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Im Idealfall ist ein Hund ein treuer und gehorsamer Partner – und zwar überall und jederzeit. Mit der Begleithundeprüfung wird genau das auf die Probe gestellt, denn hierbei wird der Vierbeiner in unterschiedlichen Übungen auf seine Alltagstauglichkeit geprüft. Diese ist aber nicht nur für ein harmonisches Zusammenleben von Mensch und Tier wichtig, sondern auch Voraussetzung für viele weitere Prüfungen und Wettkämpfe.
Was ist die Begleithundeprüfung?
Die Begleithundeprüfung (kurz BH genannt) ist eine vergleichsweise kleine Prüfung, in der Hunde auf ihre Alltagstauglichkeit geprüft werden. Zu den Schwerpunkten diese Tests zählen die Verkehrssicherheit, Sozialverträglichkeit, Unbefangenheit und Gehorsam. Die nachgewiesene Alltagstauglichkeit bezeugt nicht nur, dass die Hunde treue und gehorsame Partner sind. Denn sie ist zugleich eine Voraussetzung für andere Hundesportarten, wie beispielsweise Agility oder Obedience. Wer mit seinem Haustier an Wettkämpfen und/oder Prüfungen in solchen Sportarten teilnehmen möchte, muss zunächst die Begleithundeprüfung absolvieren. Doch nicht nur ambitionierte Sportler profitieren von diesem Hundetraining! Immerhin lernen die Vierbeiner neben den grundlegenden Kommandos auch eine ordentliche und entspannte Leinenführigkeit sowie das Warten und Alleinbleiben. Deshalb ist die BH grundsätzlich für alle Fellnasen empfehlenswert!
Voraussetzungen: Was ist vor dem Prüfungsantritt zu beachten?
Wenn Sie mit Ihrem Haustier die Begleithundeprüfung absolvieren möchten, müssen sowohl Sie als auch Ihr Vierbeiner bestimmte Voraussetzungen erfüllen: Sie müssen in jedem Fall eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen haben, Mitglied in einem Verein, dessen Dachverband der FCI angehört, sein und im Idealfall über einen Sachkundetest verfügen. Letzterer kann aber auch im Zuge der Prüfung nachgewiesen werden. Die Fellnase muss mindestens 15 Monate alt, geimpft und entweder gechippt oder tätowiert sein. Dadurch ist sichergestellt, dass die Identität des Hundes eindeutig festgestellt werden kann. Wer all die Voraussetzungen erfüllt, könnte sich im Grunde genommen direkt anmelden. Besser ist es jedoch, das Tier bestmöglich auf die Prüfung vorzubereiten.
Tipps für die erfolgreiche Vorbereitung für die Begleithundeprüfung
Die Erfolgsaussichten der Begleithundeprüfung können mittels entsprechender Hundeerziehung deutlich erhöht werden. Essenziell sind hierbei unter anderem das Erlernen der Grundkommandos (Aus, Sitz, Platz, bei Fuß und hier) sowie eine entspannte Leinenführigkeit. Im Idealfall üben Sie diese Punkte bereits im Zuge der Erziehung und beginnen im Welpenalter mit dem Hundetraining. Selbstverständlich können Sie die Erziehung spielerisch gestalten und Ihren vierbeinigen Freund mit Leckerlis und Kausnacks motivieren und belohnen.
Beachten Sie aber bitte, dass Hilfsmittel wie Leckerchen bei den Prüfungen nicht zugelassen sind. Ihre Fellnase muss auch ohne Lockmittel jederzeit und überall folgen! Deswegen ist es ratsam, Belohnungen wie Leckerlis und Co mit der Zeit wieder abzugewöhnen. Dies gelingt Ihnen am besten, wenn Sie Ihren tierischen Freund nicht jedes Mal belohnen, sondern nur hin und wieder. Da sich in der Hundeerziehung gerne unbewusst Fehler einschleichen, ist das Besuchen einer Hundeschule vor allem für erstmalige Hundebesitzer sehr empfehlenswert. Auch für die Vorbereitung auf die Begleithundeprüfung lohnt sich das Zuziehen eines ausgebildeten Hundetrainers!
