Hund beim Tierarzt
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Zahnschmerzen beim Hund

« Symptome und Verhalten erkennen und deuten »

Zahnschmerzen sind äußerst unangenehm – auch für Vierbeiner. Leider ist es unseren Haustieren nicht möglich, die Schmerzen zu artikulieren. Aus diesem Grund ist es für Hundehalter umso wichtiger, etwaige Symptome rechtzeitig zu erkennen und die Ursache der Zahnschmerzen beim Hund ausfindig zu machen. Dieser Beitrag stattet Sie mit den wichtigsten Informationen aus, sodass Sie für den Fall der Fälle bestens gerüstet sind.

Ursachen von Zahnschmerzen beim Hund

Fellnasen können aus vielerlei Gründen Zahnschmerzen (Dentalgie) haben: Zu den gängigsten Zahnproblemen zählen unter anderem Karies und Plaque. Bleiben diese unbehandelt, können sich Löcher im Zahn sowie Zahnstein bilden. Das Zahnfleisch entzündet sich, bildet sich zurück und kann zur Lockerung der Zähne führen. Denkbar ist auch eine Zahnwurzelentzündung, ein Zahnabszess oder eine Kieferknochenentzündung. All diese Zahnerkrankungen sind äußerst schmerzhaft und sollten umgehend behandelt werden.

Zahnschmerzen können beim Hund aber auch auftreten, wenn das Tier einen Fremdkörper im Maul hat. Dies kann beispielsweise passieren, wenn es an einem Holzstück knabbert und sich ein Splitter im Maul verfangt. Auch beim Knabbern an zu harten Gegenständen besteht Verletzungsgefahr, denn die Zähne können dabei abbrechen oder sogar ausfallen. Leider ist es den Vierbeinern nicht möglich, uns mitzuteilen, dass sie Zahnweh haben. Allerdings lässt sich eine Dentalgie oft an bestimmten Symptomen erkennen.

Einem Hund wird ins Maul geschaut
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Verhaltensänderungen bei Zahnentzündung

Schmerzende Zähne beeinträchtigt das Wohlbefinden von Hunden enorm, weshalb bestimmte Verhaltensänderungen oftmals Indizien für sie sind. Ein typisches Symptom bei Schmerzen ist Niedergeschlagenheit. Viele Tiere werden sehr lustlos und verlieren immer mehr ihre Lebensfreude. Auch winseln, leises Fiepen oder Stöhnen sowie hängende Ohren oder ein eingezogener Schwanz können auf Zahnschmerzen hindeuten. Leidet das Haustier an Zahnweh, wird es womöglich weniger oder gar nicht fressen. Typisch ist auch, dass viele Tiere weiches Futter bevorzugen. Trockenfutter und sogar köstliche Kausnacks werden hingegen aufgrund der Schmerzen verschmäht. Falls sie sich dennoch zum Fressen überwinden, kauen sie oft nur auf einer Seite und halten den Kopf beim Kauen schief. Ebenso kann es sein, dass sie das Futter im Maul regelrecht hin- und herschieben, mit den Zähnen klappern oder den Kopf schütteln. Auch das Kratzen oder Reiben der Schnauze sind Zeichen dafür, dass der Hund Zahnschmerzen hat.

Hund mit Schmerzen wird gestreichelt
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Symptome von Zahnschmerzen beim Hund

Wenn Sie den Verdacht hegen, dass Ihr Hund Zahnweh hat, kontrollieren Sie vorsichtig sein Maul. Achten Sie auf einen unangenehmen Maulgeruch und halten Sie Ausschau nach eitrigen Zähnen. Vielleicht bemerken Sie auch Hinweise auf Beschädigungen an den Zähnen, wie etwa Bruchstellen oder Bruchlinien. Auch Zahnbelag – in Form von gelblichen oder bräunlichen Verfärbungen – kann auf Dentalgie schließen lassen. Vielleicht können Sie auch einen entzündeten Übergang vom Zahnfleisch zum Zahn oder Zahnfleischschwund erkennen. Auch Blutungen sowie Schmerzreaktionen beim Abtasten von Lefzen und Zahnfleisch sind Symptome einer Zahnentzündung. Falls der Kiefer bereits schwer vereitert ist, können zudem Entzündungen im Augenbereich sowie ein eitriger Nasenausfluss auftreten. Beim Verdacht auf eine Zahnentzündung oder Zahnschmerzen beim Hund sollten Sie in jedem Fall umgehend einen Tierarzt aufsuchen.

