sie jedoch nicht an der Hand, sondern befestigen sie an einem entsprechenden Hüftgurt. Für Sie sind zudem Offroad geeignete Laufschuhe empfehlenswert. Diese unterscheiden sich zu herkömmlichen Laufschuhen durch ihren Grip und ihre Federung. Solche Ausrüstungen können Sie bei entsprechenden Fachhändlern oder auf Amazon erwerben.

Wie lerne ich Canicross?

Die Schwierigkeit beim Geländelauf ist es, dem Hund beizubringen, dass das Ziehen an der Leine gewollt ist. Immerhin lernen die meisten Fellnasen bereits im Welpenalter genau das Gegenteil. Dass sie nun in gewünschten Situationen an der Leine ziehen sollen, muss demnach schrittweise erlernt werden. Am besten besuchen Sie hierfür eine Hundeschule, denn beim Training schleichen sehr häufig unbewusste Fehler ein. Unter Aufsicht eines ausgebildeten Trainers lassen sich diese jedoch vermeiden und das Training an den Lernfortschritt Ihres Vierbeiners optimal anpassen. Viele Hundeschulen bieten dazu spezielle Kurse an, die an das Training von Schlittenhunden angelehnt sind. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, dass Sie Ihrem Haustier das Training auf eigene Faust beibringen.

Die ersten Schritte im Geländelauf

Zunächst ist beim Canicross wichtig, dass Sie Ihren tierischen Begleiter an das neue Brustgeschirr gewöhnen. Ebenso müssen Sie ihm vermitteln, dass er beim Tragen dieses Brustgeschirrs ziehen darf und soll. Am besten gelingt Ihnen das, wenn Sie hierfür einen menschlichen Partner miteinbeziehen. Dieser kann voran laufen, das Tier locken und zum Ziehen motivieren. Natürlich sollten Sie Ihre Fellnase immer ausgiebig loben und belohnen! Für diesen Zweck eignen sich kleine Trainingshäppchen, etwa Leckerlis oder kleine Kausnacks, die Ihr vierbeiniger Freund schnell und einfach verspeisen kann. Für den Geländelauf ist es zudem ratsam, dass Ihr Hund bestimmte Kommandos und Signale kennt, die einen reibungslosen Richtung- und Geschwindigkeitswechsel ermöglichen.

Sind Sie bereits mit den ersten Schritten vertraut, können Sie sich an das Zurücklegen der ersten (anfangs noch kurzen) Strecken wagen. Vergessen Sie nicht, sich und Ihre Fellnase zuvor aufzuwärmen. Eine ausgiebige Gassi-Runde ist gleichermaßen essenziell, sodass Ihr tierischer Begleiter sich zunächst entleeren kann. Auch nach dem Training sollte er noch schnüffeln und sein Geschäft verrichten lassen, ehe Sie sich zusammen zu Hause ausruhen.

Canicross hält Mensch-Hunde-Teams fit und gesund

Canicross ist ein äußerst anspruchsvoller Hundesport, der sowohl vom Zwei- als auch vom Vierbeiner sportliche Fitness voraussetzt. Allerdings kann diese Sportart von allen gesunden Tieren gelernt und ausgeübt werden. Wichtig ist, dass Sie und tierischer Freund sportbegeistert sind und sich langsam an das Training herantasten. Den Geländelauf können Sie sowohl zu Fuß, auf dem Fahrrad oder sogar auf den Skiern gemeinsam mit Ihrem Haustier ausüben. Ganz gleich für welche Variante Sie sich entscheiden – die Gesundheit und Fitness von Ihnen und Ihrem Haustier wird optimal unterstützt.