Unterstützung bei der Vorbereitung für die Begleithundeprüfung
Viele Hundeschulen bieten mittlerweile ein variationsreiches Kursangebot an, unter anderem auch spezielle Kurse, die als Vorbereitung für die Begleithundeprüfung dienen. Diese bestehen in der Regel aus 10 Einheiten und bieten die perfekte Basis für die BH. Beachten Sie aber bitte, dass Ihr vierbeiniger Begleiter in diesen 10 Einheiten nicht die notwendigen Fähigkeiten beherrschen wird. Vielmehr lernen Sie und Ihr Haustier unter professioneller Anleitung die Grundlagen, sodass Sie die Hundeerziehung zu Hause entsprechend anpassen können. Praktisch ist zudem, dass ein ausgebildeter Hundetrainer Ihnen mögliche Schwachstellen während der Vorbereitung aufzeigen und Tipps für das Hundetraining geben kann. In Kombination mit dem Training zu Hause stellen solche Kurse die optimale Vorbereitung für die Begleithundeprüfung dar.
Wie läuft die Begleithundeprüfung ab?
Begleithundeprüfungen nach FCI-Richtlinien unterliegen einem festen Ablauf und sind in vier Teilbereiche gegliedert. Nachstehend werfen wir einen genaueren Blick auf die einzelnen Teilbereiche, sodass Sie sich einen Überblick über diese verschaffen können:
Sachkundenachweis
Der erste Teil widmet sich dem Sachkundenachweis, bei dem Ihr theoretisches Wissen über die Hundehaltung abgefragt wird. Unter anderem müssen Sie hier Fragen über gültige Gesetze, die Hundegesundheit und die artgerechte Hundehaltung beantworten. Der Test besteht zum Großteil aus Multiple-Choice-Fragen, enthält aber auch ein paar offene Fragen. Um zu bestehen, müssen Sie mindestens 70 Prozent der Fragen richtig beantworten.
Tipp: Im Internet gibt es zahlreiche Beispiel-Fragebögen, die als Vorbereitung und Übung für die schriftliche Prüfung dienen.
Unbefangenheitsprüfung/Wesenstest
Die Unbefangenheitsprüfung läutet den Praxis-Teil der BH ein. Hier wird Ihr Haustier zunächst mittels Chip oder Tätowierung identifiziert. Anschließend wird geprüft, wie Ihr Hund anderen Menschen und Hunden gegenübertritt. Im Idealfall ist er freundlich, gelassen und entspannt. Falls er jedoch nervös oder gar aggressiv ist, wird er an dieser Stelle bereits disqualifiziert.
Unterordnung
Im nächsten Schritt werden am Hundeplatz bestimmte Übungen abgefragt, wie Gehorsam, Leinenführigkeit, Fuß, Sitzübungen sowie Ablegen in Verbindung mit Herankommen. Die Übungen selbst unterliegen allesamt einem festen Schema. Dadurch ist es möglich, Punkte für die einzelnen Übungselemente zu verteilen. Insgesamt können 60 Punkten erreicht werden, wovon mindestens 70 Prozent, – also 42 Punkte – erreicht werden müssen.
Außenprüfung
Sofern Ihr tierischer Freund die Unterordnung bestanden hat, geht es weiter zum abschließenden Teil, nämlich zur Außenprüfung. Hierbei werden Verhalten und Gehorsam des Hundes an einem öffentlichen Ort überprüft. Dies kann beispielsweise ein Bahnhof oder Supermarkt, aber auch eine Fußgängerzone sein. Wo die Außenprüfung letztendlich stattfindet, wird aber zuvor festgelegt.
Nicht bestanden? Kein Problem!
Nach der Abschlussprüfung versammeln sich alle Teilnehmer für ein abschließendes Gespräch am Hundeplatz. Falls Ihr tierischer Freund bestanden hat, können Sie sich nun für weitere Prüfungen anmelden. Hat er es nicht gleich geschafft, ist es nicht weiter schlimm. Immerhin können Sie zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal antreten. Bis dahin können Sie mögliche Schwächen mit entsprechender Erziehung und Vorbereitung ausgleichen und einen erneuten Versuch wagen. Praktisch ist, dass Sie bereits wissen, was Sie erwartet und können sich und Ihren Vierbeiner optimal auf die Begutachtung vorbereiten. Nicht zu vergessen ist, dass die Nervosität höchstwahrscheinlich abnimmt und Sie und Ihr tierischer Freund gelassener an die Begleithundeprüfung herangehen.