Tierarzt schaut dem Hund ins Maul
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Behandlungsmöglichkeiten bei Zahnproblemen

Je nach Ursache der Zahnschmerzen beim Hund gestaltet sich die Behandlung: Eine Zahnsanierung unter Narkose wird meist durchgeführt, wenn die Zähne bereits eitern und sich Bakterienherde im Maul gebildet haben. Können die Zähne noch erhalten werden, bieten sich Zahnfüllungen an. Ist dies nicht der Fall, werden die betroffenen Zähne gezogen. Auch dies geschieht unter Narkose, was insbesondere bei alten Hunden mit einer zusätzlichen Belastung einhergeht. Nach der Behandlung werden meist noch entzündungshemmende und schmerzstillende Mittel verschrieben. Wie Sie sehen, sind Zahnschmerzen beim Hund stets ernst zu nehmen. Noch besser ist es natürlich, diese – soweit wie möglich – vorzubeugen.

Hund beim Veterinär
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Kausnacks tragen zur Zahnpflege bei

Kausnacks sind nicht nur köstliche Häppchen zwischendurch, denn sie liefern auch wertvolle Nährstoffe und Vitamine. Obendrauf tragen sie einen wichtigen Part zur Zahnpflege bei, immerhin entsteht beim Kauen Reibung, durch die vorhandener Zahnbelag abgerieben wird. Dies ist allerdings nur der Fall, wenn die Kauartikel entsprechend hart sind, sodass die Vierbeiner entsprechend lange daran knabbern müssen. Hierzu zählen unter anderem Knochen, Geweihe und Kauwurzeln. Diese Hundekauartikel können Sie regelmäßig in den Hundespeiseplan integrieren – sofern Ihr Haustier ein einwandfreies Gebiss hat. Für Tiere mit Zahnproblemen bieten sich hingegen etwas weichere Hundesnacks, wie etwa Trockenfleisch oder Schweineohren an. Zusätzlich können Sie weitere Maßnahmen treffen, um die Zahngesundheit zu erhalten und Zahnschmerzen zu vermeiden.

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Zahnprobleme vorbeugen

Zahnpflege ist auch bei Fellnasen das A und O, um die Zähne möglichst lange zu erhalten und Dentalgie zu vermeiden. Es ist somit nicht verwunderlich, dass das Zähneputzen auch für unsere Haustiere sehr empfehlenswert ist. Hierfür bieten sich spezielle Hundezahnbürsten sowie -zahnpasten an, die speziell für Hundezähne konzipiert sind. Damit das Zähneputzen möglichst einfach von der Hand geht, sollten Sie Ihren tierischen Freund bereits im Welpenalter daran gewöhnen. Zahnverletzungen können in jedem Alter auftreten, weshalb auch hier Vorsicht geboten ist. Am besten lehren Sie Ihrem Liebling bereits früh, dass er nicht mit Steinen spielen darf.

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Auch das Knabbern an Holzästen oder anderen schweren Gegenständen sollte für ihn tabu sein. Bieten Sie ihm stattdessen Kauartikel als alternative Knabbermethode an, wie etwa Hundekausnacks oder Spielzeug. Behalten Sie zudem stets das Verhalten Ihres Hundes im Auge und lassen Sie ihn regelmäßig vom Tierarzt durchchecken. All diese Vorbeugungsmaßnahmen helfen Ihnen dabei, eine Zahnentzündung sowie Zahnschmerzen beim Hund zu vermeiden und das Wohlbefinden Ihres Vierbeiners zu erhalten.